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0757 - Das Monster-Spiel

0757 - Das Monster-Spiel

Titel: 0757 - Das Monster-Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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dieser Frage trank ich den Kaffe und war mit ihm zufrieden.
    Sir James hob die Schultern. »Tja, was ist hier los? Ein Nachtfest, wenn Sie so wollen.«
    »Aber Karneval ist vorbei.«
    Sir James lächelte. »Da kann ich Ihnen nicht widersprechen, John. Sie würden die Gäste auch beleidigen, wenn Sie diese als Karnevalisten ansprechen. Das hat damit überhaupt nichts zu tun, auch wenn sie sich verkleidet haben. Es sind andere Menschen, keine Außenseiter der Gesellschaft, obwohl sie ein sehr ungewöhnliches Hobby pflegen. Sie sind Rollenspieler und Fantasy-Freaks.«
    Ich nickte langsam. »Dahin läuft der Hase.«
    »Ja, und nicht anders.«
    »Das haben Sie gewusst, Sir?«
    »Sicher.«
    »Aber Sie haben mir nichts gesagt.«
    Er lächelte und schüttelte den Kopf. »Ich wollte Sie nicht verunsichern, John. Aber glauben Sie mir, diese Menschen sind harmlos. Sie haben Spaß an ihrem Hobby und feiern ein Sommernachtsfest, das ist alles, und das ist auch normal.«
    »Mag sein, Sir. Mir kommt es nach dem, was ich erlebt habe, jedenfalls nicht normal vor. Und gestatten Sie mir, dass ich Ihnen nicht so recht glaube.«
    Sir James blickte mich verwundert über den Rand seiner Kaffeetasse an. »Warum denn nicht?«
    »Es ist kein Zufall, Sir. Sie sind sehr zielstrebig hergekommen. Ich glaube, Sie haben alles vorbereitet. Organisieren ist ja Ihre Stärke, Sir.«
    Er schaute zu Boden, als wollte er die Quadrate der Steine zählen.
    »So, meinen Sie das?«
    »Ja, das meine ich. Und ich gehe sogar noch einen Schritt weiter. Wo könnte sich eine Person wie dieser Zodiak besser versteckt halten als in dieser Gruppe? Selbst bei seinem Aussehen würde der dort nicht auffallen.«
    »Könnte stimmen.«
    Ich ärgerte mich über Sir James. Er wusste mehr, als er zugab, ließ mich mit seinen Antworten aber in der Schwebe, obwohl er so redete, dass ich misstrauisch werden musste. Ich sprach meinen Verdacht glatt heraus. »Sie wussten also Bescheid.«
    »Ja.«
    »Schön. Und woher?«
    »Es ist ganz einfach gewesen, John. Ich habe nur nachgedacht.« Bevor er die Einzelheiten anging, trank er einen Schluck Kaffee. Er setzte die Tasse ab und lächelte. »Ich wusste, dass hier ein Fest stattfindet. Fragen Sie mich nicht, woher ich das wusste, jedenfalls war ich informiert.« Er korrigierte sich selbst. »Wahrscheinlich habe ich es in einer Zeitung gelesen, mir fiel die Werbung auf, und ich reagierte dementsprechend, das heißt, ich behielt den Ort und das Datum. Außerdem habe ich in diesem Hotel schon selbst einmal gewohnt und kenne die Umgebung demnach aus eigener Erfahrung. Wimbledon hat mich ebenfalls schon als Gast gesehen. Das als Vorgeschichte. Als sie für einen Moment, der eigentlich relativ lange dauerte, weggetreten waren, da kam mir die Idee. Ich konnte diesen Zodiak nicht aufhalten, das war unmöglich, das überstieg meine Kräfte, aber ich dachte mir, dass er ebenfalls einen Weg suchen würde, um sich zu verstecken. Er muss sich zunächst in dieser Welt zurechtfinden, er ist derjenige, der aus der Zukunft gekommen ist, und in diesem Club von Fantasy-Fans wird er kaum auffallen.«
    »Das dachte ich auch.«
    »Eben.«
    Ich musste lachen. »Gut gedacht, Sir. Wie ich Sie kenne, sollen wir uns also unter die Gäste mischen.«
    »Dagegen hätte ich nichts einzuwenden.«
    »Und das in unserer Kleidung? Wir würden auffallen wie der berühmte Eskimo im Urwald.«
    »Stimmt. Deshalb mein Vorschlag. Vielleicht könnten wir uns ein Kostüm oder eine Verkleidung besorgen.«
    Ich runzelte die Stirn. »Darf ich fragen, wo das geschehen soll? Wollen Sie einer anderen Person die Klamotten ausziehen und sich selbst überstreifen?«
    »Nein, nein, das nicht. Ich hatte mich bereits bei der Hotelleitung erkundigt. Man wird versuchen, ob man etwas für uns tun kann. Wenn’s klappt, umso besser.«
    »Meine ich auch.« Überzeugt war ich von meiner Antwort nicht.
    Ehrlich gesagt, ich wollte mich auch nicht verkleiden, ich kam mir darin lächerlich vor. Sir James erging es wohl kaum anders. Ich wunderte mich darüber, wie er sich überhaupt zu einem derartigen Vorschlag hatte hinreißen lassen können.
    Der Kaffee hatte mir gut getan. Sogar die Kopfschmerzen hatte er fast vollständig vertrieben. Von der Rezeption her näherte sich die junge Frau. Sie trug eine rote Bluse und einen schwarzen Rock. Ihr Lächeln verschwand und machte einem Bedauern Platz, als Sie neben uns stehen blieb und erklärte, dass es ihr leider nicht möglich gewesen war, noch zwei

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