Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
075 - Der Spinnenküsser

075 - Der Spinnenküsser

Titel: 075 - Der Spinnenküsser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
Vom Netzwerk:
„Aber das wird uns Beatriz erzählen." Coco streckte die rechte Hand aus und zog die Decke zurück. Die Bißwunde an Beatriz' Brust war schon halb verheilt; die Schwellung war zurückgegangen. „Es ist so, wie ich es mir dachte. Die Bisse können Beatriz nicht töten."
    Sie deckte die Bewußtlose wieder zu.
    „Wer sind Sie wirklich, Coco?" fragte Harry.
    Coco lächelte schwach. Auf diese Frage hatte sie gewartet.
    „Eine Reporterin", antwortete Coco, „die ziemlich viel über Magie weiß."
    „Das nehme ich Ihnen nicht ab, Coco", sagte Harry und beugte sich vor. „Sie reagierten so, als ob solche Vorfälle für Sie etwas Alltägliches sind. Wieso folgten Sie mir?"
    „Ich warnte Sie vor Beatriz. Als ich merkte, daß das Mädchen Sie verhext hatte, war ich neugierig, was sie mit Ihnen vorhatte. Deshalb folgte ich Ihnen. Ich sah, wie Sie die Stufen hinunterstiegen. Da griff ich ein."
    Harry runzelte die Stirn. „In Ordnung. Aber eine andere Frage: Wie konnten Sie wissen, daß Beatriz über magische Fähigkeiten verfügt?"
    „Darauf gebe ich Ihnen keine Antwort, Harry. Ich gebe Ihnen nochmals einen Rat: Verlassen Sie Port-au-Prince sobald als möglich! Nehmen Sie die nächste Maschine! Fliegen Sie irgendwohin!" „Ich denke nicht daran", antwortete Harry heftig. „Ich bleibe hier. Jetzt bin ich neugierig geworden." „Sie sind ein Narr", stellte Coco leidenschaftlich fest. „Einmal habe ich Ihnen helfen können, das nächste Mal bin ich vielleicht nicht rechtzeitig zur Stelle."
    Coco blickte Harry an. Sie versuchte ihn zu hypnotisieren, doch es gelang ihr nicht. Er hielt dem Blick ihrer großen Augen stand.
    Beatriz stöhnte lauter und bäumte sich auf. Ihre Augen öffneten sich langsam. Sie waren blutunterlaufen und lagen tief in den Höhlen. Ihr Mund verzerrte sich, und sie fauchte wütend, als sie Coco erkannte.
    „Bleiben Sie ruhig liegen, Beatriz!" sagte Coco scharf.
    Doch die Vampirin hörte nicht auf sie. Sie schleuderte die Decke zur Seite und richtete sich auf. Coco griff in ihre Handtasche und holte ein silbernes Amulett heraus, das sie Beatriz vors Gesicht hielt. Die Vampirin stieß einen Schmerzensschrei aus, preßte sich beide Hände vors Gesicht und fiel zurück.
    „Hören Sie mir gut zu, Beatriz!" sagte Coco mit eisiger Stimme. „Ich habe mich den Gesetzen des Kongresses unterworfen und darf Sie nicht töten, aber ich kann Sie so schwächen, daß es Monate dauern wird, bis Sie Ihre Kräfte zurückbekommen. Haben Sie mich verstanden?"
    „Ja", keuchte das Mädchen. „Ja, ich habe Sie verstanden. Nehmen Sie um Teufels willen das Amulett fort!"
    Coco stand auf und versetzte das Amulett in kreisende Bewegungen. Es näherte sich langsam Beatriz' Stirn, die leise wimmerte. Die Vampirin konnte sich nicht bewegen.
    „Sie beantworten mir jetzt meine Fragen. Verstanden?"
    „Ja", heulte Beatriz.
    „Weshalb lockten Sie Harry in den Keller?"
    „Ich wollte ihn zu meinem Diener machen", flüsterte Beatriz. „Er gefiel mir. Ich wollte ihn nur kurz beißen, nur ein wenig sein Blut trinken, ihn in meine Abhängigkeit bringen."
    „Und weshalb gingen Sie da gerade in den Keller?"
    „Ich brauchte einen völlig dunklen Raum. In meinem Zimmer ist es zu hell. Es hat keine Jalousien."
    „Was ist mit den Spinnen?"
    „Das weiß ich nicht. Ich war überrascht, als sie mich anfielen. Ich ahnte nicht, daß im Keller Spinnen sind."
    „Haben Sie eine Vermutung, wer die Spinnen in den Keller eingesperrt hat?"
    „Nein, aber es waren keine normalen Spinnen. Es waren Mutationen."
    Coco warf das Amulett zurück in ihre Tasche. „Sie lassen ab sofort die Finger von Harry, Beatriz!" „Ja, ich lasse ihn in Ruhe", flüsterte die Vampirin.
    „Ich komme nochmals auf die Spinnen zurück. Wer in der Familie beschäftigt sich mit Spinnen?" Beatriz nahm die Hände von ihrem Gesicht. Ihre Augen sahen jetzt normal aus. Auch die Vampirzähne waren verschwunden. Im Augenblick hätte sie kein Mensch für einen Dämon gehalten.
    „Da gibt es einige", meinte Beatriz, „aber ich achtete nicht darauf, wenn davon gesprochen wurde. Einmal wurde etwas von einem Dämon erwähnt, den man den ,Spinnenküsser' nennt. Ich weiß es nicht. Wirklich. Sie müssen mir glauben."
    „Sie werden sich morgen umhören, Beatriz. Ich will über alle Dämonen Bescheid wissen, die Spinnen halten und züchten.“
    „Ich werde es tun", antwortete Beatriz.
    Coco stand langsam auf und schloß ihre Handtasche.
    „Wir gehen, Harry", sagte sie.
    Ohne die

Weitere Kostenlose Bücher