0751 - Kampf um den Höllenthron
Chef«, bat er.
Zamorra atmete tief ein.
Im gleichen Moment blies Fooly ihm einen Feuerstrahl entgegen.
Nicole schrie auf.
Zamorra zuckte zusammen.
Aber das Feuer schmerzte nicht. Es erlosch auch sofort.
Und die Wunde war verschlossen.
»Hast du vor Schmerz nichts mehr zu lachen, nimm die Magie von einem Drachen«, reimte Fooly. »Du bist geheilt, Chef. Alles ist in Ordnung.«
Vorsichtig tastete Zamorra die Stelle ab.
Nichts schmerzte mehr.
Und im gleichen Moment kippte Fooly um…
***
Nach ein paar Minuten erwachte er wieder. Mühsam richtete er sich auf. Er war sichtlich geschwächt.
»Das ist die Magie«, krächzte er. »Ich muss mich erst mal wieder davon erholen. Äh… wenn ihr nach Mister Sid sehen wollt, macht das. Ich bleibe solange hier.«
»In Ordnung, kleiner Freund«, sagte Zamorra. »Du hast was bei mir gut.«
Die Drachenaugen glänzten glücklich. Von Zamorra Freund genannt zu werden, war für Fooly immer wieder eine ganz besondere Ehre. Mehr brauchte er nicht, um zufrieden und glücklich zu sein.
Die beiden Menschen bewegten sich durch Merlins Burg. Diesmal gab es keinen Lichtfleck, der den Weg zeigte, aber Nicole hatte sich ihn gemerkt. Schließlich erreichten sie den Raum, an dem sie vor ein paar Stunden mit Merlin gesprochen hatte.
Der weißhaarige Zauberer saß an einem Tisch. Er schrieb mit unsichtbarer Feder und unsichtbarer Tinte auf den Seiten eines Buches. Als seine Besucher eintraten, runzelte er die Stirn.
»Ah«, sagte er. »Schön, dass du dich wieder mal bei deinem alten Vater sehen lässt, Sara. Aber warum hast du Zamorra mitgebracht? Will er etwas von mir?«
»Ich bin Nicole Duval«, sagte sie, »und nicht deine Tochter Sara Moon.«
»Guter Scherz, Sara«, sagte Merlin und legte die Feder beiseite. »Ach -vorhin war Gwinniss hier. Sie brachte mir Asmodis. Er war sehr schwer verletzt, und sie bat mich, ihm zu helfen.«
»Es war nicht diese Gwinniss, wer immer das auch sein mag«, widersprach Nicole. »Ich war es, die Asmodis hierher gebracht hat. Ich, Nicole!«
Merlin schüttelte den Kopf. »Unsinn, Sara. Davon müsste ich doch wissen. Du willst deinen armen alten Vater auf den Arm nehmen. Aber das gelingt dir nicht.«
»Was ist mit Asmodis?«, fragte Zamorra. »Wie geht es ihm?«
Merlin zuckte mit den Schultern.
»Er ist tot«, sagte er.
***
Noch während Stygia in ihrem Refugium darüber nachdachte, wie sie Marchosias und Calderone ausschalten konnte, tauchte Calderone bei ihr auf.
Ich muss unbedingt eine Sperre errichten, damit er mich nicht mehr so überfallen kann, beschloss sie. Bislang war das nicht nötig gewesen, aber jetzt, da Calderone ein Dämon war, änderte sich alles. Ihm standen jetzt weit mehr Bewegungsmöglichkeiten zur Verfügung als früher.
»Es gibt da etwas, das dich bestimmt interessiert«, sagte er, bevor sie ihn fragen konnte, was er von ihr wollte. »Ich habe ein interessantes Gespräch mitgehört, das du mit Zamorra geführt hast. Ich weiß, dass du mit ihm paktierst, und in welcher Form. Kannst du dir vorstellen, was passiert, wenn ich mit anderen darüber rede?«
»Was weißt du?«, fragte sie elektrisiert.
Er sagte es ihr.
Sie war totenbleich. Er hatte sie in der Hand! Erst Zamorra, und jetzt auch noch Calderone! Ausgerechnet Calderone!
»Dir ist klar, dass du soeben dein Todesurteil unterschrieben hast?«, zischte sie ihn an.
»Nur langsam mit den jungen Pferden«, warnte er. »Du glaubst doch nicht im Ernst, dass ich mich nicht abgesichert habe. Außerdem bin ich kein Mensch mehr, sondern ein Dämon, und du müsstest mich schon vor ein Tribunal bringen, wenn du nicht selbst angeklagt werden willst. Aber das kannst du auf keinen Fall riskieren.«
»Was willst du?«, fragte sie.
»Einen Tausch. Mein Schweigen gegen den Thron. Du wirst mich in jeder Beziehung unterstützen, dass ich Satans Ministerpräsident werde.«
»Du bist wahnsinnig!«, keuchte sie.
»Nein. Nur sehr ehrgeizig - und sicher auch ein wenig rachsüchtig. Überlege es dir sehr gut. Setz mich auf den Thron - oder du wirst vernichtet.«
Und so erreichte Rico Calderone sein Ziel.
Er war der neue Herr der Hölle!
***
»Nein«, sagte Nicole. »Das ist nicht möglich! Er kann nicht tot sein. Du hast ihn in deine Regenerationskammer gebracht.«
»Habe ich das?«
Merlin schien aus einem langen Traum zu erwachen. Er schüttelte den Kopf.
»Ja, du hast Recht, Nicole Duval. Das habe ich getan. Die Chancen sind gering. Es wird dauern, aber ich denke, er wird
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