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074 - Echse des Grauens

074 - Echse des Grauens

Titel: 074 - Echse des Grauens
Autoren: Larry Brent
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filzen, ehe die Polizei es tut.«
    »Sie hatten keine Ahnung von dem Mord?«
    »Ich weiß nichts von einem Mord, sonst hätte ich mich
nicht auf die Sache eingelassen. Das Ganze hört sich etwas verzwickt an, ich
weiß, aber es ist die Wahrheit. Sie müssen mir glauben!«
    Larry nickte. »Ich glaube Ihnen. Noch mal zu dem
Kalender, warum war dieser Tom so wild hinter ihm her?«
    »Keine Ahnung! Vielleicht hat er gedacht, daß Gadock,
der meiner Meinung nach ein Spinner gewesen ist, so etwas wie Zauberformeln
notiert hat, mit denen er anderen Leuten Böses
wünschen konnte. So eine Art Hexer, wissen Sie. In dem Kalender soll eine Menge Unfug gestanden haben. Beschwörungsformeln und
Ähnliches. Ich glaube nicht daran, aber interessiert hätte es mich doch. Vielleicht hat er herausgefunden, wie man aus
Blei Gold macht.«
    Larrys Lippen waren schmal. Dylan Burgsville konnte
mit dem, was MacMorrie von sich gegeben hatte, wenig anfangen. Seiner Meinung
nach log der Rothaarige wie gedruckt, aber erstaunlicherweise schien der
Amerikaner das Ganze ernst zu nehmen.
    Larry Brent beschäftigten diese merkwürdigen Dinge
sehr.
    »Ich gebe Ihnen ein Versprechen, MacMorrie«, sagte er.
»Ich laß Sie laufen. Superintendent Burgsville und ich vergessen, daß wir Sie
hier jemals angetroffen haben.«
    »Na wunderbar, dann kann ich ja gleich gehen. Krieg
ich mein Messer wieder? Irgendwas braucht man ja schließlich, um die Kartoffeln
zu schälen.«
    »Moment, so schnell geht’s auch wieder nicht,
MacMorrie. Mit mir können Sie reden. Wir gehen gemeinsam auf die Madox, dann
sind Sie frei!«
    Dem rothaarigen Jüngling klappten die Mundwinkel
herab.
    »Aufs Schiff?« krähte er. »Was wollen Sie denn dort?«
    »Mich bestimmt nicht anheuern lassen, das kann ich
Ihnen schon jetzt versprechen, aber ein paar Worte mit diesem Tom sprechen – wegen
des Kalenders. Eine Frage noch, MacMorrie: Ist irgendwann mal ein besonderer
Name gefallen, der merkwürdig geklungen hat, der Ihnen irgendwie aufgefallen
ist?«
    »Nein, nicht daß ich wüßte. Ich erinnere mich nicht
daran. Von einer schrecklichen Göttin war mal die Rede, aber das hat Tom
wahrscheinlich Gadock nachgequatscht.«
    »Hat es geklungen wie Rha-Ta-N’my?« MacMorrie begann
zu grinsen. »So ähnlich kann es wirklich geklungen haben, mit, ta-ta’ kam was
drin vor.«
    Er konnte den Ernst, den Larry an den Tag legte,
ebensowenig begreifen wie Burgsville.
     
    ●
     
    Larry Brent sah sich in der Wohnung um. MacMorrie saß
in der Zwischenzeit auf einem Sessel und rauchte eine Zigarette. Einen
Fluchtversuch machte er nicht. Der Ire kannte die Reaktionsschnelligkeit des
PSA-Agenten und hatte Respekt.
    Larry fand nichts Bedeutsames, aber die Frage nach dem
alten Taschenkalender, der plötzlich in den Mittelpunkt des Interesses gerückt
war, wurde immer lauter.
    Hatte er sich doch nicht, wie Gadock das im Fieberwahn
herausplapperte, im Besitz von Agatha Stancer befunden? In diesem Fall wußten
vielleicht die Mordkommission, und damit Jonathan Moore, etwas davon. Aber
Burgsville wußte seltsamerweise nichts von dem Taschenkalender. »Ich muß noch
mal die Liste durchsehen, Mister Brent.«
    Gemeinsam suchten sie die Madox auf.
    Es wurde eine lange, aufregende Nacht. Ein Rädchen
griff ins andere, als Larry herausfand, daß sich Perry Muthly, ein Freund von
Agatha Stancer, mit dem Japaner getroffen hatte, der wegen des Sterbenden extra
nach Liverpool gekommen war. Seit dieser Zeit war Muthly verschwunden.
    Die Sache wurde immer mysteriöser, Larry Brent war
sich im klaren, daß er mehr Informationen brauchte. Er wollte sicher sein, daß
ein erneuter Kampf gegen finstere, unsichtbare Mächte schnell und geschickt
geführt wurde, um weiteres Unheil zu verhindern.
    Was geschehen konnte, dafür waren Oliver Gadock und
Agatha Stancer die besten Beispiele. Vielleicht zählten auch schon Tanaka Omko
und Perry Muthly dazu.
    X-RAY-3 brachte Wirbel in die Mordkommission und alle
anhängenden Ressorts. Der Polizeiapparat der Stadt und der näheren Umgebung
geriet in Bewegung, und auch die Nachrichtenmaschine der PSA begann auf
Hochtouren zu arbeiten.
    Bis spät in die Nacht zogen sich die ersten
Nachforschungen. Es war drei Uhr, als Larry todmüde ins Bett fiel, aber auch er
fand keinen Schlaf.
    Er war gerade dabei einzunicken, als das Telefon
anschlug. Der Nachtportier verband ihn mit Dylan Burgsville. »Ich hoffe, Sie
haben noch nicht geschlafen, Mister Brent, aber ich muß Sie sprechen. Ich
glaube,
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