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0756 - Ein Stern funkt SOS

Titel: 0756 - Ein Stern funkt SOS Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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gemeinsam erreichten sie den Arbeitsraum von Dr. Maud IHaka. Bully atmete erleichtert auf, als er sie sah. Er stellte keine Fragen.
    „Nun?" erkundigte sich Bob Bays in einem Tonfall, als sei überhaupt nichts vorgefallen. „Wie sieht's aus, Doktor? Funkt Ihr Stern schon seine Botschaft in den Mahlstrom hinaus?"
    Sie schüttelte den Kopf.
    „So schnell geht das nicht", erwiderte sie. „Wir haben zwar schon erste Impulswellen fünfdimensionaler Energie aufgefangen, aber sie stellen bei weitem noch nicht das dar, was wir erreichen wollen."
    „Die Sonne braucht wenigstens zwanzig Stunden für die Umstellung", fügte Bully hinzu. „Ich dachte auch, daß es viel schneller ginge."
    „Dann werden wir frühestens morgen wissen, ob der ganze Plan funktioniert hat oder nicht?" fragte Vay skeptisch. „Mit anderen Worten, er kann auch gescheitert sein?"
    „Der Inmestronische Anregungs-Feldpulsator arbeitet einwandfrei", sagte Dr. IHaka energisch. „Es ist absolut alles in Ordnung, was ja eigentlich ein kleines Wunder ist, nachdem Sie mit Ihren verrückten Anschlägen beinahe alles zerstört hätten."
    Bob Bays fuhr sich mit dem Ärmel über die Stirn.
    „Es ist so heiß an Bord", stellte er fest.
    Reginald Bull zuckte zusammen. Er blickte Bays strafend an.
    Dr. Maud IHaka richtete sich auf. Ihre Lippen waren schmal geworden, und die Wangenmuskeln hatten sich gestrafft.
    „Heiß? Ja, Sie haben recht." Sie wandte sich Bully zu. „Dann habe ich mich also doch nicht getäuscht, Mr. Bull. Wir sind schon viel zu nahe an der Sonne. Stimmt das?"
    „Die Situation wird allmählich kritisch", gab Bully zu.
    „Und dann stehen Sie hier so ruhig herum?" schrie sie. „Warum haben Sie mir nicht die Wahrheit gesagt? Ich will hier raus. Ich will nicht sterben."
    Bully packte sie am Arm und wirbelte sie herum, als sie zum Ausgang fliehen wollte. Sie schlug mit den Beinen und versuchte, sich zu befreien, bis er ihr eine Ohrfeige versetzte. Bleich blickte sie ihn an.
    „Glauben Sie, daß ich Lust habe zu verbrennen?" fragte er. „Dr.
    I Haka, wenn ich Ihnen sage, daß noch Zeit ist, dann ist noch Zeit. Wie lange dauert es noch, bis Sie Ihre Arbeiten abgeschlossen haben?"
    „Wenn alles perfekt sein soll, müßte ich noch zehn Stunden mit dem In-AF-Gerät arbeiten."
    „Das ist ausgeschlossen. Wir haben höchstens noch eine Stunde."
    „Mr. Lizan?" fragte sie mit schriller Stimme. „Stimmt das?"
    „Wenn Mr. Bull es Ihnen gesagt hat, dann ist es richtig", antwortete der Erste Offizier ruhig.
    „Muß das verdammte Gerät denn ständig überwacht werden?"
    fragte Bob Bays. „Arbeitet es nicht automatisch weiter, wenn wir abhauen?"
    „Das, Mr. Bays, war einmal der Fall, bevor Sie Ihr dämliches Attentat auf die GEMINI verübt haben", antwortete sie wütend.
    „Jetzt darf ich es nicht mehr aus den Augen lassen, weil sich die Justierung immer wieder verändert."
    Bob schwieg betreten. Mit einer derartigen Antwort hatte er nicht gerechnet.
    „Versuchen Sie, das InAF-Gerät so einzurichten, daß es noch eine Weile allein weiterarbeitet, wenn wir abgezogen sind", befahl Bully. „Wie Sie das machen, ist Ihre Sache."
    Dr. Maud IHaka blickte ihn verärgert an.
    „Das ist mal wieder typisch für Sie", sagte sie. „Sie sagen einfach, machen Sie dies oder das, und damit ist die Sache für Sie erledigt. Ich kann dann sehen, wie ich es schaffe."
    „Dafür, verehrte Maud, habe ich Sie ja mit genommen", erklärte Bully. Er drehte sich um und verließ den Arbeitsraum. Maud IHaka sah ein, daß Opposition keinen Sinn hatte. Sie machte sich an die Arbeit und vergaß nach einer Weile die Angst, die sie bis an die Grenze der Hysterie getrieben hatte.
    Lizan verließ den Raum ebenfalls. Er kehrte nach einiger Zeit mit Raumanzügen zurück. Wenig später kam Bully.
    „Es ist erst eine halbe Stunde verstrichen", sagte er, „aber wir müssen dennoch verschwinden. Wir können einfach nicht mehr länger warten."
    Die Hyperphysikerin, die auf dem Boden gekniet und an ihrem Gerät gearbeitet hatte, richtete sich auf.
    „Ich kann jetzt auch nicht mehr viel tun", erklärte sie. „Alles Weitere hängt vom Zufall ab. Vielleicht arbeitet das InAF-Gerät noch einige Stunden, vielleicht bricht es schon nach zehn Minuten zusammen."
    „Danke", sagte Bully. „Ich danke Ihnen, Doktor. Sie haben mehr geleistet als wir alle zusammen."
    Auch Bully trug bereits einen Raumanzug. Er schloß jetzt den Raumhelm, um sich gegen die standig steigende Hitze abzuschirmen.

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