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075 - Der Spinnenküsser

075 - Der Spinnenküsser

Titel: 075 - Der Spinnenküsser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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klebten an den armdicken Spinnfäden fest. Coco hielt noch immer die Taschenlampe umklammert. Sie wandte den Kopf und drehte langsam ihre Hand. Der Schein der Taschenlampe verlor sich in der Tiefe. Das Spinnennetz war über eine etwa drei Meter große Schachtöffnung gewebt worden.
    Sie bewegte sich nicht und behielt die Nerven. Es war still. Sie drehte die linke Hand, und der Lichtstrahl wanderte weiter. In den Wänden klafften einige große Öffnungen. Coco versuchte den Kopf zu heben, was ihr zu ihrer größten Überraschung gelang. Ihr Haar klebte nicht am Netz fest; auch nicht ihre Hände.
    Coco schloß die Augen und überlegte. Das stinkende Zeug, das sie sich ins Haar und auf den Körper geschmiert hatte, verhinderte, daß die Leimtröpfchen des Spinnennetzes ihre Wirkung taten. Das war ihre Chance. Sie mußte waren, bis sich ihre Jacke und Hose untrennbar mit dem Netz verbunden hatten, dann konnte sie versuchen, aus ihren Kleidern zu schlüpfen.
    Sie hörte ein leises Geräusch, das lauter wurde. Es hörte sie wie das Knarren einer schlecht geölten Tür an. Dann war ein spöttisches Lachen zu hören. Schritte näherten sich, und plötzlich flammten einige Lampen auf.
    Coco schloß geblendet die Augen.
    „Herzlich willkommen, Coco Zamis!"
    Die Stimme klang schrill.
    Coco öffnete die Augen und blinzelte in die Richtung, aus der die Stimme gekommen war. Eine kleine Gestalt beugte sich über die Brüstung. Es war Ezacharias Abadie, der noch immer höhnisch lachte. Das abstoßend häßliche grüne Gesicht war mit roten Pusteln bedeckt. Sein magerer Oberkörper war nackt. Mehr als zwanzig verschieden große Spinnen krochen über seine Schultern und seine Arme.
    Coco schwieg.
    „Es war unklug von Ihnen, zu mir zu kommen, Coco Zamis. Aber ich habe Sie richtig eingeschätzt. Ich schätze meine Gegner immer richtig ein. Es wird mein Prestige erhöhen, wenn ich Sie töte." Coco versuchte die rechte Hand, in der sie die entsicherte Pistole hielt, in Richtung Eza Abadie zu drehen, doch es gelang ihr nicht.
    „Ich habe für Sie etwas Hübsches vorbereitet, Coco Zamis", höhnte Eza. „Wenden Sie den Kopf nach links!"
    Coco gehorchte und hielt den Atem an. Ein mannsgroßes Spinnenmonster lauerte in einer Öffnung. Die riesigen Beine bewegten sich leicht. Einzelheiten konnte sie nicht erkennen.
    „Ihr Tod wird schmerzhaft sein", sprach Eza weiter. „Ich werde mich an Ihren Qualen weiden."
    Das Spinnenmonster kroch ein Stück näher. Das Netz vibrierte leicht.
    Coco blickte den Spinnenküsser an, der abscheulich grinste.
    Eza wandte den Kopf nach links. Coco folgte seinem Blick. Sie sah Barrabas Abadie, der Stufen herunterstieg und einige Meter vor dem Spinnenküsser stehenblieb.
    „Ich habe mein Versprechen gehalten, Eza", sagte Barrabas. Er stellte einen Aktenkoffer auf die Brüstung. „Coco ist in deiner Gewalt. Ich habe sie hierher gelockt."
    „Gut gemacht, Barra", lobte ihn sein Bruder. „Wo ist der Deutsche?"
    „Er ist abgereist. Ich konnte es nicht verhindern."
    Ezas Miene verdüsterte sich, dann machte er eine wegwerfende Handbewegung. „Der Deutsche ist nicht wichtig. Wichtig ist nur Coco Zamis."
    „Ich will meinen Sohn sehen, Eza", sagte Barrabas Abadie.
    „Hast du die Papiere mitgebracht?"
    „Sie sind in diesem Koffer. Ich habe deine Bedingungen erfüllt, Eza, jetzt laß meinen Sohn frei."
    Eza lachte durchdringend. Die Spinnen krochen wie verrückt über seinen Körper.
    „Ich glaube nicht, daß dein Sohn zu dir zurück will, mein verehrter Bruder. Er will bei mir bleiben. Er will nichts mehr mit dir zu tun haben."
    „Das glaube ich nicht", schrie Barrabas. „Ich will mit ihm sprechen. Er soll es mir selbst sagen." „Diesen Wunsch kann ich dir erfüllen, Bruder." Wieder lachte Eza laut. „Es ist einfach zu komisch!" „Was ist komisch?"
    Der Spinnenküsser gab darauf keine Antwort.
    „Führ mich zu meinem Sohn. Eza!"
    „Du mußt dich noch einen Augenblick gedulden, Bruder."
    Coco bewegte sich leicht. Die auf dem Netz klebenden Leimtröpfchen hatten sich mit ihrer Lederjacke und der Hose verbunden. Sie war froh, daß sie die Jacke nicht zugeknöpft hatte, sonst wäre sie rettungslos verloren gewesen. Der Moment war günstig. Das Spinnenmonster war nicht näher gekommen, und der Spinnenküsser schenkte ihr im Augenblick keine Beachtung. Die Ärmel der Jacke klebten am Netz fest. Sie richtete den Oberkörper auf und hatte Erfolg; sie konnte die Arme aus den Ärmeln ziehen. Sie löschte die

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