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0740 - Das Blutgespenst

0740 - Das Blutgespenst

Titel: 0740 - Das Blutgespenst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.K. Giesa
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beobachten wollen, aber die kurze Ablenkung hatte das verhindert.
    Sie berührte Zamorra, rüttelte ihn. Er zuckte zusammen und erwachte mit einem kurzen Aufschrei. »Ich bin tot!«
    »Du lebst noch«, korrigierte Nicole ihn.
    »Ja, sieht so aus«, murmelte er. »Muss wohl ein Albtraum gewesen sein… Der Albtraum, wie?«
    Sie nickte.
    »Das heißt, ich dürfte jetzt auch ein Todeskandidat sein.« Er tastete nach seinem Amulett. »Wieso hat dieses Mistding nichts getan?«
    Sie zuckte mit den Schultern. »Vielleicht handelt es sich um eine Magie, die Merlins Stern nicht kennt.«
    »Wie auch immer, jetzt wird es ernst«, murmelte der Parapsychologe. »Ich habe maximal 24 Stunden.«
    »Weniger«, sagte Nicole und teilte ihm ihre Überlegungen mit.
    Zamorra nickte nur stumm. Dann wies er auf das Lenkrad.
    Nicole verstand. Sie stieg wieder ein und startete den Motor.
    »Wir müssen von anderen Voraussetzungen ausgehen als bisher«, sagte Zamorra, während sie wieder fuhren. »Dieses Gespenst, oder was auch immer es ist, schlägt nicht mehr nur einmal pro Nacht zu. Es sucht immer mehr Opfer.«
    »Und die Uhrzeit hat offenbar auch keine Bedeutung mehr«, ergänzte Nicole.
    »Wir müssen also schnellstens herausfinden, woher es kommt und warum es in dieser perfiden Form mordet. Der Ausgangspunkt scheint sich jedenfalls in Monte-Castle zu befinden…«
    »Montecastrilli«, seufzte Nicole.
    »Sag ich doch. Vielleicht sollten wir diesen alten Knaben doch mal näher in Augenschein nehmen. Wer weiß, was der weiß…«
    »Bis jetzt hieltest du ihn für einen Dummschwätzer.«
    »Was schert mich mein Geschwätz von gestern?«, zitierte Zamorra den Ausspruch eines längst verstorbenen deutschen Bundeskanzlers.
    »Und wo finden wir den Alten?«
    »In Monte…«
    »…castrilli«, seufzte Nicole, ehe Zamorra den Ortsnamen ein weiteres Mal verdrehen konnte. »Dann wollen wir mal nach der Stecknadel im Heuhaufen suchen.«
    »Ich hoffe, dass wir rechtzeitig einen Magneten finden«, sagte Zamorra.
    ***
    Der Magnet war Gino di Cittavecchio.
    Ihm ließ dieser alte Mann keine Ruhe, dieser Zauberer, der ihm das mörderische Nebelmonster auf den Hals gehetzt hatte. Als Ted Ewigk und die anderen zur Pension hinüberliefen, blieben Gino und zwei andere Leute zurück.
    Der junge Reporter vermisste seine Beretta. Die musste ihm beim Sturz entfallen sein, aber er konnte sie nirgendwo entdecken.
    »Suchen Sie etwas?«, fragte einer der Dorfleute.
    »Nein«, log Gino. Wahrscheinlich hatte Ted die Waffe rechtzeitig geborgen. Dann war sie wenigstens für eine Weile sicher. Und gegen den alten Battaglia und diesen Blutspuk half sie ihm ohnehin nicht.
    Vorübergehend erwog Gino, auf Teds Rückkehr zu warten. Aber das konnte eine Weile dauern, und Gino hatte keine Lust, unnötig lange draußen in der Nacht herumzustehen. Außerdem würde ihm Ted ein paar Fragen stellen, die zu beantworten Gino momentan nicht die geringste Lust hatte.
    Also setzte er sich wortlos in Bewegung. Dabei stellte er fest, dass sein linkes Knie etwas schmerzte und ihn zum Humpeln zwang. Vermutlich eine Folge seines Sturzes.
    »Alles in Ordnung, Signore?«, rief jemand hinter ihm her. »Oder soll einer von uns mitkommen?«
    »Schon gut, das geht gleich vorbei«, wehrte Gino ab und verschwand.
    Tatsächlich ließ der Schmerz nach zwei, drei Minuten nach, sodass er sich wieder normal bewegen konnte.
    Er näherte sich wieder dem kleinen Haus des Alten. Der rechnete garantiert nicht mit Ginos Rückkehr.
    Der Reporter grinste wölfisch. Der Alte würde eine verdammte Überraschung erleben!
    ***
    Regina hatte einen Bademantel übergestreift. Sie hockte auf einem der beiden Stühle unter dem Fenster und fühlte sich deutlich unwohl. Jetzt, da Ted Ewigk bei ihr war, war dieses Zimmer zwar nicht mehr wie eine Gefängniszelle, aber die dumpfe Furcht war geblieben.
    »Ich muss die Polizei anrufen«, sagte sie plötzlich. »Ich muss dieses Schwein anzeigen.«
    Ted nickte. »Tun Sie das.«
    Sie hob den Kopf und sah ihn an. »Ich habe hier kein Telefon.«
    »Sie können mein Autotelefon benutzen.«
    »Später«, sagte sie leise. »Wenn Sie wieder gehen und mich allein lassen. Ich habe Angst, Signor Eternale. Tina hatte diesen Traum, und alles war voller Blut, eine Nacht später starb sie. Jetzt habe ich geträumt, und… und dann auch noch diese dämonische Gespensterfratze gesehen und die Stimme gehört…«
    Ted suchte nach einer Antwort, aber sie sprach schon weiter. »Sie glauben an diese

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