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075 - Der Spinnenküsser

075 - Der Spinnenküsser

Titel: 075 - Der Spinnenküsser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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Taschenlampe und steckte sie zwischen die Lippen, dann öffnete sie ihren Gürtel und zog den Reißverschluß auf.
    „Ich lasse mich nicht länger hinhalten, Eza!" schrie Barrabas mit überschnappender Stimme. „Ich will meinen Sohn sehen! Augenblicklich!"
    „Du wirst ihn sehen, Bruder."
    Eza beugte sich über die Brüstung. Coco bewegte sich nicht. Sie hoffte, daß der Spinnenküsser nicht merkte, daß ihr Oberkörper nicht mehr in der Jacke steckte. Und er merkte es nicht.
    „Zymunt!" brüllte Eza. „Zymunt, zeige dich deinem Vater!"
    Das Spinnenmonster glitt näher.
    Es war mannsgroß, aber zum Unterschied von normalen Spinnen, die acht Beine hatten, hatte es nur vier Beine. Der Schein einer Lampe fiel auf den Kopf des Monsters.
    „Nein!" brüllte Barrabas. „Nein, das darf nicht wahr sein!"
    Der Spinnenküsser lachte dröhnend.
    Coco sah, daß das Spinnenmonster einen menschlichen Kopf hatte. Das Haar war schwarz, das Gesicht bleich, die dunklen Augen lagen tief in den Höhlen. Dieses Gesicht hatte sie auf einem Foto gesehen. Es war Zymunt, Barrabas Abadies Sohn, der von Eza in ein Monster verwandelt worden war.
    „Frage deinen Sohn, ob er zu dir zurückkommen will! Frage ihn, Barrabas!"
    Barrabas starrte mit weit aufgerissenen Augen das Monster an, das einmal sein Sohn gewesen war. „Frage ihn, Barrabas!"
    Barrabas winselte. Seine zittrigen Hände griffen nach dem Aktenkoffer. Er öffnete die Verschlüsse. „Stirb, du verfluchtes Scheusal!" schrie Barrabas.
    Er riß den Koffer auf. Zwanzig daumengroße, grünlich schimmernde hornissenähnliche Insekten schossen surrend ins Freie. Barrabas hob beide Hände, und die Insekten rasten auf den Spinnenküsser zu, der aber mit einem ähnlichen Angriff gerechnet hatte. Von der Decke fiel ein feines Spinnennetz, in dem sich die Insekten verfingen.
    „Du kannst mich nicht mit deinen Insekten töten, Bruder." Der Spinnenküsser lachte. „Sie sind gefangen und werden in wenigen Augenblicken tot sein."
    Unzählige kleine Spinnen krochen das Netz hoch und gingen auf die Insekten los.
    Barrabas schob das Netz zur Seite und ging auf seinen Bruder zu, der angstvoll einen Schritt zurückwich.
    „Auf diesen Augenblick wartete ich schon lange, Bruder", sagte der Spinnenküsser mit haßerfüllter Stimme. „Ich werde dich töten."
    Barrabas schleuderte seinem Bruder den Aktenkoffer entgegen, der sich aber davon nicht aufhalten ließ. Unbeirrt ging er weiter. Barrabas griff in seine Tasche. Da packte ihn sein Bruder an den Schultern und riß ihn an sich.
    Coco blickte fasziniert dem Kampf der Brüder zu. Für einen Augenblick achtete sie nicht auf das Spinnenmonster, das einmal Zymunt Abadie gewesen war. Das Monster kroch langsam auf Coco zu. Ein Bein berührte sie leicht, und sie zuckte zusammen. Sie wandte den Kopf herum. Das verzerrte Gesicht des Monsters war nur noch einen Meter von ihr entfernt.
    Coco hob die Pistole und zielte genau. Sie drückte ab und das Explosionsgeschoß drang in die Stirn des Monsters ein. Der Kopf des Monsters wurde zerrissen. Der mächtige Leib zuckte hin und her. Die langen Spinnenbeine zerfetzten das Netz. Im Netz klafften plötzlich einige gewaltige Löcher. Coco klammerte sich an ihrer Jacke fest. Sie fiel tiefer, doch die Fäden, an denen ihre Kleidung festklebte, hielten. Sie schlug gegen die Schachtwand. Die Schachtöffnung befand sich nun mehr als fünf Meter über ihr. Der Leib des Spinnenmonsters bewegte sich nicht mehr.
    Coco hob den Kopf. Deutlich sah sie die beiden Brüder, die noch immer miteinander kämpften. Der Spinnenküsser hatte die Kehle seines Bruder gepackt und drückte zu.
    „Jetzt stirbst du!" schrie er zufrieden.
    Das linke Auge des Spinnenküssers bewegte sich. Es glitt aus der Höhle und kroch auf seine Nase. Es war kein Auge, es war eine Spinne, die in seiner Augenhöhle genistet hatte. Die Spinne fiel auf Barrabas' Stirn und verbiß sich zwischen seinen Augen.
    „Das Gift ist in dir, Bruder", keuchte der Spinnenküsser. „Es gibt keine Rettung mehr für dich. In fünf Minuten bist du tot. Spürst du, wie das Gift zu wirken beginnt?"
    Barrabas konnte nicht mehr sprechen. Sein Körper wurde schlaff, doch der Spinnenküsser hielt ihn noch immer an der Gurgel gepackt.
    „Ich werfe dich deinem Sohn zum Fraß vor, Bruder!" tobte der Spinnenküsser weiter.
    Dabei fiel sein Blick in den Schacht. Er hatte nicht bemerkt, daß Coco das Spinnenmonster erschossen hatte. Er sah das zerstörte Netz, heulte wütend auf,

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