0753 - Strategen des Universums
entlockte.
„Diese Frage können die Kelosker am besten beantworten", sagte ich und wandte mich den Wesen aus Balayndagar zu.
„Dobrak, wären Sie in der Lage, ein Zellplasma von der Größe wie es in meiner BOX-1278 vorhanden ist n-dimensional zu berechnen und demgemäß nach Ihrem Willen zu beeinflussen?"
„Es kostet mich nicht viel Anstrengung, dies durch Umgruppierung einiger Zahlenkombinationen zu erreichen", antwortete Dobrak. „Aber wollen Sie das tatsächlich?"
„Nein, nein", wehrte ich ab. „Meine BOX-1278 möchte ich nicht so leichtfertig opfern. Aber den skeptischen Gesichtern einiger Offiziere nach scheinen sie Ihren Worten nicht recht zu glauben, Dobrak. Dabei haben Sie der gesamten Besatzung der SOL bereits damals in Balayndagar bewiesen, daß die Beeinflussung eines Zellplasmas für Sie überhaupt kein Problem darstellt. Ich selbst war nicht dabei, als der SENECA-Donner wirksam wurde.
Aber er kam nur zustande, weil Dobrak die entsprechende Programmierung des Bordrechners mitgestaltete.
Und SENECA besteht, unter anderem, bekanntlich auch aus 125.000 Kubikmeter Zellplasma."
Damit war ein weiteres Argument gegen die Verwendung eines Fragmentraumers zerschlagen.
„Bleibt somit das Problem des Ferntriebwerks übrig", sagte Rhodan. „Ein solches muß unser Köderschiff unbedingt haben.
Aus Ihren Aussagen weiß ich aber, daß alle Fragmentraumer nur mit Lineartriebwerken ausgestattet sind. Bis auf Ihre BOX, Galto.
Doch die wollen Sie, was ich vollauf verstehe, nicht zur Verfügung stellen. Wie stellen Sie sich dann aber die Lösung unseres Problems vor?"
„Es gibt noch einen zweiten Fragmentraumer, der wie die BOX-1278 ein Dimesexta-Triebwerk besitzt", antwortete ich. „Die BOX-3691 ist der Stolz der Hundertsonnenwelt, aber ich bin sicher, daß, wenn ich meinen Einfluß geltend mache und den Verwendungszweck richtig erkläre, das Zellplasma dem Einsatz zustimmen wird."
„Das schaffen Sie bestimmt, Galto", sagte Rhodan. Er wirkte auf einmal erleichtert - so als hätte man ihn von einer schweren Last befreit.
„Uns interessiert jetzt noch, wo die BOX-3691 steht und wann sie für uns verfügbar ist. Es wird nämlich auch seine Zeit dauern, bis wir sie entsprechend präpariert haben, um sie den Laren präsentieren zu können."
Ich war um eine Antwort nicht verlegen, denn ich hatte mir im Geiste bereits alles bis ins kleinste Detail zurechtgelegt. „Die BOX-3691 war innerhalb der Galaxis bisher noch nicht im Einsatz.
Sie patrouilliert im Leerraum nahe der Hundertsonnenwelt.
Dort, im Leerraum zwischen den Galaxien, wären wir auch vor einer Entdeckung durch die Laren am sichersten. Deshalb schlage ich vor, daß wir einen Treffpunkt vereinbaren, zu dem ich den Fragmentraumer bringe. So verlieren wir auch nicht unnötige Zeit."
„Abgemacht", stimmte Rhodan zu. „Die SOL hat im Solsystem ohnehin schon mehr Aufsehen erregt, als uns lieb ist. Und die Erstellung eines siebendimensionalen Rasterfeldes des Sonnensystems kann noch etwas warten. Aktionsplan zwei hat den Vorrang."
„Manchmal verstehe die Zahlengebilde der Terraner nicht einmal ich", sagte Dobrak, der Rechner, wie zu sich selbst.
„Warum diese Eile, diese Hektik? Welche Rolle spielen einige Tage schon, wenn es um die Berechnung eines Langzeitplans geht, der sich über ein halbes Menschenalter hinweg erstreckt?"
4.
Tallmark und seine Teamgefährten Llamkart und Sorgk beobachteten den Start der BOX-1278 auf dem Panoramaschirm der Kommandozentrale des SOL-Mittelteils.
Obwohl die siebendimensionale Vermessung des Sonnensystems vorerst eingestellt wurde, mußte Perry Rhodan mit der SOL noch in der Nähe ausharren, bis alle Kreuzer des „Kaperkommandos" zurückgekehrt waren. Chiffrierte Funksprüche waren bereits abgeschickt worden, um die restlichen Einheiten zurückzubeordern.
Man rechnete damit, daß die SOL in etwa zehn Stunden wieder komplett war und sich dann in den Leerraum zwischen den Galaxien absetzen konnte.
„Was für ein faszinierendes Gebilde", sagte Tallmark und betrachtete das Fragmentraumschiff auf dem Bildschirm. „Man könnte fast meinen, die Erbauer seien n-dimensionale Wesen."
„Ich weiß nicht", meinte Lord Zwiebus, der sich ebenfalls in der Kommandozentrale aufhielt, und kratzte sich hinter dem Ohr. „Mir kommen die Fragmentraumer eher wie der Alptraum eines übergeschnappten Ingenieurs vor. All die unzähligen Auswüchse und Einschnitte, die asymmetrischen Schnörkel, die herausragenden
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