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075 - Der Spinnenküsser

075 - Der Spinnenküsser

Titel: 075 - Der Spinnenküsser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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sein Gefangener, sagte er höhnisch. Ich sollte nach Haiti fliegen, da würde er mir die Bedingungen sagen, die zur Freilassung meines Sohnes zu erfüllen seien. Ich kam her und sprach gestern mit ihm. Er will die Papiere, die ich in meinem Besitz habe. Ich weigerte mich. Er gab mir drei Tage Bedenkzeit. Wenn ich ihm dann nicht die Papiere gebe, wird er meinen Sohn töten."
    „Das ist alles sehr bedauerlich für Sie, Abadie", sagte Coco kühl, „aber ich weiß nicht, weshalb Sie sich an mich wenden."
    „Mein Bruder trachtet Ihnen nach dem Leben. Und nachdem, was ich von Ihnen weiß, werden Sie sich zum Kampf stellen. Das ist auch meine Chance. Vielleicht erfahren Sie, wo mein Sohn versteckt ist. Ich kann Ihnen helfen -und Sie können mir helfen."
    Coco überlegte kurz. Die Geschichte, die ihr Abadie da erzählt hatte, klang plausibel. Innerhalb der Schwarzen Familie kamen solche Auseinandersetzungen häufiger vor, als man es annehmen sollte. Coco erinnerte sich nur zu deutlich, wie wenig sie sich mit ihrer Schwester Vera verstanden hatte, die dann eines entsetzlichen Todes gestorben war. Sie würde Beatriz ersuchen, Abadies Erzählung zu überprüfen.
    „Mein Bruder ist gefährlich", sagte Abadie. „Er schreckt vor nichts zurück, wenn es um seine Spinnen geht. Sie können das überprüfen, Coco."
    „Das werde ich auch tun", sagte Coco. „Aber ich kann mir nicht vorstellen, daß mich Ihr Bruder während des Kongresses töten wird. Wir befinden uns auf neutralem Gebiet."
    „Das trifft auf meinen Bruder nicht zu. Er nimmt nicht am Kongreß teil und kann Sie jederzeit durch seine Spinnen töten lassen."
    „Was ist mit diesen Spinnen?"
    „Mein Bruder liebt Spinnen über alles. Schon als Kind beschäftigte er sich mit ihnen. Er züchtete sie. Jetzt kann er sich mit Spinnen verständigen. Sie gehorchen ihm. Er läßt sich sogar von ihnen beißen und liebkosen. Nicht umsonst wird mein Bruder der Spinnenküsser genannt. Ein Spottname, den ihm seine Feinde verliehen haben."
    „Der Spinnenküsser", sagte Coco nachdenklich. Beatriz da Costa hatte von ihm gesprochen.
    „Helfen Sie mir, Coco!" bat Abadie flehentlich. „Unter den Mitgliedern der Schwarzen Familie habe ich nur wenig Freunde. Ich habe Angst um das Leben meines Sohnes. Das können Sie doch verstehen? Sie haben doch selbst einen Sohn. Und vielleicht kann ich Ihnen auch helfen."
    Coco musterte Abadie mißtrauisch. „Wie wollen Sie mir helfen?"
    Abadie lächelte und senkte die Stimme. „Sie sind an Informationen interessiert, nicht wahr? Sie wollen wissen, was die Schwarze Familie gegen Sie und Dorian Hunter vorhat, sie wollen erfahren, wie weit Hekates Stellung innerhalb der Familie gefestigt ist, welche Sippen sich neutral verhalten, welche gegen Hekate sind. Habe ich recht?"
    „Sie haben es erraten", sagte sie. „Und wenn Sie es vermuten, dann werden es auch die anderen erraten."
    „Ich beschaffe Ihnen die Informationen, Coco; und Sie helfen mir, meinen Sohn zu finden."
    Coco zögerte noch immer, obzwar eigentlich nichts gegen Abadies Vorschlag sprach. Schließlich stimmte sie zu. Sie ließ sich Ezacharias Aussehen beschreiben, und Barrabas Abadie gab ihr ein Foto seines Sohnes.
    Als Coco die Hotelhalle verließ, kam ihr Beatriz da Costa, die sie bereits gesucht hatte, entgegen.
    Die Begrüßung fiel recht frostig aus.
    „Ich habe mich ein wenig umgehört", sagte Beatriz. „Der Spinnenküsser ist Ezacharias Abadie, der Bruder von Barrabas Abadie. Die beiden sind seit vielen Jahren verfeindet."
    In diesem Punkt hatte Barrabas die Wahrheit gesprochen, dachte Coco.
    „Wie ist die Stellung der beiden in der Familie?" fragte sie.
    „Ezacharias ist äußerst unbeliebt. In den vergangenen Monaten hat er sich einige Feinde geschaffen. Ich glaube, daß niemand böse wäre, wenn er getötet würde."
    „Und was ist mit Barrabas?"
    „Er lebt zurückgezogen und hat nur wenig Kontakt mit den anderen Sippen. Alle, mit denen ich mich unterhalten habe, wundern sich, daß Barrabas am Kongreß teilnimmt."
    „Danke für die Information, Beatriz", sagte Coco. „Hören Sie sich weiter um! Ich will mehr über den Spinnenküsser wissen."
    „Ich will mit Ihnen nichts mehr zu tun haben, Coco", fauchte Beatriz.
    Coco trat auf die Vampirin zu. „Sie werden tun, was ich Ihnen befehle. Ich habe keine Skrupel, Ihnen zu schaden, Beatriz. Was halten Sie davon, eine Nacht mit einem Amulett um den Hals zu verbringen? Ich habe ein hübsches Amulett bei mir. Das Amulett saugt

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