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0740 - Das Blutgespenst

0740 - Das Blutgespenst

Titel: 0740 - Das Blutgespenst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.K. Giesa
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du das?«, keuchte der Schrille. »Diese Fratze… porcheria«
    »Was für eine Fratze?«, wollte Ted wissen.
    Aber der Typ wandte sich bereits zum Weiterlaufen um.
    Ted hielt ihn fest. »Nicht so schnell, mein Lieber«, fuhr er ihn energisch an. »Warte!«
    »Bastardo!«, zischte der andere und zückte ein Springmesser. »Lass mich in Ruhe!«
    Gelassen zog Ted die Beretta. »Macht größere Löcher als dein Zahnstocher. Komm, keinen Stress, erzähl Papi einfach, was passiert ist, ja?«
    Er liebte diese Art der Kommunikation überhaupt nicht, aber er wollte sich auch nicht auf eine simple Frage hin mit einem Messer bedrohen lassen. Zudem sah ihm dieser Bursche ohnehin recht schräg aus.
    »Da war ein Monster«, keuchte der Angebertyp. »War plötzlich in meinem Auto und bedrohte mich. Da bin ich weggerannt, und jetzt bedrohst du mich, Mann! Lass mich endlich in Ruhe!«
    »Was für ein Monster?« Da der andere die Messerhand gesenkt hatte, steckte Ted seine Waffe auch wieder zurück. Das beruhigte den Minipliträger etwas.
    »Eine riesige Fratze, wie ein Nebel…«
    »Wo genau war das?«
    Er streckte den Arm aus. »Da hinten. Eine Seitenstraße.«
    »Welche? Mann, lass dir doch nicht alles einzeln aus der Nase ziehen!«
    Der Kerl nannte den Straßennamen. »Geht dann noch einmal nach links und wieder nach rechts. Da steht er.«
    »Wer? Der Monster?«, konnte Ted sich die Verdrehung nicht verkneifen.
    »Das Fiat! Ach, Scheiße, du willst mich doch nur verarschen. Tust du mir einen Gefallen, Mann? Geh hin und lass dich von dem Monster umbringen.«
    »Du wirst lachen«, sagte Ted, »genau das habe ich vor Hingehen und das Monster umbringen.«
    Der andere starrte ihn an, als wäre Ted das Gespenst. Dann rannte er wieder los.
    Diesmal ließ Ted ihn laufen. Er ahnte, dass er aus dem Typen eh nichts mehr herausbekommen würde.
    Er überlegte und sah wieder zum Haus hinüber. Da war immer noch alles dunkel. War Gino nun in seinem Gastzimmer oder nicht?
    Ted stellte das Gespräch mit ihm auf der Rangliste der zu erledigenden Dinge ein wenig zurück. Er stieg wieder in den Wagen, wendete und fuhr in Richtung des beschriebenen Zieles.
    ***
    Während Nicole den Lancia in Richtung Montecastrilli lenkte, fielen Zamorra die Augen zu. Er bekam nicht mit, dass sie spekulierte, Regenbogenblumenkolonien so auszuweiten, dass die nicht nur Personen, sondern auch Autos von einem Ort zum anderen versetzen könnten -dann wäre das Mietwagenproblem erledigt und sie konnte ständig ihren Cadillac-Oldtimer fahren…
    Die Anstrengungen des vergangenen Tages zeigten ihre Wirkung. Obgleich eigentlich eher Nachtmensch, schlief Zamorra ein, trotz der zahlreichen Kurven dieser Strecke und Nicoles gewohnt rasanter Fahrweise. Nur wenn sie in ihrem '59er Cadillac saß, fuhr sie recht dezent. Aber eine Beule an dem Wagen war ja auch wesentlich teurer als an einem modernen Vehikel. Lenkte sie Zamorras BMW oder einen Mietwagen, nagelte sie das Gaspedal wesentlich forscher aufs Bodenblech.
    Irgendwann merkte sie, dass. Zamorra eingeschlafen war, und hörte auf zu reden.
    Kein einziges Fahrzeug kam ihnen zu dieser Nachtstunde entgegen. Der Lancia Kappa durfte die Kurven fressen wie ein Sportwagen. Es war eine warme Nacht, und Nicole hatte das Schiebedach des Wagens geöffnet.
    Einmal tauchten Nebelschwaden auf, aber hoch genug, dass der Wagen darunter hinwegrollen konnte und die Fahrsicherheit nicht beeinträchtigt war.
    Aber dann, wenige Kilometer vor Montecastrilli, glitt plötzlich etwas Unbegreifliches durch das Schiebedach ins Fahrzeuginnere!
    Nicole trat ruckartig auf die Bremse. Der Wagen schleuderte, aber sie bekam ihn sofort wieder unter Kontrolle. Die Nebelwolke veränderte sich blitzschnell, zeigte eine Fratze mit spitzen Reißzähnen, zeigte krallenbewehrte Klauen - und stürzte sich auf Zamorra!
    Dessen Amulett reagierte überhaupt nicht!
    »Raus!«, schrie Nicole. »Schnell!« Sie stieß mit einer Hand die Autotür auf, hieb mit der anderen auf die Tasten beider Gurtschlösser und warf sich förmlich nach draußen. Sie hörte Zamorra aufschreien. Sie stürmte um den Wagen herum, riss die Beifahrertür auf und wollte Zamorra nach draußen zerren. Wieso war er nicht bei ihrem abrupten Brems- und Schleudermanöver erwacht?
    Sie griff in Blut.
    Lautlos verwandelten sich Fratze und Klauen wieder in Nebel und jagten davon, an Nicole vorbei in die Nacht.
    Zamorra auf dem Beifahrersitz war regelrecht zerfleischt worden…
    ***
    Der Wagen tauchte im

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