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0749 - Hort der Wölfe

0749 - Hort der Wölfe

Titel: 0749 - Hort der Wölfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Stahl
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war wie Armdrücken mit einem Gegner, dessen Muskeln aus Stahl waren.
    Aber Bane wusste, dass es letztlich eine Frage des Willens war. Wenn er es nur wollte, wirklich wollte, dann konnte er es schaffen! Und er wollte es, wollte es wie nichts sonst auf der Welt.
    Dazu musste er sich nur ausmalen, was geschähe, wenn er sich in einen Werwolf verwandelte. Sich vorstellen, wie er Menschen hetzte und zu Boden stieß, ihnen seine Zähne und Klauen ins Fleisch schlug und davon fraß!
    Die Silberspitze richtete sich wieder auf sein Herz.
    Gleich!, dachte er. Gleich hab ich dich… gleich - ist - es - vorbei…
    Etwas brüllte!
    Bane hielt es für den Wolf, glaubte, er selbst sei es, der dieses röhrende und lauter werdende Brüllen ausstieß, schon aus der Kehle des Wolfes, in den er sich zu verwandeln fürchtete.
    Dann sah er die Augen.
    Riesige, welße-Augen. Leuchtende Augen, deren Licht ihn erfasste und das des Mondes überstrahlte.
    Er verstand nicht, wo mit einemmal das Automobil herkam - und warum es mit röhrendem Motor auf ihn zuraste!
    ***
    Bane erkannte das Fahrzeug wieder. Es war der Ford T, die ›Tin Lizzy‹, die er in Nameless gesehen hatte. Am Lenkrad saß derselbe ältere Mann, dem er in Gedanken bescheinigt hatte, der perfekte Großvatertyp zu sein.
    Dieses Urteil revidierte Bane, denn jetzt sah der Fahrer vielmehr aus wie ein Wahnsinniger. Er schrie irgendetwas Unverständliches, lachte wie irr. Und hielt unverändert auf Bane zu.
    Gleich würde er ihn erreicht haben, überrollen oder zur Seite rammen. Und dann…
    Plötzlich wusste Bane, was geschehen würde. Er sah es wie mit einem dritten Auge, das einen kurzen Blick in die Zukunft werfen konnte, spürte es mit Sinnen, über die er bis dato nicht verfügt hatte.
    Das Wölfische in ihm erkannte all dies!
    Dieser offenbar Verrückte wollte sein Automobil in den Hogan krachen und dann in die Luft gehen lassen, vermutlich indem er den Tank in Brand schoss!
    Warum?
    Um das Ritual zu stören. Um Old Man zu töten.
    Dieser Mann am Steuer des Ford musste der Jäger sein!
    Bane fand keine wirklich logische Erklärung für sein plötzliches Wissen. Vielleicht wurde es von der Besonderheit dieses Ortes begünstigt. Aber er suchte auch nicht nach einer solchen Erklärung. Dafür mochte später Zeit sein, oder auch nicht - jetzt aber war Handeln geboten!
    Bane reagierte instinktiv. Er wich zur Seite. Und zugleich spürte er, wie sich etwas veränderte - wie er sich veränderte. Wie der Wolf das Chaos nutzte und sich Bahn brach.
    Der Wagen war heran, befand sich jetzt direkt neben Bane - oder dem, wozu er wurde…
    ...und Bane sprang. In den Wagen, prallte gegen den Fahrer und stieß ihn auf der anderen Seite hinaus.
    In der Bewegung drehte Bane das Lenkrad, brachte den Wagen von seinem Kurs auf den Hogan ab, lenkte ihn dem Waldrand zu und sprang hinaus, bevor der Ford dort gegen einen Baum donnerte. Blech riss und verbog sich kreischend.
    Bane rollte ab, kam hoch. Stoff riss, Nähte platzten. Sämtliche Glieder taten ihm weh. Nicht des Sturzes, sondern der Transformation wegen. Und sein wölfischer Instinkt warnte ihn: Gefahr!
    Er vertraute diesem Übersinn blind, duckte sich, ohne zu zögern.
    Ein Schuss krachte.
    Die Kugel jaulte über ihn hinweg ins Dunkel des Waldes.
    Der Fahrer des Ford visierte ihn ein zweites Mal an.
    Immer noch geduckt und jetzt ganz Wolf, jagte Bane auf ihn zu.
    Der andere drückte erneut ab. Die Kugel streifte Bane an der Schulter. Heißkalter Schmerz fraß sich in sein Fleisch, ohne sein Vorwärtshetzen zu beeinflussen.
    Mit aufgerissenem Maul sprang er den Mann an, den er für den Jäger hielt, und ließ seine Kiefer zuschnappen, ehe der andere ein drittes Mal schießen konnte.
    Der kurzläufige Revolver fiel zu Boden - mitsamt der Hand, deren Finger ihn immer noch hielten.
    Der vermeintliche Jäger schrie auf, vor Schmerz, Zorn und blankem Irrsinn gleichermaßen, wie es schien.
    Bane wollte nachsetzen, wollte diesem furchtbaren Brüllen ein Ende setzen.
    Wieder klaffte sein Maul auf. Er knurrte. Brüllte seinerseits. Und setzte auf den Mann zu, der es mit seiner unverletzten Hand irgendwie geschafft hatte, ein Stilett mit silberner Klinge hervorzuzaubern, das er dem angreifenden Wolf nun abwehrend entgegenreckte.
    Bane konnte nicht mehr ausweichen. Er würde in die Klinge stürzen, meinte schon zu spüren, wie sie ihm in den Leib drang und das Silber sein tödliches Wirken begann, als er Hilfe von völlig unerwarteter Seite

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