0743 - Inferno der Dimensionen
Er war auch hier zur Zentralfigur geworden. Ich kannte ziemlich genau seine Vorstellungen und Gedanken, soweit er sie preisgab. Während ich spürte, wie die Belastungen weggewaschen und behoben wurden, denen ich meinen trainierten Körper unterworfen hatte, hörte ich die offene Kommunikation mit.
„Ja", sagte ich leise. „Wir alle scheinen auf ein Wunder zu warten."
Die Warnungen des Keloskers Dobrak, des Rechners, ebenso die Vorhaltungen von Olw und Py, den Spezialisten der Nacht, schienen nicht zuzutreffen.
Soeben teilte die Schiffsführung mit, daß der Einbau des Geräts mit dem unaussprechlichen Namen weiter vor sich ging, daß die Arbeiten beschleunigt wurden, und daß nach uns gesucht wurde.
Plötzlich sagte der Sprecher: „Es ist möglich, sogar ziemlich wahrscheinlich, daß die hyperenergetischen Erscheinungen weitergehen. Uns erreicht eben die Nachricht, daß es im Bereich der Erholungs und Trainingszentren Störungen gegeben hat. Wir haben bereits entsprechende Maßnahmen eingeleitet. Es wird weitere Störungen geben, die hyperenergetischen Effekte treten völlig unberechenbar auf und verursachen Fehlschaltungen und andere Störungen.
Wir schalten um in das Mutterschiff, in die Arbeiten der Einbauteams."
Das Bild wechselte.
Ich zog meinen Bordanzug an und blieb in der Mitte der Kabine stehen. Sie war so eingerichtet, wie ich es haben mußte. Ich war einige Monate älter als fünfundvierzig, und seit drei Jahrzehnten bereitete ich mich auf meine selbstgestellte Aufgabe vor. Ich hatte mich im Alter von fünfzehn Jahren, als einer der vielen Heranwachsenden der SOL, dafür entschieden.
Es gab an Bord des Riesenschiffs alle nur denkbaren Berufe.
Aber es gab nur einen Planetenspezialisten.
Mich, Odysseus Cude Halmarck, allgemein Ody gerufen. Ich war der Mann, der irgendwann einmal - hoffentlich bald! - allen anderen helfen und ihnen zeigen konnte, wie sehr der Mensch auf die Natur eines Planeten angewiesen war, wie sehr er in Zwangslagen die Natur nicht gegen sich haben würde, sondern sich in ihr bewegen konnte wie ein Fisch im Wasser.
Es gab kaum etwas über eine der gespeicherten Möglichkeiten, Wissen aufzunehmen, das ich nicht genau kannte.
Meine große Stunde war auf Tolot III gekommen, als ich fast hundert Mann der Schiffsbesatzung gerettet hatte. Menschen, die seit rund vier Jahrzehnten die SOL nicht verlassen hatten, waren ausgesprochen hilflos gewesen. Obwohl keiner von ihnen besonders leichtsinnig gewesen war, hätte es fast ein Debakel gegeben.
Ich hatte sie herausgeholt und sicher zum Schiff gebracht.
Vierzehn Tage lang waren wir ohne einen einzigen ernsthaften Ausfall durch Dschungel, Wüsten und Savanne marschiert.
Ich zeigte ihnen, wie man Feuer machte, wie man sich aus der Natur versorgte, ich legte Verbände an und organisierte die Tragemannschaften, ich fand sogar noch Zeit dazu, mich ernsthaft zu verlieben.
Nicht nur Dippo, dieses Fabelwesen, sondern auch Arcarea Gasalloni waren die Beute von Tolot III gewesen. Aber das alles lag knapp zehn Jahre zurück, vielleicht werde ich einmal darüber berichten. Jetzt blickte ich auf den Interkom und sah zu, wie die Fachleute versuchten, das mysteriöse Gerät zu stabilisieren.
Was ich für Ungeübte im Dschungel war, stellte Dobrak, der Rechenmeister, mit seinen Panoramahöckern, für die Wissenschaft der SOL dar.
Auch sie hatten nicht viel Ahnung von dem, was sie hier taten.
Sie handelten dafür aber weit mehr mit ihrem Instinkt, ihrer wissenschaftlichen Phantasie.
Es war die Stelle, wo eines der größten Segmente installiert werden sollte. Es befand sich in einem vollkommen leeren, mit isolierendem Material ausgekleideten Raum. Die Projektoren saßen in halbkugeligen Aussparungen und wurden noch immer justiert. Ihre Aufgabe war es, durch drahtlose Stromversorgung die Energie aus den SOL-Kraftwer-ken auf das Beraghskolth zu übertragen.
Bis zu dem Punkt, an dem der erste Schaltversuch durchgeführt werden sollte, schien der Einbau geglückt zu sein. Dobrak kam ins Bild, seine sechs Höcker waren deutlich zu sehen. Die silbernen Schuppen des kleinen Kopfes leuchteten unter der Lichtflut der Spotlights.
Die Kameras erfaßten sein Gesicht, seinen Oberkörper, als der Rechner in einer Gruppe von Wissenschaftlern in Labormänteln zu sehen war. Sie diskutierten miteinander. Noch immer verwendeten sie Translatoren, denn jeder Irrtum konnte hier verheerende Folgen haben.
Die acht Finger der Hand mit ihren silbernen
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