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075 - Der Spinnenküsser

075 - Der Spinnenküsser

Titel: 075 - Der Spinnenküsser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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Vampirin eines weiteren Blickes zu würdigen, verließ sie das Zimmer. Harry folgte ihr. Er schloß die Tür und packte Cocos rechten Arm.
    „Ich habe einige Fragen, Coco", sagte er drängend.
    „Auf die ich Ihnen aber keine Antwort geben werde. Beherzigen Sie meinen Rat, Harry! Nehmen Sie die nächste Maschine! Und heute nacht sperren Sie sich in Ihrem Zimmer ein! Ich würde Ihnen, empfehlen, auf keinen Fall zu öffnen, was immer auch geschehen mag. Gute Nacht!"
    „So warten Sie doch, Coco!" bettelte Harry. Er folgte ihr.
    Coco sperrte ihre Zimmertür auf. Sie winkte Harry zu, der sie fasziniert anblickte. Dann schloß sich ihre Tür, und Harry wandte sich nach einigen Minuten ab und ging zu seinem Zimmer. Für ihn waren die Geschehnisse ein völliges Rätsel. Sein Verstand weigerte sich, diese Dinge zu glauben. Eines stand für ihn fest: Er würde Cocos Ratschlag nicht beherzigen. Niemand hätte ihn jetzt von Haiti fortgebracht.

    Barrabas Abadie zögerte noch immer. Endlich rang er sich zu einem Entschluß durch. Es hatte keinen Sinn, wenn er noch länger wartete. Einmal mußte es geschehen.
    Er stieg die Stufen in den zweiten Stock hoch. Vor einer Tür am Ende des Ganges blieb er stehen. Sein Gesicht nahm einen gleichgültigen Ausdruck an. Er drückte die Klinke nieder. Die Tür ging geräuschlos auf. Er trat ein und blieb nach zwei Schritten stehen.
    Der kleine Raum wurde von einer hohen Stehlampe erhellt. In einem bequemen Lehnstuhl saß ein kleiner Mann, der Barrabas Abadie kühl musterte.
    „Wir haben uns lange nicht gesehen, Bruder", sagte der kleine Mann im Lehnstuhl und stand auf.
    Er war abstoßend häßlich. Seine Haut war grünlich, das Gesicht war mit roten Pusteln bedeckt, die große Nase war mit riesigen Nasenlöchern versehen, der Mund war zu einem bösartigen Grinsen verzerrt; dabei entblößte er ungepflegte Zähne. Das grauenvollste aber waren die Augen - rund und groß wie Fünfmarkstücke, die Iris weiß, die Pupille ein blauer Punkt.
    Barrabas Abadie nickte. „Ich habe dich nicht vermißt, Ezacharias."
    „Das kann ich mir denken", knurrte Ezacharias. Er riß den Mund weit auf und lachte abstoßend. „Setz dich!"
    „Ich stehe lieber", sagte Barrabas abweisend.
    „Wie du willst", brummte sein Bruder.
    „Kommen wir zum Thema", sagte Barrabas ungeduldig. „Du hast meinen Sohn vor einem halben Jahr entführt. Ich wußte, daß du ihn entführt hast. Die hinterlassenen Spuren sprachen ja eine eindeutige Sprache. Ich wollte dich sprechen, doch es gelang mir nicht. Niemand wußte, wo du dich aufhältst. Weshalb hast du meinen Sohn entführt?"
    „Stell dich nicht dümmer, als du bist, Barra!" sagte der Zwerg. „Du weißt, was ich will. Die Papiere, die dir Vater hinterlassen hat."
    „Niemals!" sagte Barrabas scharf. „Niemals!"
    „Dir bleibt keine andere Wahl, mein teurer Bruder", zischte Ezcharias. „Du willst deinen Sohn zurückhaben, dafür verlange ich die Papiere. Aber das ist nicht alles. Ich will noch etwas von dir." „Was?"
    „Ich brachte einige meiner Spinnen im Keller unter. Meine Tiere wurden gestört. Durch ein dunkelhäutiges Mädchen und einen blonden Sterblichen. Die Spinnen griffen die beiden an. Sie bissen das dunkle Mädchen. Dann bekamen die beiden Hilfe. Eine schwarzhaarige junge Frau kam in den Keller, und sie tötete einige Spinnen. Der Mann heißt Harald Gottlieb, das Mädchen, das zu Hilfe kam, Coco Zamis. Ich will, daß du die beiden für mich tötest."
    „Nein, das kommt nicht in Frage."
    Ezacharias lachte dröhnend. „Es bleibt dir keine andere Wahl, geliebter Bruder. Ich will die Papiere und fordere den Tod von Harald Gottlieb und Coco Zamis. Ich will, daß du mir die beiden in die Arme treibst. Dann werden sich meine lieben Spinnentierchen um die beiden kümmern. Sie müssen sterben. Niemand darf einer meiner Spinnen etwas antun."
    Barrabas überlegte. Harald Gottlieb und Coco Zamis waren ihm gleichgültig. Er wollte seinen Sohn zurückhaben, der von seinem Bruder gefangengehalten wurde. Die Papiere wollte er seinem Bruder jedoch auf keinen Fall aushändigen; aber da würde ihm schon etwas einfallen. Er brauchte nur Zeit. „Nun, was ist, Barra?"
    „Coco Zamis ist gefährlich", meinte Barrabas ausweichend.
    „Das weiß ich", stellte Ezacharias fest. „Das macht es ja so reizvoll."
    „Du bist völlig übergeschnappt, Eza. Es haben schon mächtigere Dämonen versucht, die Gefährtin des Dämonenkillers zu töten - und sie hatten keinen Erfolg damit.

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