0753 - Strategen des Universums
seinen vier Augen.
„Sind Sie wirklich so zuversichtlich, wie Sie sagen?"
„Wie meinen Sie das, Dobrak?"
„Ich sehe Sie mir an und erkenne ein etwas durcheinandergeratenes Zahlenmuster, Perry Rhodan", erklärte Dobrak. „Meine Berechnung Ihrer Gefühlssphäre ergibt Zweifel, die sich auf die Beschaffung des benötigten Raumschiffs bezieht."
„Ihre Berechnung muß falsch sein, Dobrak", erwiderte Rhodan leicht irritiert, es schien ihm etwas unheimlich zu sein, daß man Emotionen wie ein mathematisches Problem behandeln konnte.
„Ich bin meiner Sache absolut sicher. Schließlich kennen wir genügend Stützpunkte der NEI-Flotte. Und zumindest bei einem muß ein Ultraschlachtschiff stationiert sein."
„Ihre Zweifel scheinen Ihnen selbst nicht recht bewußt zu sein", sagte Dobrak. „Das ist auch kein Wunder, denn sie resultieren aus einem für Sie unberechenbaren Faktor."
„Und was für ein Faktor ist das?"
„Er heißt Atlan."
In diesem Augenblick schlug das Bildsprechgerät an. Deighton tastete ein. Auf dem Bildschirm erschien das hagere, von schulterlangem, weißem Haar umrahmte Gesicht des Emotionauten Mentro Kosum, dem Kommandanten der SZ-1.
„Die ersten fünf Kreuzer des Kaperkommandos sind gerade zurückgekehrt und beginnen das Einschleusmanöver", meldete der Emotionaut. „Um es gleich vorwegzunehmen - sie haben keinen einzigen Ultrariesen gesichtet, obwohl sie insgesamt sechs NEI-Stützpunkte angeflogen haben.
Das berichten die Kommandanten vorab über Normalfunk."
Rhodan hatte den Bericht mitgehört. Als er sich herumdrehte, um sich einem Abruf element von SENE-CA zuzuwenden, begegnete er Dobraks verwirrendem Blick aus vier Augen.
Rhodan hatte das unbestimmte Gefühl, daß Dobrak bereits wußte, was SENECA ihm antworten würde - und daß diese Antwort alles andere als positiv ausfallen würde.
Dennoch stellte Rhodan die Verbindung zu SENECA her.
Der Bordrechner meldete sich in der gleichen Sekunde mit angenehmer, volltönender Stimme.
„Kann die Abwesenheit von Ultraschlachtschiffen auf den NEI-Stützpunkten Zufall sein?" stellte Rhodan seine Frage so knapp wie möglich, es stand außer Zweifel, daß SENECA den Funkverkehr zwischen den zurückkehrenden Kreuzern und der SZ-1 abgehört hatte.
„Nein. Zufall ausgeschlossen", kam prompt die Antwort.
„Erklärung", verlangte Rhodan bündig.
„NEI-Stützpunkte dieser Größenordnung weisen immer die Präsenz meist mehrerer Großkampfschiffe auf. In Zusammenhang mit den Erfahrungswerten aus der Provcon-Faust läßt das Fehlen von Großkampfschiffen nur einen Schluß zu: Atlan will mit allen Mitteln verhindern, daß Sie sich in den Besitz eines solchen Schiffes bringen. Deshalb ist er Ihnen zuvorgekommen und hat alle größeren Einheiten von den Stützpunkten abgezogen."
Das genügte Rhodan. Er wußte, daß SENECA eine solche Behauptung nie aufstellen würde, wenn sie nicht durch eine hundertprozentige Hochrechnung untermauert wäre.
Das bedeutete, daß auch die restlichen Schiffe der „Kaperflotte" unverrichteter Dinge zurückkehren würden.
„Atlan weiß vermutlich gar nicht, vor welche unlösbare Probleme er uns da stellt", sagte Rhodan.
„O doch, das weiß er", erwiderte Deighton. „Und wenn du dir etwas anderes einredest, dann macht dich die Freundschaft zu ihm blind."
„Wir müssen -und wir werden eine andere Lösung finden."
Rhodan dachte bereits daran, den Krisenstab der SOL und sämtliche Mutanten zu einer Lagebesprechung einzuberufen.
Deshalb nahm er es kaum wahr, als sich die Stimme von Mentro Kosum über die Rundrufanlage meldete: „Hier spricht der Kommandant der SZ-1. Ich rufe Galto Quohlfahrt. Stellen Sie sich endlich Ihren Leibwächtern, bevor die Posbis und die Matten-Willys die gesamte Schiffszelle auf den Kopf stellen. Kommen Sie aus Ihrem Versteck, oder ich lasse Ihre verrückten Freunde gewaltsam von Bord bringen ..."
3.
Thaleias Tagebuch: 1.11.3581 Endlich weiß ich mehr über den Mann meiner Träume.
Er ist 37 Jahre - im besten Heiratsalter - und ist ein Planetengeborener. Er wurde nicht, wie ich, auf einem Raumschiff geboren, sondern auf einer richtigen Welt, so wie die Erde eine sein muß. Wir würden uns glänzend ergänzen.
Sein Name ist Galto Quohlfahrt, und man nennt ihn auch „Posbi", weil er mit diesen positronischbiologischen Robotern zusammenlebt. Aber nach allem, was ich aus den Erzählungen über ihn heraushörte, muß er ihr Gefangener sein.
Das Schicksal war furchtbar
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