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0740 - Das Blutgespenst

0740 - Das Blutgespenst

Titel: 0740 - Das Blutgespenst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.K. Giesa
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gespenstischen Dinge, nicht wahr?«
    »Ich glaube nicht daran, ich weiß, dass es sie gibt. Weil ich ständig damit zu tun habe.«
    »Sind Sie so etwas wie ein Exorzist? Oder ein - Ghostbuster, oder wie man das nennt?«
    »Ein Exorzist nicht. Ich bin jemand, der Erfahrungen mit diesen Erscheinungen gemacht hat, und der weiß, wie man damit umgeht und fertig werden kann. Zudem habe ich Freunde, die dabei helfen können.«
    »Dann helfen Sie mir, bitte. Ich will nicht sterben.«
    Ted nickte. »Wir arbeiten schon daran, Signorina.«
    »Nenn mich Regina«, bat sie. »Und du heißt Teodore, wenn ich mich richtig erinnere?«
    Ted nickte. Er hatte sich ihr ja mit seinem italienischen Namen vorgestellt. Auch wenn er mit seinem Blondschopf und seiner Wikingerstatur so gar nicht südländisch wirkte.
    »Ich weiß immer noch nicht, ob es dieses Gespenst wirklich gibt, ob nicht doch etwas ganz anderes dahinter steckt«, fuhr Regina fort, und es sah so aus, als würde sie gleich weinen.
    Ted umarmte sie, hielt sie eine Weile fest. Sie zitterte in seiner Umarmung.
    Schließlich lösten sie sich voneinander.
    »Ich werde dein Zimmer sichern«, sagte Ted. »Hast du ein Stück Kreide bei dir? Einen Lippenstift?«
    »In meiner Handtasche«, sagte sie brüchig. »Wo ist…? O nein. Die muss ich verloren haben. Aber…« Sie öffnete ihren Koffer, kramte einen Moment lang darin herum, dann drückte sie Ted einen noch unbenutzten Stift in die Hand. »Reicht das?«
    »Muss reichen«, sagte er. Er zeichnete weißmagische Abwehrsymbole auf Fenster und Tür. Kreide wäre ihm lieber gewesen, aber es musste auch so gehen.
    »Was tust du da?«
    »Halte Tür und Fenster möglichst geschlossen«, sagte Ted. »Diese Bannzeichen halten bösen Spuk fern.«
    »Aber ich muss doch hin und wieder lüften.«
    »Dann lüfte nur bei Tage. Aber so lange es dunkel ist, heute und morgen, lass Tür und Fenster geschlossen. Sonst kann ich dich nicht schützen, Regina.«
    »Und das soll wirklich funktionieren?«
    »Ja«, sagte er nur. »Und wenn dein Pensionswirt meckert, weil der Lippenstift nur schwer wieder zu entfernen ist, soll er die Rechnung dafür an mich schicken.« Er legte eine Visitenkarte auf den winzigen Tisch.
    »Du bist Reporter?«, stieß Regina überrascht hervor. »Das kann doch nicht wahr sein!«
    »Ich mache keine Story daraus«, sagte er. »Du wirst dich in keinem Zeitungsartikel wiederfinden.«
    »Aber du lebst doch von Zeitungsartikeln?«
    Er schüttelte den Kopf. »Schon lange nicht mehr. Ich kümmere mich nur noch um die ganz großen Geschichten. Spionage, Wirtschaftskriminalität, Politikkorruption, unentdeckte Welträtsel. Das hier, Regina, das ist für mich viel zu klein, auch wenn es dein Leben bedroht. Für eine Reportage ist es uninteressant.«
    Sie schluckte.
    Er lächelte und gab ihr einen brüderlichen Kuss auf die Wange.
    »Du gehst jetzt und lässt mich allein, nicht?«, flüsterte sie.
    Er nickte. »Ich habe noch einiges zu erledigen, ehe der Tag anbricht.«
    Und schon war er draußen.
    Sie stand noch lange da und starrte die Tür mit den magischen Zeichen an…
    ***
    Gino hatte das Haus wieder erreicht. Jetzt brannte kein Licht mehr. Schlief der Alte? Oder war er gar nicht anwesend?
    Gino erreichte die Haustür. Natürlich war sie abgeschlossen. Er umrundete das kleine Haus, prüfte die Fenster und die Hintertür. Aber alles war verschlossen. Dennoch bot die Hintertür den geringsten Widerstand. Gino konnte sie mit seinem Einbruchsbesteck spielend leicht öffnen.
    Er hatte keine Taschenlampe bei sich, brauchte die aber auch nicht; Er sah im Dunkeln wie eine Katze, schon ein geringer Lichtschimmer reichte ihm. Und er bewegte sich sehr langsam und vorsichtig, prüfte bei jedem Schritt, wohin er trat.
    Übergangslos befand er sich im Korridor. Die Hintertür hatte direkt in die Wohnung geführt.
    Er rief sich in Erinnerung, wo die Wohnzimmertür war. Gleichzeitig lauschte er aufmerksam, ob sich irgendwo im Haus etwas rührte. Aber alles war ruhig. Er hörte nicht einmal ein eventuelles Schnarchen des Alten.
    Es schien, als sei Battaglia wirklich nicht anwesend.
    Lautlos öffnete Gino die Wohnzimmertür.
    Von der entfernten Straßenlaterne fiel schwaches Dämmerlicht durchs Fenster herein, das immer noch nicht mit den Klappläden verschlossen war. Der Lichtschimmer reichte Gino, sich zu orientieren.
    Er erreichte den Tisch mit der schwarzen Decke. Die seltsamen Zeichen gab es immer noch.
    Gino räumte die gelöschten Kerzen

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