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0751 - Kampf um den Höllenthron

0751 - Kampf um den Höllenthron

Titel: 0751 - Kampf um den Höllenthron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.K. Giesa
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entfernt. Sie schien unverletzt zu sein, war aber ähnlich benommen wie er selbst. Er stöhnte auf und versuchte, sich zu erheben, um zu seiner Gefährtin zu gelangen. Aber noch während des Versuchs knickte er ein, stürzte wieder und kam nicht mehr auf die Beine.
    Ihm fehlte die Kraft.
    Natürlich wusste er, woran das lag. Er hatte das Amulett eingesetzt, hatte es bis zum äußersten beansprucht, und somit hatte Merlins Stern die nötige Energie, die das Amulett nicht selbst besaß, seinem Körper entzogen. Er fühlte sich müde, unendlich müde, und beinahe alles war ihm in diesem Moment egal. Da war nur der Gedanke an Nicole, der ihn bei Bewusstsein hielt. Was war mit ihr? War sie verletzt?
    Noch einmal versuchte er, sich aufzurichten. Auf Ellenbogen und Knien arbeitete er sich zu Nicole vorwärts. Sie lächelte ihn an.
    Erleichtert sank er neben ihr wieder zu Boden.
    »Wir haben es geschafft«, flüsterte sie.
    »Was haben wir geschafft?«
    »Den MÄCHTIGEN zu besiegen. Er ist geflüchtet.«
    »Er ist also nicht tot?«, hakte Zamorra nach.
    »Nein. Er ist geflohen.«
    Zamorra schloss die Augen.
    Er hatte gehofft, dass sie den MÄCHTIGEN vernichten, ihn auslöschen konnten. Mit so starken vereinten Kräften hätte es möglich sein müssen! Es war ihm doch früher schon gelungen, MÄCHTIGE zu töten, und das im Alleingang. Nicht immer, aber doch schon einige Male…
    Er konnte sich nicht vorstellen, dass die MÄCHTIGEN sich so schnell dermaßen weit entwickelt hatten, dass sie einem Kraftfluss dieser Art widerstehen konnten.
    Sie waren schon immer nur sehr, sehr schwer zu töten gewesen. Viele, mit denen er es bislang zu tun bekommen hatten, waren ihm in letzter Sekunde entwischt und als rasend schnell hin und her zuckende Feuerkugel schließlich himmelwärts gerast und in Weltraumtiefen verschwunden.
    Die MÄCHTIGEN…
    Was wusste er von ihnen?
    Sie trugen ihren Namen nicht ganz zu Unrecht. Sie verfügten über ein unglaublich starkes magisches Kraftpotenzial, das kaum zu überwinden war. Umgekehrt vermochten sie damit beinahe alles zu tun, was sie wollten.
    Sie waren absolute Einzelgänger.
    Ein einziges Mal hatte Zamorra es bisher erlebt, dass mehrere MÄCHTIGE zusammenarbeiteten - bei seiner Zeitreise in die Vergangenheit des Silbermonds -, und seither niemals wieder. Sie traten stets allein auf.
    Und das oft sehr gut getarnt.
    Sie konnten jede beliebige Gestalt annehmen. Sie konnten als Mensch oder Tier auftreten, oder wie in diesem Fall als Dämon. Zamorra hatte einen von ihnen sogar schon in Form eines Weltentors erlebt.
    Und obgleich sie absolute Individualisten und Einzelgänger waren, beanspruchten sie die Macht über das Multiversum. Sie waren ebenso der Feind der Hölle wie der der Menschen, sie waren auch der Feind der DYNASTIE DER EWIGEN.
    Vor vielen Jahren hatten sie sogar einmal ein Hilfsvolk in den Krieg gehetzt, den sie ihren Gegnern aufgezwungen hatten: die Meeghs. Die gab es nicht mehr, denn der goldene Schädel der Ansu Tanaar hatte sie alle vernichtet.
    Aber es gab noch ihr technisches Erbe. Von einem ihrer Basisplaneten hatten Zamorra und seine Mitstreiter drei Spider-Raumschiffe kapern können, ehe der Planet vernichtet wurde. Aber womöglich gab es noch viele andere dieser Basiswelten irgendwo in den Weltraumtiefen. [1]
    Man musste sie nur finden…
    Und zuvor musste man hier in der Hölle überleben!
    Den anderen - Stygia, Calderone, Marchosias und Aim - ging es wesentlich besser als Zamorra und Nicole. Aim hatte während des Kampfes zwar einen seiner drei Köpfe verloren, aber mit seiner Selbstheilungskraft hatte er es bereits geschafft, die Blutung zu stoppen. Vermutlich würde er sich bald den verlorenen Kopf nachwachsen lassen.
    Aim zischte: »Die beiden Menschen waren uns ja nun wirklich keine große Hilfe. Die Schlacht ist geschlagen, wir haben gesiegt, wir sollten sie jetzt töten.«
    »Du bist undankbar, Aim«, sagte Calderone. »Und vermutlich nur rachsüchtig, weil du Zamorra die Schuld für den Verlust eines deiner Hohlköpfe gibst. Also halte die Klappe, ehe ich zornig werde.«
    »Du hast mir nichts zu sagen!«, fuhr Aim ihn an.
    »Und wer will das wissen?« Calderone winkte lässig ab und wandte sich den beiden Menschen zu.
    »Es stimmt, wir haben gewonnen«, sagte er. »Und deshalb sollten wir uns nun anderen Problemen zuwenden.«
    Er richtete seine klobige Pistole auf Zamorra.
    »Ich denke, das war's dann wohl«, sagte er und schoss.
    ***
    Der Wolf stand da und wartete.

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