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075 - Der Spinnenküsser

075 - Der Spinnenküsser

Titel: 075 - Der Spinnenküsser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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Ihnen, daß ich am Spinnenküsser interessiert bin?"
    „Der Spinnenküsser ist ein Feind der Voodoos. Er hat viele seiner Anhänger auf dem Gewissen. Der Spinnenküsser wird die gerechte Strafe bekommen, sobald der Zeitpunkt gekommen ist."
    „Weshalb stehen Sie mir so unfreundlich gegenüber, Guulf de Sylvain?"
    „Da fragen Sie noch?"
    „Ja, ich frage, denn ich kann mir keinen Grund für Ihre Feindseligkeit vorstellen."
    „Sie waren Olivaros Gefährtin, das ist Grund genug."
    „Unsinn! Sie wissen ganz genau, daß ich nicht freiwillig zu Olivaro kam. Er zwang mich dazu. Olivaro ist also Ihr Feind?"
    „Er und Dorian Hunter töteten Asmodi. Verstehen Sie jetzt, weshalb ich Sie nicht mag?"
    Jetzt verstand Coco einiges. Und sie begriff, daß es nicht besonders klug, gewesen war, sich mit Guulf de Sylvain zu unterhalten.
    „Olivaro ist ein Geächteter. Während seiner Herrschaft lehnten wir es ab, uns ihm anzuschließen. Er verbündete sich mit einem Priester, der Papaloa Tonnere hieß. Olivaro wollte mich stürzen. Er wollte an meiner Stelle Tonnere einsetzen. Aber wir kamen ihm zuvor. Tonnere mußte sterben. Er geistert jetzt als Zombie ruhelos umher. Wir wollen nichts mehr mit der Schwarzen Familie zu tun haben, haben Sie mich verstanden? Und mit Ihnen will ich auch nichts zu tun haben."
    Guulf de Sylvain wandte sich grußlos ab. Coco sah ihm nachdenklich nach.
    Einige Zusammenhänge wurden ihr nun klar. Haiti war Asmodis Hauptquartier gewesen. Auf die Insel hatte sich der frühere Herr der Schwarzen Familie immer wieder zurückgezogen. Hier war er vor seinen Feinden sicher gewesen, da der Voodoo-Kult bedingungslos hinter ihm gestanden hatte. Hier hatte er seine teuflischen Pläne entwickeln können. Und auf Haiti hatte Asmodi auch den Tod gefunden. Danach hatte sich Olivaro selbst zum neuen Herrn der Schwarzen Familie auf geschwungen, war aber nur kurze Zeit im Amt geblieben, da er von zu wenigen Sippen Unterstützung erhalten hatte.
    Olivaro nahm am Kongreß teil. Niemand schien ihn bis jetzt erkannt zu haben. Hatte Olivaro vielleicht Lust bekommen, wieder aktiv zu werden und sich an Guulf de Sylvain zu rächen?
    Coco blickte auf die Uhr. Es war kurz vor siebzehn Uhr. Ihr Entschluß stand fest. Sie würde die Ruine besuchen, solange es noch hell war. Vielleicht fand sie einige Spuren, die sie zum Spinnenküsser führten.

    Coco traf die letzten Vorbereitungen für ihren Besuch in der Ruine. Sorgfältig rieb sie ihren Körper mit der stinkenden Tinktur ein, die die Spinnen abhalten sollte. Sie schmierte sich die Flüssigkeit auch ins Haar, schlüpfte dann in bequeme Hosen und Tennisschuhe, zog sich einen dünnen Pullover an und verstaute einige Gegenstände in ihrer Ledertasche. Die Jacke hing sie sich über die Schulter, dann verließ sie das Zimmer.
    Auf dem Weg zum Ausgang kamen ihr einige Leute entgegen, die mißbilligend die Nasen rümpften, was kein Wunder war, da Coco wie ein Abfallkübel stank, der drei Tage in der prallen Sonne gestanden hatte.
    Sie trat ins Freie. Etwa in einer Stunde würde es dunkel werden. Ihr Blick fiel auf einige Neger, die vor dem Fort warteten. Verwahrloste Kinder bettelten sie an. Sie warf ihnen ein paar Münzen zu, und die Rangen rauften sich darum.
    Coco ging auf die Neger zu, die sie scheu musterten. Nach ihren Mienen zu schließen, wunderten sie sich über ihren wenig damenhaften Geruch. Coco fischte eine Fünfzig-Gourde-Note hervor, die etwa einem Wert von vierzig Mark entsprach.
    „Wer hat Lust, sich das Geld zu verdienen?" fragte Coco und fächerte sich mit der Banknote frische Luft zu.
    Zwanzig Augenpaare stierten den Geldschein verlangend an. Die Neger schnatterten aufgeregt durcheinander.
    „Was sollen wir dafür tun?" fragte ein breitschultriger Neger, der ein knallrotes Hemd und ausgebeulte Hosen trug.
    „In der Nähe soll sich ein verlassenes französisches Dorf mit einer großen Ruine befinden. Ich will, daß einer von euch mich hinführt."
    Einige Neger bekreuzigten sich, andere machten Voodoo-Abwehrzauber. Die meisten wandten sich entsetzt ab. Nur der Neger im roten Hemd schien keine Angst zu haben.
    „Ich bringe Sie hin", sagte er.
    Coco reichte ihm den Geldschein, und er ließ in blitzschnell in der Hose verschwinden.
    Die Neger machten beschwörende Bewegungen und schrien wild durcheinander, dabei rollten sie die Augen.
    „Was haben sie?" fragte Coco.
    „Das Dorf gilt als verflucht", antwortete der Neger. „Aber Jules hat keine Angst."
    „Führ mich

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