0745 - Kampf der Ewigen
zu berichten, dass es Schäden an der Tronik gab, die über die Meegh-Flotte wachte. Und genau dort wollte Nazarena den Hebel ansetzen.
Bis zu diesem Moment jedoch waren alle Versuche gescheitert - die planetare Tronik reagierte nicht. Es schien, als würde der Rechner sich nach außen völlig abschotten. Nichts von dem, das sich auf dem Planeten zur Zeit abspielte, war für die Alpha einsehbar. Dabei hätte sie zu gerne Informationen über den Zustand der Raumerflotte gehabt.
Nerukkar war verärgert, doch im Moment schien es keine andere Lösung für dieses Problem zu geben, als die Basis mit Gewalt zu übernehmen. Dass dabei mit hoher Wahrscheinlichkeit ein Teil der Meegh-Raumer vernichtet, zumindest aber beschädigt werden würde, war mehr als ärgerlich. Doch dieses Problem stellte die Alpha zunächst hinten an.
»Kommandantin, die KRIEGSFAUST und die ALPHA 03 nehmen Fahrt auf.«
Auf diese Meldung hatte Nazarena gewartet. Ihre Antwort kam mit schneidender Schärfe.
»Was ist das für eine Meldung, Beta? Ich will die exakten Positionsdaten laufend aktualisiert auf dem Hauptschirm sehen. Ausführung - sofort!«
Der Beta zuckte wie unter einem Peitschenschlag zusammen und beeilte sich, den Befehl auszuführen.
Nazarenas rechte Hand umklammerte ihren Dhyarra, den Machtkristall 13. Ordnung, dessen gewaltige Macht ihren Führungsanspruch untermauern würde. Ihre Augen wurden zu schmalen Schlitzen, als sie auf dem Monitor die taktischen Manöver ihrer Gegner beobachtete. Keine Frage, die beiden Alphas würden zunächst gemeinsam gegen sie vorgehen.
Nazarena Nerukkars Lippen wurden von einem siegessicheren Lächeln umspielt. Auch das würde Atahual und Frost nicht das Leben retten.
Das schwache- Leuchten des Kristalls in ihrer Hand schien wie in Vorfreude von Moment zu Moment intensiver zu werden.
Das Finale im Kampf um die Macht hatte begonnen…
***
»Wahrscheinlichkeitsanalyse zum Ausgang des sich anbahnenden Konflikts erfolgt.«
Man hätte die berühmt-berüchtigte Stecknadel auf dem Boden aufprallen hören können, als die Stimme des Rechners kurz innehielt. Zamorra bemerkte, dass Ted Ewigk und Carlotta sich bei den Känden hielten, als ahnten sie bereits, was ihnen allen blühte.
»Mit einer Wahrscheinlichkeit von 92 Prozent wird der Planet den Konflikt nicht überstehen.«
Für lange Sekunden wäre selbst der Klang besagter Stecknadel eine Erlösung aus dem Schweigen gewesen, dann durchbrach lautes Stimmengewirr die Stille.
»Ruhe!«
Erstaunt sah Zamorra Ewigk an, der mit einem einzigen Wort sämtliche Techniker zum Schweigen gebracht hatte. Zamorra hatte gar nicht gewusst, wie laut sein Freund werden konnte.
Ewigk wandte sich mit einer Frage an den Rechner.
»Was exakt bedeutet deine Analyse für diesen Planeten? Deine Angabe ist zu ungenau. Sofort präzisieren.« Wie alle, so wollte auch er nicht glauben, dass die Tronik die korrekten Worte gewählt hatte.
Die Antwort war dieses Mal jedoch so eindeutig, dass es keine weiteren Nachfragen geben konnte. »92 Prozent aller Analysedaten ergeben, dass der Planet, auf dem sich die Basis befindet, bei dem drohenden Konfliktfall vollständig zerstört wird. Weitere Analysedaten stehen nicht zur Verfügung.«
Das klang nach »jetzt lasst mich gefälligst in Frieden, ich habe andere Probleme, als euch Auskunft zu geben«.
Zamorra hob die Arme über den Kopf und zog so die Aufmerksamkeit aller Anwesenden auf sich. »Wir haben jetzt die Fakten, und um die kommen wir nicht herum. Wir dürfen aber auch eines nicht außer Betracht lassen: Der Basisrechner hat Beschädigungen erlitten, deren Ausmaße keiner von uns genau kennt.« Er ließ die Worte für Momente auf die Leute wirken. »Es ist also nicht sicher, dass die Analyse exakt ist. Natürlich haben wir trotzdem keine Wahl - wir müssen den Planeten so schnell wie möglich verlassen. Aber ohne Panik, wenn ich bitten darf!«
»Jeder kennt bei einem solchen Notfall seinen Platz«, rief Tendyke. »Wir haben ihn schließlich oft und ausführlich geübt. Also, packen wir es an.«
Robert kehrte nur äußerst selten den Boss heraus, aber Zamorra registrierte sehr wohl, dass Robs Beschäftigte augenblicklich wieder ihre Arbeit aufnahmen, nachdem ihr Chef sie darauf angesprochen hatte. Die Zentrale leerte sich erstaunlich schnell. Offenbar wusste tatsächlich jeder, was er nun zu tun hatte.
Schließlich war nur das eigentliche Zamorra-Team übrig.
Carlotta sah den Professor an. »Zamorra, das kann ich nicht
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