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0750 - Ich bin dein Henker, Sinclair!

0750 - Ich bin dein Henker, Sinclair!

Titel: 0750 - Ich bin dein Henker, Sinclair! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Kiste trug, versäumte er es nicht, sich umzuschauen.
    Hinter seiner Stirn tuckerte es wie ein kleiner Motor. Seine Augen taten ihm weh, der Kopf schmerzte, er spürte einen Druck, gegen den er kaum ankämpfen konnte.
    Beide Männer setzten ihre Schritte möglichst leise, als wollten sie niemanden stören. Hoffentlich geht er nicht zu weit, dachte Willi.
    Seine Wünsche wurden erhört. Etwa in der Mitte der Halle blieb der vor ihm gehende Horst Wehner stehen. Sehr schnell setzten sie die Kiste ab. Sie schrammte über den glatten Steinboden, auf dem eine Staubschicht lag, die sich im Laufe der Jahre angesammelt hatte. Ob sich weitere Fußabdrücke abzeichneten, konnten sie nicht sehen, dazu reichte das Licht nicht aus.
    Wehner blieb stehen und rieb seine Hände. Er schaute sich um, und Willi Gläser beobachtete ihn. Er stellte auch fest, dass sein Freund immer mehr von seiner sonst zur Schau getragenen Sicherheit verlor. Irgendwie wirkte er wie jemand, der nicht wusste, wie es weitergehen sollte. Unsicher sah er sich um.
    »Wartest du auf jemanden?«
    »Frag nicht so dämlich.«
    »Entschuldigung, aber du machst mir ganz den Eindruck, als würdest du jemanden suchen.«
    »Ja – ihn…«
    »Ist er denn hier?«
    »Verdammt, er hat es gesagt.«
    »Der kann uns auch geleimt haben.«
    »Dann schlag ich ihn tot.«
    Gläser konnte nicht anders. Er musste lachen. Es war eine Mischung aus Kichern und Prusten, das aus seinem Mund drang und sich mit dem Speichel vermischte.
    »Bist du blöde geworden?«
    »Nein, das gerade nicht.« Gläser musste erst Luft holen, um nachdenken zu können. »Aber ich denke nur daran, dass wir verschwinden sollten, wenn er nicht kommt.«
    »Ich verzichte nicht auf meinen Lohn!«, knirschte Wehner. »Und wenn ich das ganze Schloss hier auf den Kopf stellen muss. Ich will die Kohle haben, verflucht.«
    »Darauf brauchst du nicht zu verzichten!«
    Eine gefährlich klingende Flüsterstimme drang durch die Halle, und beide Männer erstarrten zu Eissäulen. Sekunden nur, dann drehten sie sich um und schauten dorthin, wo die Stimme aufgeklungen war.
    Sie sahen ihn. Sie sahen Viktor Maitland!
    Wie im Film, dachte Gläser. Wie in meinen schlimmsten Befürchtungen. Er ist so eingetreten. Er steht da auf der Treppe wie ein Vampir, der auf das Blut der Menschen lauert.
    Mein Gott, das ist…
    Seine Gedanken brachen ab, und er schaute in das Gesicht seines Freundes Wehner. Sah es nun grau und eingefroren aus, weil das Licht so ungewöhnlich war, oder spürte auch er den tiefen Schrecken, der sich in seinem Körper verkrallt hatte?
    Gläser wusste es nicht. Er wollte Wehner auch nicht mehr anschauen, denn die diffuse Gestalt, die mit dem schwachen Licht verschwamm, hatte sich auf der Treppe bewegt. Sie ging nach unten.
    Auf halber Höhe hatte sie gestanden, jetzt nahm sie die Stufen, und es war so gut wie kein Laut zu hören, als seine Füße das Gestein berührten. Diese Gestalt wirkte so, als würde sie darüber hinwegschweben. Sie war groß, sie war ein sich bewegender Schatten aus Düsternis und hellen Flecken. Sie trug dunkle Kleidung, passend zu dem schwarzen Haar, das einen leicht fettigen Glanz zeigte, als wäre es mit Pomade eingerieben worden.
    Sehr locker »schwebte« ihr Auftraggeber die Stufen hinab, wobei er mit der Hand über das Geländer glitt.
    Wäre das bleiche Gesicht nicht gewesen, wäre die dunkle Kleidung fast ohne Übergang mit seinem Haar verschmolzen. So aber sahen die beiden Männer diesen blassen Fleck, der nur in der oberen Hälfte von zwei dunklen Augen unterbrochen wurde.
    Die Treppe lief nicht gerade in die Halle aus. Kurz bevor sie diese erreichte, machte sie noch einen Schwung nach links, sodass der Herabsteigende von der letzten Stufe her die Halle überblicken konnte.
    Gläser und Wehner warteten ab. Sie beobachteten jede Bewegung des Mannes, und Wehner dachte daran, dass er ihren Auftraggeber zum ersten Mal sah. Bisher hatte er ihn nur als versteckte Person erlebt.
    Jetzt trat er aus seinem Versteck heraus in die Dämmerung und damit auch ins Licht hinein. Wehner hätte es vor seinem Freund nicht zugegeben, aber dieser Mann da vor ihnen, der machte ihm nicht den Eindruck eines Menschen, der sein Versprechen einhalten würde. In ihrem Fall hieß das: Verzicht auf den Lohn.
    Ja, das wäre am besten. Gar nicht darauf pochen, sondern so schnell wie möglich dieses unheimliche Haus verlassen. Wehner hatte sich dazu durchgerungen. Willi würde ihm natürlich zustimmen, er suchte

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