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0740 - Todesgruß der Templer

0740 - Todesgruß der Templer

Titel: 0740 - Todesgruß der Templer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Bordwand bildete eine ständige Geräuschkulisse. Auch ächzten und bewegten sich die Planken. Sie stöhnten dabei, als wären sie Gefangene. Das Rauschen der Segel, das Flattern der Leinwand, das von manch abergläubischem Menschen als unheimlich empfunden wurde, vernahm er nicht. Nur ab und zu die dumpfen Echos der Tritte, wenn jemand rasch über Deck lief. Hin und wieder hörte er einen Befehl von oben, einen Schrei, einen Fluch, mehr nicht.
    Etwas streifte sein Gesicht wie hauchzarte Finger. Es waren Spinnweben, die von der Decke herabhingen. Zumeist fanden die Spinnen Beute. Fette Fliegen verfingen sich in ihren Netzen und wurden getötet.
    Als Malraux das Querschott erreichte, blieb er stehen. Er wußte, daß er allein war, dennoch gebot es die Vorsicht, sich umzuschauen. Der Mann sah nichts. Er hörte auch nichts Verdächtiges. In einer Ecke schimmerten weiße Talgkerzen. Sie sahen aus wie weggeworfene Knochen.
    Hinter dem Schott befanden sich die Wärter. Es waren keine Seeleute, sondern Soldaten, die man angeworben hatte. Ihnen war es egal, auf welcher Seite sie standen, und als Bezahlung nahmen sie nur Goldstücke. Es war dort auch nicht dunkel, wo sie sich aufhielten, denn durch schmale Ritzen schimmerte Licht, das sehr düster aussah und schattengleich über den Boden tanzte.
    Malraux klopfte.
    Nicht sehr zögernd oder leise. Er hämmerte mit der Faust gegen das Schott, fordernd, damit die Soldaten auch wußten, daß jemand Einlaß begehrte.
    Zuerst tat sich nichts. Dann hörte er ein Kratzen. Ein Holzriegel wurde innen zurückgeschoben. Das Schott öffnete sich. Dabei erklang ein widerliches Knarren. Es erzeugte bei Malraux eine Gänsehaut. Das Licht einer Öllaterne erreichte ihn. Ein Wärter hielt sie so hoch, daß die Schatten durch sein Gesicht zuckten.
    Er konnte das Gesicht des Wärters nicht erkennen, weil es hinter den Schatten aus Dunkelheit und Licht verschwunden war, aber er hörte die Stimme.
    »Was willst du?«
    »Ich muß mit euch sprechen.«
    »Dann sag es.«
    »Nicht hier. Es darf uns keiner hören. Wir… wir müssen unter uns bleiben.«
    »Warum?«
    »Der Steuermann schickt mich. Er… er hat für euch beide eine Botschaft. Alles ist mit dem Kapitän abgesprochen. Es geht um Gold, viel Gold. Auch um kostbares Geschmeide.«
    Der Mann zögerte. Malraux hörte ihn atmen. Bei Begriffen wie Gold und Geschmeide wurden Söldner immer sehr hellhörig. Sie wußten gar nicht, was die Kisten bargen. Sie sollten sie nur bewachen, alles andere hatte sie nicht zu interessieren.
    »Komm rein!«
    Der zweite Wächter meldete sich. Er hockte auf einer niedrigen Bank und schaute in das Licht, so daß er nichts genaues erkennen konnte. »Was ist denn los?« fragte er.
    »Der hier hat eine Botschaft.«
    »Von wem?«
    »Vom Steuermann«, sagte Malraux schnell. »Es geht um viel, viel Gold, das wäre zu überlegen.«
    Jetzt stand auch der zweite auf. Die Gier funkelte in seinen Augen. Ihre Helme hatten sie abgelegt, die Brustpanzer ebenfalls. Es war einfach zu heiß im Bauch des Schiffes, und sie hatten es sich so bequem wie möglich gemacht.
    »Das muß ich hören.«
    Malraux wartete noch. Sie waren zu zweit. Er mußte sie ablenken. Sie trugen auch Waffen. Die Spitzen ihrer Lanzen glänzten im Licht der flackernden Ölleuchte.
    Er leckte über seine Lippen und bat um Wasser.
    »Haben wir nicht.«
    »Doch, ich weiß, daß…«
    »Gib es ihm«, sagte der Mann, der die Tür geöffnet hatte.
    »Wie du willst.«
    Der zweite Mann verschwand im Hintergrund des düsteren Ladebauchs. Nur einer blieb zurück.
    Malraux lächelte. Der Mann stand neben ihm, die Spitze der Lanze wies zu Boden. Der Eindringling wartete den Zeitpunkt genau ab. Als er etwas klatschen hörte, wußte er, daß Wasser aus dem großen Faß in ein Gefäß gefüllt wurde.
    Er schlug zu.
    Der Wärter wurde völlig überrascht, als ihn ein steinharter Ellbogen in die Körpermitte traf, er zusammensackte, die Übelkeit in ihm hochschoß und es ihm nicht erlaubte, einen Schrei auszustoßen.
    Er fiel etwas nach vorn.
    Darauf hatte Malraux gewartet. Zweimal schlug er dem Mann die Faust in den Nacken.
    Der Wärter brach zusammen. Da hatte Malraux schon dessen Lanze an sich gerissen.
    Er lächelte kalt, als er nach vorn ging und sich der Dunkelheit näherte.
    Schritte klangen auf. Der zweite Wächter kehrte zurück. Wahrscheinlich mit dem gefüllten Gefäß.
    Er war wehrlos, er ahnte nichts, und Malraux wartete eiskalt so lange ab, bis er die Umrisse des

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