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0743 - Inferno der Dimensionen

Titel: 0743 - Inferno der Dimensionen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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gewisse schneidende Schärfe, die an den Nerven riß wie an einer stählernen Saite. Ich schauerte zusammen.
    Über den großen Bildschirm, der fast die gesamte Wand meiner Kabine ausfüllte, zuckte ein vielfarbiger Blitz.
    Die Helligkeit, zuerst nur ein schräger, gezackter Balken quer durch das Bild, also annähernd quer durch die Ausbuchtung der Dakkardim-Blase, breitete sich von zwei entgegengesetzten Punkten schnell aus. Es waren dies der Punkt, an dem der Überschlageffekt angefangen hatte, und der Einschlagpunkt auf der gegenüberliegenden Seite des fingerartigen Fortsatzes.
    Diese Helligkeit, vergleichbar mit einem brennenden Glas, das durch unsichtbare Kraftfelder gehalten wurde, fing an, sich pulsierend zu bewegen.
    „Diese Hyperenergie, Ody! Was geht dort draußen vor?"
    „Ich weiß es nicht!" sagte ich mit belegter Stimme. Jetzt konnte ich mit all meinen Fähigkeiten nicht helfen. Ich vermochte nur die Bilder anzustarren und zu versuchen, einen klaren Kopf zu behalten.
    In meinem rechten Ohr hörte ich das angstvolle Wimmern der silberfarbigen Flugmaus. Und über dem ganzen erschreckenden Geschehen lag noch immer das Heulen und Jaulen aus einer fremden Dimension. Es war jetzt stärker geworden und hatte eine Art Echo entwickelt, als würde es durch ein riesiges stählernes Rohr direkt auf den einzelnen Zuhörer abgestrahlt.
    Ich wußte auch nicht, daß Gucky einen Versuch machte, den Terra-nern und Keloskern der MORGEN zu helfen.
    Gucky schloß den Helm seines Raumanzugs, schaltete die Innenversorgung ein und testete sie durch. Sie funktionierte mit der gewohnten Zuverlässigkeit.
    Dann konzentrierte er sich auf eines der Löcher im gegenüberliegenden Schiff. Vielleicht konnte er in einer Anzahl von einzelnen Sprüngen die Überlebenden in die SOL transportieren.
    Er faßte sein Ziel ins Auge. Es war ein offener Hangar, in dem mehrere Personen umherliefen. Der Hangar war deshalb offen, weil die entfesselte Energie die Schiffswandung weggeschmolzen hatte.
    Der Mausbiber teleportierte.
    Und wurde zurückgeschleudert. Benommen landete er wieder in der Zentrale, glitt einige Meter über den Boden und krachte gegen den Sockel eines Umsetzers.
    „Kleiner!" rief Rhodan und rannte auf ihn zu. Nur etwa eine Sekunde lang war der Platz, von dem der Ilt teleportiert war, leer gewesen. Noch hatten die Männer den Laut der ins Vakuum strömenden Luft in den Ohren, als Gucky wieder erschien. Aber noch ehe die Männer den Mausbiber erreichten, richtete er sich wieder auf. Er war anscheinend unverletzt.
    „Was ist passiert, Gucky?" erkundigte sich Perry Rhodan voller Sorge.
    „Ich bin zurückgeschleudert worden. Dort draußen ist eine Wand. Sie besteht aus einer Energieart, die ich mit einem Teleportsprung nicht durchstoßen konnte. Die Energie benutzte meine Begabung dazu, mich wieder an den Ausgangsort zu versetzen."
    „Ich verstehe!" murmelte Rhodan und hob seinen Kopf wieder zu den Feldern der Panoramagalerie hinauf.
    Der erste der Flüchtenden erreichte die Jet und rettete sich in die geöffnete Schleuse. Aber die Kette der Raumfahrer spannte sich noch immer zwischen der MORGEN und den Rettungsbooten.
    Die Männer schienen mit ihren Flugaggregaten gegen eine Strömung anzukämpfen, die an ihren zerrte.
    „Die Haut", sagte Rhodan leise, in den Ohren das unirdische Rauschen und Heulen. „Schaut euch die Energieblase an!"
    Schweigend betrachteten die Insassen der Hauptzentrale das Bild, das rund um die Schiffseinheiten entstand, sich vergrößerte und ausbreitete und wie eine Malerei des Schreckens wirkte.
    Die Lichterscheinungen bildeten jetzt eine Art Kugelhülle.
    Sie glich einem Ballon, langgestreckt und mit verschieden dünnen Wänden, die sich nach außen und nach innen wölbten, ihre Farbe veränderten und immer wieder brodelten und wogten.
    Rund um die Schiffe irrlichterte jetzt dieses flackernde Licht.
    Über allem lag das Rauschen, Pfeifen und schwellende Heulen der Melodie aus dem energetischen Inferno. In den Wänden begannen einzelne Flächen zu vibrieren und zu klirren. Noch immer liefen die Maschinen im Leerlauf.
    Seit der ersten Meldung, die Bordwände würden sich auflösen, war mehr als eine Stunde vergangen.
    Und jetzt schlug der rätselhafte Kosmos abermals zu.
    In der leuchtenden und wallenden Wand erschien eine konvexe Ausbeulung. Die Energie bildete eine deutliche Spitze, die immer schärfer wurde, sich in die Länge zog und in die ungefähre Mitte, ins Zentrum des Fortsatzes also,

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