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0741 - Die falsche MARCO POLO

Titel: 0741 - Die falsche MARCO POLO Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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befehlen, aber noch mit dem Ausschleusen warten."
    „Warum warten?" fragte Tschubai verwundert. „Der günstigste Augenblick zum Eingreifen ist jetzt."
    „Ich weiß", erwiderte der Arkonide. „Mein Rat entsprang einer Eingebung meines Extrahirns. Aber Sie müssen sich ja nicht nach meinem Rat richten."
    „Stimmt", sagte Tschubai. Er lächelte breit. „Aber diesmal bin ich geneigt, Ihren Rat anzunehmen."
    Senco Anrat wölbte die buschigen weißen Brauen und meinte: „Ich erkenne zwar keine Logik darin, aber ich weiß, daß sich die Eingebungen Ihres Extrahirns bisher immer bewährt haben, Atlan. Ich werde Startbereitschaft für alle Kreuzer befehlen - und dann werden wir warten."
    Lraton Perlat wunderte sich, daß sich ihm niemand entgegenstellte, während er sich zielstrebig auf das Nebenkraftwerk zubewegte.
    Aber schon im nächsten Augenblick hatte sein Planhirn diese Tatsache ausgewertet. Der Haluter kam zu dem Schluß, daß die Besatzung der falschen MARCO POLO nicht mehr nach ihm suchte, weil sie annahm, er sei bei der Explosion der Mikrofusionsbombe umgekommen.
    Sie hatte natürlich nicht sehen können, daß ihn der Explosionsdruck durch die Terkonitstahlböden von fünf Decks geschleudert hatte. Dennoch hätten sie wissen sollen, daß auch nach der Explosion einer Mikrofusionsbombe von einem Haluter - falls er dabei umkommen sollte - genug übrigbleiben würde, um seine Überreste zu identifizieren.
    Folglich mangelte es den Leuten an Bord der falschen MARCO POLO an Informationen über den Metabolismus und die Widerstandskraft von Halutern.
    Die Laren schienen es nicht für erforderlich gehalten zu haben, der Besatzung des Täuschungsschiffes mehr Informationen zu geben, als sie für ihr Einweg-Unternehmen benötigte.
    Einweg-Unternehmen! Das war es, stellte Lraton Perlat mit seinem unbestechlich arbeitenden Planhirn fest. Die Laren haben den Verlust der falschen MARCO POLO bereits in ihrer Planung einkalkuliert.
    Diese Erkenntnis erschüttete den Haluter. Er wußte, daß Perry Rhodan und Atlan niemals so gewissenlos gehandelt hätten, und er bedauerte, daß er keine Gelegenheit mehr haben würde, diese Erkenntnis an sein Volk weiterzugeben, damit es sich endlich entschloß, gegen das Konzil zu intervenieren.
    Dennoch brachten ihn diese Überlegungen nicht von seinem Plan ab. Er wußte, daß die falsche MARCO POLO verschwinden mußte, bevor sie zu weiteren Täuschungsmanövern mißbraucht werden konnte, und er wußte auch, daß es zur Zeit außer ihm niemanden gab, der das bewerkstelligen konnte.
    Als er um die nächste Gangbiegung bog, schrak er aus seinen Gedanken auf.
    Ihm gegenüber, nur etwa fünf Schritte von ihm entfernt, stand der Ertruser, der den letzten Angriff gegen ihn geleitet hatte, und er war offenbar über die Begegnung ebenso überrascht wie Perlat.
    Keine der beiden Personen schoß. Sie sahen sich eine Weile schweigend an.
    Schließlich brach der Ertruser das Schweigen.
    „Warum sind Sie nicht tot, Haluter?" fragte er grimmig.
    ..Warum sollte ich", erwiderte Lraton Perlat. „Wußten Sie nicht, daß die Explosion einer Mikrofusionsbombe nicht ausreicht, einen Haluter umzubringen, der seine Struktur extrem verhärtet hat?"
    „Nein, das wußte ich nicht", sagte der Ertruser. „Aber ich weiß, daß ich Sie nicht noch einmal entkommen lassen werde."
    Perlat lachte dröhnend.
    „Wie wollen Sie mich aufhalten?" fragte er. „Vielleicht mit dem Impulsstrahler, den Sie in Ihrer Hand halten?"
    „Sie sind nicht fair, Haluter", ent-gegnete der falsche Toronar Kasom. „Wenn Sie mich töten, ist es Mord, denn ich habe keine Chance, einen Kampf gegen einen Haluter zu gewinnen, der durch die Verhärtung seiner Körperstruktur unbesiegbar geworden ist."
    „Das stimmt", gab Perlat zu. „Aber ich muß Sie töten, sonst hetzen Sie erneut die Menschen und Roboter des Schiffes auf mich."
    „Warum stellen Sie sich mir nicht zu einem ehrlichen Kampf?"
    erkundigte sich der Ertruser. „Ich nehme meinen Aggregattornister ab, so daß ich keinen Paratronsehirm aufbauen kann. Dafür normalisieren Sie Ihre Körperstruktur. Anschließend legen wir hundert Meter Abstand zwischen uns und kämpfen gegeneinander, bis einer von uns tot ist."
    Lraton Perlat überlegte.
    Er stellte fest, daß es der Logik widerspräche, wenn er sich mit dem Ertruser auf einen chancengleichen Kampf einließ.
    Schließlich kämpfte er nicht zweckfrei, sondern aus der Notwendigkeit heraus, größeres Unheil abzuwenden. Er würde die

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