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0741 - Die falsche MARCO POLO

Titel: 0741 - Die falsche MARCO POLO Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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beim Anblick des Schiffes empfand. Er hatte als sicher angenommen, daß die Explosionen der falschen MARCO POLO es ebenfalls vernichtet hatten.
    Wahrscheinlich ist es nur vom Explosionsdruck abgestoßen worden! überlegte der Haluter. Das erklärt auch die große Entfernung: schätzungsweise dreißig Kilometer. Und es entfernt sich noch immer.
    Lraton Perlat versuchte die Geschwindigkeit zu schätzen, die ihm vom Explosionsdruck mitgegeben worden waren. Sie konnte nicht viel geringer sein als die, die sein Raumschiff erhalten hatte.
    Dennoch würde er das Schiff niemals einholen, wenn es ihm nicht gelänge, über eine angemessene Zeit hinweg sich selbst eine zusätzliche Beschleunigung zu verleihen, deren Richtung zu dem Schiff zielte.
    Der Haluter wußte, daß er bei der Bewältigung dieser Aufgabe seine körpereigenen Reserven erschöpfen würde. Trat die Erschöpfung ein, bevor er das Ziel erreicht hatte, würde er sterben.
    Dennoch zögerte er keine Sekunde lang, das Risiko auf sich zu nehmen.
    Wieder speicherte er den selbst erzeugten Sauerstoff in seinen Atemsäcken, bis sie zum Bersten gefüllt waren. Danach drehte er seinen ausgestreckten Körper mit winzigen Korrekturschüben so, daß sein Rachenmund vom Schiff wegzeigte. Anschließend „schaltete" er die Sauerstofferzeugung seines Körpers auf das Leistungsmaximum, während sich sein Rachenmund wieder zu einer Düse formte und hochkomprimierten Sauerstoff ausstieß.
    Lraton Perlats Planhirn hatte genau ausgerechnet, wie lange er beschleunigen mußte, bis seine Geschwindigkeit hoch genug war, um das Schiff innerhalb einer Stunde einzuholen - das Bremsmanöver Inbegriffen. Die eigenen Energiereserven dagegen ließen sich nicht exakt berechnen, sondern nur abschätzen.
    Zur vorberechneten Zeit drehte er seinen mächtigen Kuppelkopf und gab einige Korrekturstöße ab, bis sein Rachenmund bei normaler Kopfhaltung auf das Raumschiff zielte, das zu dieser Zeit noch ungefähr einen Kilometer weit entfernt war.
    Obwohl er sich durch den Sauerstoffmangel in seinen Gehirnen benommen fühlte, führte er den größten Teil des erzeugten Sauerstoffs wiederum seinen Atemsäcken zu. Danach blies er das Gas ab und verringerte seine Geschwindigkeit, bis sie nur noch geringfügig über der des Schiffes lag.
    Als er das geschafft hatte, verlor er für kurze Zeit das Bewußtsein. Sein Wille erlosch, und die Instinkte übernahmen die Herrschaft über den Körper. Dadurch wurde den beiden Gehirnen bevorzugt Sauerstoff zugeführt, so daß Perlat das Bewußtsein wiedererlangte.
    Er wachte in dem Moment auf, in dem er gegen die Außenhülle des Raumschiffs prallte. Der Aufprall war nicht stark - jedenfalls nicht für einen Haluter. Dennoch spürte Lraton Perlat, wie seine Kräfte ihn unaufhaltsam verließen. Seine körpereigenen Energiereserven waren so gut wie aufgezehrt. Wenn es ihm nicht gelang, innerhalb der nächsten fünf Minuten in den Schutz seines Schiffes zu kommen, würde er sterben.
    Er tastete mit den Händen über die spiegelglatte tiefschwarze Hülle, stieß sich vorsichtig mit den Fußspitzen ab, um nicht vom Schiff abgetrieben zu werden.
    Endlich erreichte er ein Schleusenschott. Fast nur noch automatisch hämmerten seine Fingerspitzen das Kodesignal gegen die Sensorplatte des Schotts. Als die beiden Schotthälften zur Seite glitten, wurde Per-lat nach rechts gerissen und hätte beinahe den Kontakt mit dem Schiff verloren.
    Im letzten Augenblick hielt er sich am oberen Schleusenrand fest und schwang seinen Unterkörper nach innen.
    Als er losließ, schwebte er in die Schleusenkammer, wurde vom künstlichen Schwerefeld gepackt und unsanft auf den Boden gerissen.
    Erneut verlor er das Bewußtsein. Aber er erkannte noch vorher, daß er gerettet war. Das Außenschott schloß sich automatisch hinter ihm, und die Kammer füllte sich mit Wärmestrahlung und Luft.
    Als Latron Perlat zu sich kam, fühlte er sich noch immer wie ausgehöhlt, aber dennoch schon besser als zuvor. Er hatte die sauerstoffreiche Bordatmosphäre geatmet und sich dadurch geringfügig erholt.
    Aber er gab sich keinen Illusionen über seine Kräfte hin. Er mußte so schnell wie möglich Nahrung zu sich nehmen.
    Der Haluter stemmte die Lauf und Handlungsarme auf den Boden der Schleusenkammer und richtete sich auf. Seine Bewegungen wirkten erheblich langsamer als sonst.
    Schwankend ging er zum Innenschott, das sich automatisch vor ihm öffnete.
    Perlat empfand ein großes Glücksgefühl, als er im

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