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0759 - Die Nacht der Höllenfürstin

0759 - Die Nacht der Höllenfürstin

Titel: 0759 - Die Nacht der Höllenfürstin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.K. Giesa
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mit sie?«, fragte Nicole.
    »Die Leute, die den jungen Burschen gefangen hatten, gegen den Stygia Bellaux ausgetauscht hat! Er war gefesselt, als Stygia ihm das Gesicht stahl«, sagte Asmodis, der das Ergebnis der Zeitschau mitverfolgt hatte. »Warum wohl fesselt man einen Menschen und hält ihn in einem solchen Keller gefangen? Ich nehme an, dass es um eine Opferung und eine Beschwörung geht. Calderone soll beschworen werden, da bin ich sicher. Warum sonst sollte Stygia einen solchen Aufwand treiben? Sie hat etwas mit Bellaux vor. Vielleicht hat sie ihn zu einer magischen Bombe gemacht. Damit betrügt sie erstens durch die Gesichtsveränderung die Beschwörer, und zum anderen geht Calderone ihr in die Falle. Wir sollten einfach abwarten.«
    »Abwarten? Bist du wahnsinnig?«, fuhr Zamorra ihn an. »Es geht um das Leben eines Menschen!«
    »Und um den Tod Calderones«, konterte Asmodis. »Vielleicht gibt es nie wieder eine solche Chance, euch seiner zu entledigen.«
    »Teufel bleibt Teufel!«, stöhnte Nicole auf.
    »Der Preis ist zu hoch«, sagte Zamorra. »Wir müssen Bellaux finden und ihn rausholen, bevor sie ihn umbringen oder die Bombe explodiert, zu der Stygia ihn vielleicht gemacht hat. Oder beides zugleich…«
    »Also dasselbe Spielchen noch einmal«, seufzte der Ex-Teufel. »Warum habe ich mich nur mit euch eingelassen?«
    »Weil dir nichts Besseres einfiel, als uns um Hilfe für Merlin zu bitten«, sagte Nicole. »Würdest du jetzt freundlicherweise dafür sorgen, dass wir Bellaux endlich finden? Und diesmal nicht wieder einen Ort, an dem er schon nicht mehr ist?«
    Asmodis warf ihr einen bösen Blick zu. »Schade, dass du nicht in der Lage bist, mir zu zeigen, dass du’s besser kannst!«
    ***
    Der alte Mann nahm den Opferdolch. Während die anderen Teufelsanbeter ihre Litanei anstimmten, begann er mit dem Dolch Linien zu zeichnen. So, wie das Muster des Sigills sie vorschrieb.
    Irgendwie hatte er zwar das Gefühl, dass etwas nicht in Ordnung war. Das Muster schien ihm in Kleinigkeiten anders zu sein, als er es gewohnt war, gerade so, als gehöre es einem ganz anderen Dämon. Und der Körper des Opfers war eher der eines 50- als eines 20-Jährigen. Womöglich…
    Der alte Mann schüttelte leicht den Kopf.
    Es war wichtiger, sich auf die Beschwörung zu konzentrieren. Der kleinste Fehler konnte die größte Katastrophe herbeiführen.
    Er ritzte das Sigill in den Körper des Opfers.
    Der Mann blieb seltsam ruhig. Er lebte, doch er wehrte sich nicht, wie es all die anderen vor ihm getan hatten, ob Männer oder Frauen. Sie alle hatten bis zur allerletzten Sekunde noch gehofft, dem Grauen irgendwie entkommen zu können.
    Dieser schien alle Hoffnung aufgegeben zu haben.
    Nun, um so einfacher war es. So brauchte ihn niemand festzuhalten, dass er sich nicht trotz der Fesseln hin und her wand und der Dolch beim Zeichnen des Sigills abrutschte.
    Der alte Anführer der Sekte war zufrieden.
    Die Beschwörung schritt voran. Der Höllenzwang griff nach dem Dämon, um ihn herbeizurufen. Er konnte sich dem nicht entziehen…
    ***
    »Verdammt!«, flüsterte Zamorra.
    Sie befanden sich in einem kleinen Nebenraum, der eine gewisse Ähnlichkeit mit einer Sakristei hatte. Der Dämonenjäger schaute durch einen schmalen Türspalt in den Raum, in welchem der monotone Gesang der Teufelsanbeter erklang. Er sah einen alten Mann, der sich über Bellaux beugte und ihm mit einem Dolch die Haut aufritzte.
    »Tatsächlich eine Beschwörung«, raunte er und trat ein paar Schritte von der Tür zurück. »Jeden Moment dürfte es so weit sein.«
    »Lass mal sehen.« Asmodis drängte sich an ihm vorbei.
    »Stümper!«, sagte er leise einen Augenblick später. »Tumbe Narren! Sie merken überhaupt nichts. Alle konzentrieren sich nur auf das Ritual, niemand wurde als Wächter abgestellt. Eigentlich hätten sie uns längst bemerken müssen. Wer Menschenopfer bringt, sollte vorsichtiger sein.«
    »Sie rechnen vermutlich nicht damit, dass sie jemand entdeckt«, vermutete Nicole. »Wer weiß, wo wir hier gelandet sind.«
    »Woher weißt du, dass es keine Wächter gibt?«, wollte Zamorra wissen.
    »Ich hab’s in ihren Gedanken gelesen«, sagte Asmodis halblaut.
    »Still!«, zischte Nicole. »Sie könnten uns hören.«
    »Diese Tölpel nicht«, erwiderte er. »Sie sind so in ihrem eigenen Kram versunken, dass sie überhaupt nicht mehr wahrnehmen, was um sie herum vorgeht. Die merken nicht mal, wenn das ganze Gebäude um sie herum abfackelt oder

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