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0755 - Terror in Beaminster

0755 - Terror in Beaminster

Titel: 0755 - Terror in Beaminster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.K. Giesa
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Räume überprüft. Calderone hatte nicht gelogen. Das Haus war tatsächlich leer.
    »Na, dann wollen wir mal«, sagte O'Donnell.
    Irgendwie war das für ihn alles viel zu einfach. Er blieb misstrauisch.
    ***
    Der perlmuttweiße Mercedes 560 SEL näherte sich Beaminster, dem kleinen Dorf in der Grafschaft Dorset. Die Limousine war mittlerweile fast 20 Jahre alt, aber solange sie problemlos lief, sah Zamorra keinen Grund, sie gegen einen neueren Wagen zu tauschen. Zumal dann auch einige nachträgliche eingebaute Gimmicks wie Transfunk oder die Internetverbindung zum Computernetzwerk des Châteaus wieder hätten entfernt werden müssen. Zurück blieben dann Löcher in den Verkleidungen, die den Verkaufswert minderten… Außerdem hatte sich Zamorra an den Mercedes gewöhnt. Da wusste er, was er hatte. Neuere Modelle waren dermaßen vollgestopft mit Elektronik, dass es Probleme geben konnte, die zamorra'schen Sondertechniken so einbauen zu lassen, dass eines das andere nicht störte. Und dank niedriger Kilometerleistung - er hielt sich ja nicht oft in England auf - würde das Fahrzeug wohl noch sehr lange durchhalten.
    Das einzige Handicap war die Linkslenkung. Er hatte den Wagen aus Frankreich überführt, als sein ursprünglicher Jaguar bei einer Auseinandersetzung mit den Men in Black zerstört wurde und er daheim auf BMW umstieg. In einem Land, in dem auf der linken Straßenseite gefahren wurde, war das bisweilen etwas hinderlich.
    Dass der Mercedes für britische Verhältnisse völlig übermotorisiert war, störte ihn nicht. Die Höchstgeschwindigkeit hatte er schon in Frankreich nie ausfahren können. Wichtig war ihm die Laufruhe und die Kraft, Überholmanöver in wesentlich kürzerer Zeit sicher abschließen zu können als mit einem kleineren Wagen, oder auch eine Kreuzung schneller räumen zu können.
    Sie waren bereits mehr als vier Stunden unterwegs. Zeitweise hatte es so stark geregnet, dass die Scheibenwischer nicht mehr mitkamen und selbst auf der Autobahn nur noch Schleichtempo möglich war, da zusätzlich Spurrillen für Aquaplaning sorgten. Jetzt schien die Abendsonne, aber inzwischen bewegten sie sich auch auf schmalen Landstraßen, bei denen es bisweilen schon Probleme gab, wenn sich zwei Fahrzeuge begegneten. Und als ihnen ein Lastzug entgegenkam, hatte Zamorra fast einen Kilometer weit rückwärts rollen müssen, weil er den vom Regen aufgeweichten Feldwegen nicht traute - er wollte nicht in einen von ihnen ausweichen, um dann festzusitzen, weil die Räder einsänken. Nach tagelangen Regenfällen hatten sich die unbefestigten Wege in Schlammbahnen verwandelt.
    Aber nun tauchte endlich das Ortsschild vor ihnen auf. Im Vorbeifahren sah Nicole einen Landrover in einem Seitenweg, dachte sich aber nichts dabei. Als Auto-Fan kannte sie praktisch alle Fahrzeuge, die die Bewohner der Ortschaft besaßen, aber sie waren jetzt ein paar Monate lang nicht hier gewesen, und warum sollte sich nicht zwischendurch jemand mal einen neuen Landy geleistet haben?
    Zamorra parkte den Mercedes neben einer großen Regenpfütze vor dem Pub ein.
    »Wirst du wohl noch einen Meter weiter fahren?«, fauchte Nicole ihn an. »Ich habe mein U-Boot heute leider nicht dabei.«
    »Einen halben Meter vor uns steht ein Traktor«, deutete Zamorra dezent an. »Ich bin nicht sicher, ob…«
    »Dann fahr einen Meter zurück!«
    Schulterzuckend tat er ihr den Gefallen. Prompt schepperte es. Hinter ihnen hatte ein alter Morris angedockt, dessen Fahrer mit dem jähen Zurücksetzen des Mercedes ebenso wenig gerechnet hatte wie Zamorra mit dem Einparken des Morris. Deshalb hatte er auch nicht mehr extra in den Rückspiegel geschaut. Beaminsters Einwohner pflegten gemeinhin zu Fuß den Pub zu erreichen. Und Autos mit laufendem Motor gingen Fußgänger gemeinhin aus dem Weg.
    Seufzend setzte Zamorra wieder vor.
    »Und wie soll ich jetzt aussteigen?«, stöhnte Nicole. »Schau dir die Pfütze an - die ist größer als der Atlantik!«
    Kommentarlos stieg erst einmal Zamorra aus, betrachtete sein Fahrzeugheck - da war nichts passiert. Selbst der Schmutz an der Stoßstange zeigte sich von dem Parkcrash unberührt. Den Morris hatte es übler erwischt. Die Stoßstange war eingedrückt, ein Scheinwerferglas zertrümmert. Zamorra trat zur Fahrertür des Geschädigten, der sich jetzt bedächtig aus dem Vehikel in die Höhe schraubte. Spindeldürr wie eine Fahnenstange, mit einem ausgeprägten Geiergesicht, gekleidet in einen schwarzen Anzug und auf dem

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