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0745 - Die Rache der Dimensionauten

Titel: 0745 - Die Rache der Dimensionauten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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gefüllten gläsernen Tank, hielt mich an den Rändern fest und hatte das rechte Bein über die Oberkante des Unterteils gestreckt. Links und rechts von mir schwammen zwei Gesichter im Raum, die offenbar zu den grünbekittelten Körpern gehörten, die sich bis zum Fußboden fortsetzten.
    Bevor ich diese verwirrenden Eindrücke verkraftet hatte, tauchte hinter dem Unterteil des Tanks der Vollmond auf. Aber es war gar nicht die bleiche zernarbte Scheibe Lunas, wie ich mich beinahe sofort korrigierte. Es war das vollmondförmige Gesicht eines unglaublich fetten Wesens, das eine gewisse Ähnlichkeit mit einem Menschen auf wies.
    Und die zwischen Augen und Mund befindliche Nase sah merkwürdig deformiert aus. Außerdem rann aus den Nasenlöchern eine blaurote Flüssigkeit.
    Zusätzlich zu diesem scheußlichen Gesicht erschien eine Hand in meinem gegenüberliegenden Blickfeld. Sie wischte die blaurote Flüssigkeit unterhalb der Nase breit. Dann ertönte wieder die entsetzliche Stimme, noch dumpfer diesmal und sonderbar gequält.
    „Das war ein tätlicher Angriff auf einen Vorgesetzten, Captain a Hainu!" sagte die Stimme - und plötzlich wußte ich, zu wem sie gehörte, die Stimme, meine ich.
    Die Erkenntnis versetzte mir einen so starken geistigen Tiefschlag, daß ich in halber Ohnmacht zurückfiel und mit dem Gesicht unter den Flüssigkeitspegel des Tanks geriet. Das, was mir in Mund und Nase drang, schmeckte mir gar nicht. Ganz abgesehen davon, daß ein Marsianer der a-Klasse Flüssigkeitsmengen über anderthalb Kubikzentimetern als Hochwasser ansieht. Deshalb krallte ich mich sofort stärker an den Rändern des Tanks fest und riß meinen' Oberkörper aus dem Ozean heraus.
    Die Flüssigkeit, die mir in den Mund gedrungen war - und die ich selbstverständlich nicht geschluckt hatte -, spie ich so vehement aus, daß der schleimige Strahl mitten ins Zentrum des Vollmondgesichts traf und dort infolge des ihm innewohnenden kinetischen Impulses nach allen Seiten auseinanderspritzte.
    „Volltreffer!" bemerkte jemand von rechts.
    Von links wollte auch jemand seinen Senf dazugeben.
    Doch er wurde von dem urweltlichen Gebrüll, das aus der Kommunikationsöffnung des Mondgesichts kam, hoffnungslos überstimmt.
    Ich dagegen beeilte mich, aus dem Tank zu kommen, solange Dalaimoc Rorvic, denn so und nicht anders nannte sich das Mondgesicht mit der deformierten Nase, seinen Mund soweit aufgerissen hatte, daß infolge der nach oben gerichteten Verschiebung diverser Fettwülste seine Augen verschwunden und damit seine optischen Wahrnehmungen gleich Null waren.
    Einer der beiden Grünkittel half mir dabei und lieferte mir auch gleich die Erklärung für die Behauptung Rorvics, ich hätte einen Vorgesetzten tätlich angegriffen.
    „Als Sonderoffizier Rorvic sich vom Fußende des Regenerationstanks über Sie beugen wollte, haben Sie plötzlich das rechte Bein hochgeschnellt und mit der Ferse einen Volltreffer auf seiner Nase gelandet", sagte er. „Dabei ist das Nasenbein gebrochen."
    „Wie schön!" entfuhr es mir - ungewollt natürlich, denn ein Marsianer ist ein zartbesaiteter Mensch, der sich nicht am Unglück anderer Menschen delektiert.
    Abermals wischte der leichenhäutige fette Tibeter mit seiner Wurstfingerpranke über sein Gesicht. Sein Wutgeheul ging in einem Krächzen unter. Dann holte er tief Luft.
    „Sie hätten mich töten können, Captain Hainu!" tönte er im breitesten Largo. „Wenn der Stoß stärker von unten nach oben gerichtet gewesen wäre, hätten die Knochensplitter meines Nasenbeins ins Gehirn eindringen können, Sie vergammelte Marszwetschge!"
    „Lauter 'Wenn' und ,Hätten'!" konterte ich. „Sie hätten wissen müssen, daß ein Mensch, der aus langem Regenerationsschlaf erwacht, zu Nervenzuckungen neigt, die sich in jähen Bewegungen seiner Extremitäten äußern können. Falls ich feststellen sollte, daß ich mir durch den Aufprall auf Ihr Riechorgan den Fuß verstaucht habe, werde ich Sie auf Schmerzensgeld verklagen."
    „Sir!" erwiderte Dalaimoc Rorvic.
    „Na, endlich einmal eine respektvolle Anrede für einen verdienten Offizier der Solaren Flotte", sagte ich.
    Das bleiche, blutverschmierte Gesicht des fetten Scheusals lief rot an. „Ich meinte nicht Sie, ich meinte mich!" brüllte er.
    Ich beschloß, mich dummzustellen, um den Genuß zu verlängern.
    „Womit?" fragte ich unschuldig. „Mit der vergammelten Marszwetschge?"
    „Nein, mit dem Dingsda, dem ...! Oh, jetzt habe ich es vergessen!"
    „Dann

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