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0757 - Welt ohne Menschen

Titel: 0757 - Welt ohne Menschen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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nicht genügt, um ihn zu vertreiben, werde ich ihn schlagen.
    Der Gedanke an das, was ich tun werde, läßt mich zittern, aber er macht mich auch ruhiger. Ich habe nicht mehr so große Angst.
    Ich rutsche weiter vor, damit ich die Tür genau sehen kann.
    Wo ist er jetzt?
    Die schönsten Stunden, die der Kardinal und ich verbracht haben, waren drüben im kleinen Büro. Fosconti hat mir dann alles erklärt, was ich sonst nicht verstanden habe.
    Er sagte, so schlimm ist meine Krankheit gar nicht, man muß nur Geduld mit mir haben.
    Ich freue mich immer, wenn ich den Kardinal überraschen kann, daß ich was weiß. Wenn ich was gelernt habe, freut er sich. Der Kardinal meinte, daß er bedauert, nicht mehr Zeit für mich zu haben. Vielleicht könnte er ganz allein gewisse Fortschritte erzielen.
    Da bewegt sich die Tür!
    Ganz klein mache ich mich, damit der Dämon mich nicht vorzeitig entdeckt.
    Er sieht ganz merkwürdig aus - so fremd.
    Er bleibt stehen. Ich kann nicht sehen, daß er Augen hat oder so was. Nicht einmal ein Gesicht hat er.
    Wenn er ein bißchen weitergeht, steht er genau unter mir. Zum Glück ist er nicht so groß, daß er sehr stark aussieht. Ich merke, daß mir was über das Kinn läuft. Das ist Blut. Ich habe mir die Unterlippe durchgebissen, damit ich nicht wieder anfange zu schreien. Ein Ton wird genügen, dann weiß er, was ich will.
    Plötzlich bewegte er sich.
    Aber er kommt nicht auf den Gang zu, der ihm am nächsten ist.
    Er geht rüber und an den Regalen entlang, als wollte er in alle Gänge blicken. Dann verschwindet er im hintersten Gang.
    Da kriege ich ihn doch nicht!
    Wenn er da hinten ist, wie soll ich da an ihn rankommen?
    Ich höre, daß er an den Sachen ist. Es knistert und raschelt.
    Bestimmt macht er was kaputt.
    Ich kann doch nicht zulassen, daß er hier was kaputt macht. An den Sachen vom Kardinal.
    Ich schwinge mich von der Ablage und klettere am Regal runter. Es ist mir egal, ob er mich hört. Ich muß jetzt versuchen, ihn zu vertreiben.
    Nachdem Douc Langur ein Dutzend Papierpäckchen untersucht hatte, war er sicher, daß hier eine ganze Anzahl verschiedener Zeichensysteme aufbewahrt wurden. Das stimmte ihn nachdenklich, denn er sah keinen Sinn darin, die gigantische Botschaft auf diese Weise in beinahe unlösbarer Form zu verschlüsseln. Natürlich bestand die Möglichkeit, daß jedes System die gleiche Botschaft beinhaltet, so daß ein Besucher die Chance hatte, sich anhand mehrerer Systeme zu orientieren. Er mußte sich eben das System heraussuchen, welches für ihn am leichtesten zu verstehen war.
    Langur war nicht sehr optimistisch, daß es ihm gelingen würde, auch nur einen Teil der Botschaft zu entschlüsseln. Dann jedoch machte er eine Entdeckung, die ihn zuversichtlicher stimmte. In einigen Packeten waren neben den Zeichen Bilder aufbewahrt.
    Der Forscher zweifelte keinen Augenblick daran, daß zwischen Zeichen und Bildern ein Zusammenhang bestand.
    Er mußte nur lernen, welche Zeichen zu welchen Bildern gehörten, dann würde er zumindest einen Anfang machen können. Allerdings zeigten die meisten Bilder Dinge, deren Sinn Langur verborgen blieb.
    Auf einigen jedoch waren Mitglieder jenes hochentwickelten Volkes abgebildet, das diese Botschaft hinterlassen hatte.
    Als Langur LOGIKOR herausholen und mit ihm über seine Pläne sprechen wollte, vernahm er Geräusche.
    Er schob LOGIKOR zurück und drehte sich herum. Dann trat er auf den Gang hinaus.
    Da war dieses Wesen, das er vor kurzer Zeit kreischend am Boden gesehen hatte.
    Es kam auf Langur zu.
    Seltsam, daß es sich so gut aufrecht halten konnte, obwohl es nur zwei dünne Beine besaß. Langur wußte nicht, wie er sich verhalten sollte. Es war schwer zu sagen, was diese relativ schnelle Annäherung zu bedeuten hatte.
    Der Forscher beobachtete den Fremden wachsam.
    Als er sicher war, daß das Wesen seinen Lauf nicht abbremsen würde, kalkulierte er einen Angriff ein. Ein körperlicher Angriff war nach Langurs Standpunkt etwas Ekelerregendes, das er von einem Angehörigen eines hochentwickelten Volkes nicht erwartet hätte.
    Es blieb ihm jedoch keine Zeit, sich darüber zu wundern oder seine Abscheu in irgendeiner Form zu demonstrieren.
    Das Vorgehen des Wesens erforderte eine Reaktion.
    Anatomie und Metabolismus des Unbekannten waren Langur weitgehend unbekannt, aber etwas sah er ganz deutlich: Das Wesen besaß nur geringe körperliche Kräfte.
    Langur reagierte daher sehr sanft.
    Er spreizte beide Arme und fing das

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