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0757 - Welt ohne Menschen

Titel: 0757 - Welt ohne Menschen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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vor?"
    „Rückzug!" sagte LOGIKOR knapp.
    „Mein Sicherheitsbedürfnis ist relativiert", sinnierte Langur laut.
    „Da ich keinen Kontakt mehr zum MODUL habe, ist meine Zukunft ziemlich ungewiß. Ich kann also ohne weiteres ein erhebliches Risiko eingehen. Daher ziehe ich meine Frage zurück und ersetze sie durch eine andere: Wie kann ich echten Kontakt zu diesem Wesen bekommen?"
    „Es kommt darauf an, ob sich diese Frage auch der Gegenseite stellt."
    „Ich verstehe!" Langur hielt inne, um zu lauschen. Auf der anderen Seite der Holztafel war es still geworden. „Du meinst, daß wir die Initiative dem Fremden überlassen."
    Das Schweigen des Rechners bedeutete Zustimmung.
    „Ich glaube, daß wir noch mehr Mitglieder dieses verschollenen Volkes finden werden, wenn wir nur intensiv suchen", fuhr Langur fort. „Doch jetzt bin ich entschlossen, meine Chance zu nutzen.
    Es muß eine Möglichkeit geben, mit diesem zweifellos hochintelligenten Wesen ins Gespräch zu kommen."
    „Warte!" meinte LOGIKOR.
    Doch der Forscher war ungeduldig. War es nicht besser, wenn der Fremde und er sich auf halbem Weg entgegenkamen?
    Langur durfte nicht so vermessen sein und die Reaktion dieses Geschöpfs als etwas Negatives einstufen. Das Gekreische konnte auch eine Art der Begrüßung sein. Vielleicht hatte es auch überhaupt nichts mit Langurs Erscheinen zu tun. Es war doch möglich, daß der Fremde sich in einer bestimmten Verfassung befand, die ihn nur so und nicht anders handeln ließ.
    Langur sponn diesen Gedanken weiter.
    Wenn dieses hochentwickelte Volk verschwunden war, mußte er annehmen, daß die Verbliebenen sich in einer ungewöhnlichen, vielleicht sogar schrecklichen Situation befanden.
    Am Ende brauchte der Fremde Hilfe!
    Dieser Gedanke ließ Langur nicht mehr los. Instinktiv fühlte er, daß er der Wahrheit ziemlich nahe kam. Das Gekreische konnte das Bedürfnis nach Hilfe signalisieren.
    Langur stellte einen kühnen Vergleich an.
    Er hatte das MODUL verloren, der Unbekannte beklagte vielleicht den Verlust seines Volkes.
    Auf diese Weise waren sie sich ähnlich - etwas verband sie miteinander.
    Natürlich war es sinnlos, diese Überlegungen an LOGIKOR weiterzugeben, denn der Rechner konnte mit solchen Abstraktionen nichts anfangen.
    „Ich mache einen Test", verkündete Douc Langur. „Ich begebe mich jetzt wieder in diese Halle. Sobald das Wesen wieder kreischt, weiß ich, daß ein unmittelbarer Zusammenhang zwischen meinem Auftauchen und dem Lärm, den es veranstaltet, besteht. Sobald es loslegt, werde ich mich wieder zurückziehen. Wenn es still geworden ist, gehe ich wieder in seine Nähe." Langur pfiff begeistert. „Das könnte der Anfang einer Verständigung sein. Da das Wesen intelligent ist, wird es merken, daß ich mich jedesmal zurückziehe, wenn es kreischt.
    Das ist immerhin eine Basis."
    „Langur-Standpunkte", sagte LOGIKOR.
    Der Forscher pfiff trotzig. Er klappte die Holztafel in den Korridor und betrat die Halle.
    Er sah auf den ersten Blick, daß sein Plan sich nicht ausführen ließ.
    Alles blieb ruhig.
    Der Fremde war auch nicht mehr an seinem Platz.
     
    15.
     
    Dem Kleinen Arlo macht man nichts vor, mir nicht!
    „Die Aphilie ist der Sieg des Bösen über das Gute", sagte der Kardinal einmal zu mir. „Früher hätte man davon gesprochen, daß Dämonen und Geister die Herrschaft über die Mächte des Lichtes angetreten haben."
    Zweifellos ist dieses Ding ein Dämon.
    Es steckt mit den Aphilikern unter einer Decke. Die Kerle haben gesagt, geh' 'rauf und hol die Sachen für uns. Der Dämon ist einer von den Kerlen, auch wenn er nicht wie sie aussieht.
    Ich beruhige mich etwas, als ich mir das ausdenke. Jetzt ist er wieder draußen auf dem Gang. Vielleicht ruft er um Verstärkung.
    Ich erhebe mich und sehe mich um. Ein besseres Versteck gibt es nicht, und der Dämon hat mich sowieso gesehen.
    Wenn er wieder reinkommt, werde ich versuchen, ihn zu überwältigen.
    Schon der Gedanke macht mir Angst. Aber ich weiß, daß ich dem Kardinal was schuldig bin. Immer war er gut zu mir. Er hat für den Kleinen Arlo gesorgt. Ernstgenommen hat er mich, so wie einen richtigen Menschen, wo ich doch krank bin.
    Ich hab' ganz schwache Knie.
    Trotzdem klettere ich an einem Regal bis zur obersten Ablage hinauf. Ich suche mir einen Platz in der Nähe des Eingangs. Hier muß der Dämon vorbeikommen, wenn er noch einmal eindringen sollte. Ich werde mich von oben auf ihn fallen lassen und dabei umreißen. Wenn das noch

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