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0753 - Strategen des Universums

Titel: 0753 - Strategen des Universums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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irgendwann werden dich die Posbis tatsächlich zu einem der Ihren umfunktioniert haben - zu einer Maschine mit einem menschlichen Gehirn."
    „Ich weiß", gestand ich wehmütig, lachte aber sofort wieder.
    „Doch das werde ich solange aufschieben, wie es nur geht."
    „Ich weiß einen anderen Weg", sagte sie eifrig. „Ich könnte deinen Fall vor ein Bordgericht bringen. Und wenn wir durch alle Instanzen gehen - wir bekommen dich frei. Es geht nicht an, daß Roboter einen Menschen gefangenhalten und ständig drangsalieren."
    „Drangsalieren ist das richtige Wort", pflichtete ich ihr bei. „Aber du irrst, wenn du glaubst, daß die Posbis das gegen meinen Willen tun. Ich bin freiwillig bei ihnen, ja, ich liebe sie geradezu - ebenso wie die Willys. Irgendwie könnte ich ohne ihr Getue nicht mehr leben. Die rührigen Willys sind das Salz in der Suppe meines Lebens, wenn du verstehst, was ich meine."
    „Wie poetisch du dich ausdrückst, Galto." Sie schmiegte sich an mich. „Und ich weiß, was du meinst. Ich habe gelesen, daß in alter Zeit oft der Fall eintrat, daß Gefolterte mit ihren Kerkermeistern in einer Art Haßliebe verbunden waren. Sie verfluchten sie, brachten aber gleichzeitig Verständnis für ihr Tun auf."
    „Ganz so schlimm ist es bei mir nicht", widersprach ich.
    „Die Posbis und Matten-Willys wollen, was auch immer sie tun, nur mein Bestes. Und ich weiß selbst, daß das gut für mich ist.
    Mein logischer Verstand sieht ein, daß ein Robotkörper die Endstufe der Vollkommenheit bedeuten würde.
    Aber wahrscheinlich hat mein Unterbewußtsein Angst vor diesem Schritt, deshalb mache ich jedesmal so ein Spektakel, wenn mir meine Freunde ein Ersatzglied verpassen wollen."
    „Du treibst mit Entsetzen Scherz Galto!"
    Ich wurde einer Antwort enthoben, als sich über die Rundrufanlage ein Willy meldete und mit flehender Stimme um meine Rückkehr bettelte.
    „ ... wenn du dich verletzt, und wir sind nicht in der Nähe, um dir zu helfen! Du könntest verbluten! Du könntest dich lebensgefährlich infizieren. Bitte, Galto ..."
    Für die Matten-Willys bestand schon bei einem harmlosen Händedrück höchste Infektionsgefahr. Ein Kuß war für sie eine selbstmörderische Angelegenheit, die nur die Übertragung von Bakterien und tödlichen Krankheitserregern förderte. Wenn die Willys wüßten ... die Quarantänestation wäre mir sicher gewesen!
    „Diese scheinheiligen Kerle", schimpfte Thaleia. „Sie versuchen, deiner mit allen Mitteln habhaft zu werden. Aber darauf wirst du doch nicht hereinfallen!"
    „Eigentlich tun sie mir leid", gestand ich. „Die Willys sind sehr sensibel, mußt du wissen ..."
    „Du bleibst", sagte sie bestimmt. „Wahrscheinlich haben dich die Posbis mit Gehirnwäsche oder Demolition in ihrem Sinne umgewandelt, so daß du gar nicht erfassen kannst, was sie dir antun. Aber das lasse ich nicht länger zu. Von nun an werde ich mich um dich kümmern und dein Schicksal in die Hand nehmen."
    „O Schreck!" entfuhr es mir. Wenn ich sie recht verstand, dann hatte sie vor, mit den Willys und Posbis die Rollen zu tauschen.
    Nur - und dessen war ich sicher - würde ich bei ihr niemals auch nur den Zipfel einer Chance haben, wenigstens für ein paar kurze Augenblicke zu entfliehen. Da war mir aber die BOX-1278 bei weitem lieber als der goldene Käfig, den sie für mich schmiedete. Und auf einmal wurde mir schreckhaft klar, daß das kurze und harmlose Abenteuer, das ich mir vorgestellt hatte, zu einem Desaster zu werden drohte. „Liebst du mich denn nicht, Galto?"
    Ich brauchte nicht zu antworten. Der Zufall kam mir zu Hilfe.
    Plötzlich flammten überall die Kontrolllichter im Kommandostand auf, und Schotte schlossen ihn luftdicht vom Hangar ab. Die Robotkontrolle schaltete sich ein. Die Mannschaften kamen auf ihre Plätze zurück. Das große Außenschott begann sich zu öffnen.
    „Die Kreuzer kommen zurück!" sagte ich. „Damit ist unser Idyll leider gestört. Wir müssen machen, daß wir wegkommen."
    Innerlich atmete ich auf. Nichts wie weg und schnellstens außer Reichweite von Thaleia, die es sich scheinbar in den Kopf gesetzt hatte, mich unter ihre Fittiche zu nehmen. Wer konnte auch ahnen, daß ich ausgerechnet an eine solche Schwärmerin geraten würde.
    Ich legte den Finger auf den Mund, um ihr Schweigen zu gebieten, nahm sie an der Hand und schlich mit ihr aus dem Kommandostand. Dabei bekam ich teilweise den Funkverkehr zwischen dem einfliegenden Kreuzer und dem Hangarpersonal

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