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0743 - Inferno der Dimensionen

Titel: 0743 - Inferno der Dimensionen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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untersten Ast hinauf, griff in das Loch und sagte laut: „Komm heraus, Zwerg. Schnell!"
    „Ich habe keine Angst, Ody!"
    „Ein einziger Blitz in diesen Baum, und du warst nur ein Intermezzo. Schnell jetzt!"
    Dippo gehorchte. Ich hielt die Fackel in die richtige Position und sah, wie die Flugmaus mit dem silbernen Fell herauskroch, sich an meinen Fingern festhielt, und ich sprang herunter, als ich das Tier in die verstärkte Brusttasche hatte hineingleiten lassen.
    Dann kämpfte ich mich weiter.
    Die unausgesetzt prasselnde Serie der Blitze wurde schwächer.
    An drei oder vier Stellen brannte der Dschungel. Es roch nach neuentstandenen chemischen Verbindungen. Dann, mit einem barbarischen Donnerschlag, der meine Trommelfelle klingeln ließ, begann der Regen.
    Es war kein Regen, sondern eine Wasserflut. Ich konnte, als ich gebückt und mit zischender Fackel geradeaus torkelte und endlich den Beginn des Tierpfades betrat, keine Tropfen mehr unterscheiden. Eine ununterbrochene Menge dicker Strahlen kam aus dem schwarzen Himmel, über den die Dampfwolken zogen. Ich atmete tief ein und spürte den stechenden Geruch der dünnen, sauerstoffarmen Luft.
    „Schnell. Die Luft vergiftet sich!" sagte die Stimme Dippos.
    Sein empfindlicher Organismus reagierte schneller als meine vergleichsweise trägen menschlichen Sinne. Ich begann durch die Massen von Wasser zu rennen. Meine Sohlen griffen nicht mehr, und nach weiteren zehn Metern Rennens auf dem Zickzackpfad, der sich durch die triefenden und zitternden Pflanzen wand, rutschte ich aus und konnte mich gerade noch abfangen.
    Von oben bis unten bespritzte mich stinkender, schwarzer Dreck.
    „Was ist los?" stieß ich hervor und rannte weiter. Ich kam an die natürliche Brücke, einen alten Stamm, der sich über den weiß gewaschenen Steinen eines Bachlaufes spannte. Ich betrat die nasse, glitschige Rinde, schleuderte die erloschene Fackel weg und balancierte über den Bach.
    Die Wasserfluten, die auch auf meinen Kopf, den Nacken und die Schultern herunterprasselten, hatten den Bach anschwellen lassen.
    Die spritzenden Wellen, die ich mehr ahnte als ich sie im zuckenden, kalkigen Licht der Blitze sehen konnte, berührten den Stamm und ließen ihn bedrohlich schwanken. Aber ich schaffte es gerade noch, den Stamm zu verlassen und die Kiesfläche zu erreichen.
    Wieder schlug in unmittelbarer Nähe ein Blitz ein und spaltete einen dünnen Baum. Ich sah vor mir die selbstleuchtenden Schalter und beruhigte mich langsam. Entspannt legte ich die wenigen Schritte zurück und drückte einen Kontakt. Er leuchtete auf, ein Summer ertönte, aber die massive Stahltür öffnete sich nicht.
    „Das System ist durcheinander. Sicher haben alle möglichen Steuerelemente versagt!" knurrte ich und griff nach dem Handrad. Ich drehte es, öffnete die Tür und entkam aufatmend dem Inferno hinter meinem Rücken.
    Mit einem dröhnenden Geräusch fiel die Tür zu.
    „Sicher ist das Beraghskolth daran schuld. Dieser verdammte Apparat!
    Ich mißtraue der Technik der Terraner, und der Fremden noch mehr!" gab Dippo zurück.
    „Vermutlich hast du recht, Kleiner. Aber davon wollen wir uns erst vergewissern. Komm!" sagte ich, tippte meine Kodenummer in die Schaltanlage der Schleusenkammer und verließ das Gebiet des Schiffes, in dem sich die Dschungelkammer und alle anderen ähnlichen Räume, unter anderem auch das Solarium, befanden. Ich hatte es ziemlich weit zu meiner Kabine, aber unterwegs deuteten einige untrügliche Zeichen darauf hin, daß sich die Lage an Bord nur vorübergehend stabilisiert hatte.
    Ich sah irgendwo ein Chronometer, es war Mittag am einundzwanzigsten März. Das Schiff war in Gefahr, wie schon so oft, und der Einbau dieser unbegreiflichen Maschine, die in halbenergetischer Form existierte, schien zu störungsintensiv zu verlaufen.
    Ich setzte in meiner Kabine Dippo, den ich seit zehn Jahren besaß, in seinen Überlebenskasten. Dann zog ich mich aus, räumte sämtliche Taschen aus und übergab die Kleidung dem Reinigungsblock. Ich schaltete Bildschirm und Nachrichtengerät ein und befand mich, während ich duschte und mich massieren und einsprühen ließ, wieder in der realen Welt des Schiffes.
    Der SOL, die versuchte, nicht nur zu überleben und aus diesem unbegreiflichen Gefüge zu entfliehen, die den zgmahkonischen Suchflotten entkommen mußte. Diese Schiffe drangen immer tiefer in die Fortsätze und Ausläufer der Dakkardim-Blase vor und suchten nach uns.
    Nach uns und Perry Rhodan.

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