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0741 - Die falsche MARCO POLO

Titel: 0741 - Die falsche MARCO POLO Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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wiedererwachten Selbsterhaltungstrieb folgend, sich jedoch gleichzeitig bewußt, daß seine Flucht sinnlos war.
    Er kam zirka sechshundert Meter weit, bevor die Fusionsreaktionen zu explosiver Gewalt angeschwollen waren.
    Lraton Perlat sah sich in grelles Leuchten getaucht, hörte das Bersten der Schiffszelle und wußte, daß die falsche MARCO POLO verloren war.
    Dann erlosch sein Bewußtsein wie eine Kerzenflamme im Orkan,..
     
    9.
     
    Ein buntes Kaleidoskop von Farben wirbelte an seinen Augen vorüber.
    Das Ordinärgehirn nahm die wechselnden Eindrücke auf, konnte sie aber nicht einordnen, da das Planhirn nicht funktionsfähig war. Deshalb war Lraton Perlat nicht in der Lage, seine Situation zu begreifen.
    Erst nach einiger Zeit machten sich andere Sinneseindrücke bemerkbar. Die Verzögerung ergab sich aus der anhaltenden Strukturverhärtung des Haluters. Nur allmählich registrierte sein Bewußtsein eine gefährliche Diskrepanz zwischen dem Innendruck seines Körpers und dem von außen einwirkenden Druck sowie ein zunehmendes Kältegefühl.
    Als das Planhirn schlagartig wieder seine Tätigkeit aufnahm, vermochte Perlat die Sinneseindrücke endlich wieder zweckmäßig einzuordnen.
    Er erkannte, daß er im freien Weltraum trieb. Das Kaleidoskop wechselnder Farben rührte einerseits von den zahllosen verschiedenfarbigen Sternen der weiteren Umgebung und andererseits von der schnellen Rotation seines eigenen Körpers her.
    Lraton Perlat wußte, daß er, wie jeder Haluter, ohne technische Hilfsmittel einige Stunden lang im Vakuum des Weltraums überleben konnte. Er wußte nur nicht, wie lange er bereits im Weltraum getrieben war, bevor er das Bewußtsein wiedererlangt hatte.
    So konnte er nur schätzen, daß ihm noch ungefähr eine Stunde Zeit blieb, bis der Innendruck seinen Körper trotz der kristallinen Struktur expandieren lassen würde. Dadurch würde die Struktur aufweichen, so daß sein Körper mehr Wärme abstrahlen mußte, als er durch die Verbrennung der gespeicherten Energien erzeugen konnte.
    Er wunderte sich nicht lange darüber, daß er die Explosion der falschen MARGO POLO überlebt hatte. Dazu war keine Zeit.
    Vor allem mußte er irgendwie seine Rotation aufheben, damit er sich orientieren konnte. Vielleicht trieben irgendwo in erreichbarer Nähe größere Trümmer des Schiffes, dann konnte er versuchen, wenigstens Schutz vor dem Vakuum zu finden. Außerdem würde feste Materie das Nahrungs- und damit das Energieversorgungsproblem lösen, denn das Verdauungssystem eines Haluters konnte jede nur denkbare Materie so umwandeln, daß sie dem Organismus als Nahrung diente. .
    Dieser organische Materieumwandler erzeugte außerdem aus den gespeicherten Energien der früher aufgenommenen Nahrung den benötigten Sauerstoff. Dadurch blieb die Zellatmung unter allen Umweltbedingungen gewährleistet.
    In seinem besonderen Fall erwies sich die Eigenversorgung mit Sauerstoff als besonders nützlich, denn sie erlaubte es Perlat, seine Atemsäcke gesteuert so mit Sauerstoff aufzufüllen, daß das komprimierte Gas als Stützmasse und sein verformter Rachenmund als Triebwerksdüse dienten.
    Da er damit noch keinerlei praktische Erfahrungen gesammelt hatte, dauerte es einige Zeit, bis er seine organische Korrekturdüse so einsetzen konnte, daß seine mehrachsige Rotation beendet wurde.
    Endlich konnte der Haluter sich orientieren.
    Als erstes erblickte er einen dünnen Halo diffuser Gase, der sich allmählich ausbreitete. Das mußte die verglühte und verdampfte Materie der falschen MARCO POLO sein.
    Doch er entdeckte auch zahlreiche kleine und größere Trümmerbrocken. Perlat hatte es nicht anders erwartet, denn wenn die falsche MARCO POLO sich vollständig in glühende Gase verwandelt hätte, wäre es ihm nicht besser ergangen.
    Während Lraton Perlat sich langsam und kontrolliert um seine Querachse drehte, musterte er die Trümmerbrocken. Manche durchmaßen rund hundertzwanzig Meter und ließen hoffen, daß sich in ihnen Hohlräume befanden, die dichtgeblieben waren und für längere Zeit einen relativ sicheren Unterschlupf bieten würden.
    Der Haluter hatte sich fast einmal um seine Querachse gedreht, als er etwas entdeckte, das ihn in größte Erregung versetzte: einen kugelförmigen Körper, auf dessen glatter schwarzer Oberfläche sich das Licht der Sterne spiegelte.
    Das Raumschiff, mit dem Jotan Menc und er gekommen waren!
    Perlats Augen funkelten. Es war das einzige äußere Anzeichen der Freude, die er

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