0759 - Die Nacht der Höllenfürstin
auf, packte mit einer schnellen Bewegung Nicoles rechtes Handgelenk und drückte zu.
Die Dämonenjägerin schrie auf, als ihre Knochen knirschten.
Nicoles Hand zu Hilfe nehmend, zeichnete Asmodis einen erneuten Zauber in der Luft.
Stygias Sigill, das gerade noch senkrecht in der Luft schwebte, kippte in die Waagerechte und jagte wie ein flammender Diskus durch die Tür in den Kapellenraum, direkt auf den Opferaltar zu!
Asmodis schrie einen Zauberspruch…
Und Stygia erschien!
***
Sie erschien dort, wo in jenem Moment das Feuerrad ihres Sigills flog! Die Wucht des magischen Zeichens wurde auf sie übertragen, und Stygia wurde mitgerissen!
Sie wurde über den Blutaltar hinwegkatapultiert und prallte gegen Calderone, der zu Boden geschleudert wurde.
Zwei Dämonen tobten vor Wut und Zom!
Asmodis lachte!
Es war das meckernde Ziegengelächter des Teufels.
»Jetzt!«, rief er. »Jetzt könnt ihr Bellaux holen! Schnell!«
Calderone und Stygia richteten sich auf. Kampfbereit standen sie sich gegenüber. Dabei wirkte Stygia verwirrt. Natürlich - sie hatte überhaupt nicht damit rechnen können, einer Beschwörung folgen zu müssen. Noch überraschender war es für sie, dass sie ausgerechnet hier gelandet war - an dem Ort, der für Calderone zur Todesfälle werden sollte!
Die magische Bombe!
Warum war Bellaux noch nicht explodiert? Hatte Calderone ihn noch nicht berührt?
»Du!«, brüllte Calderone. »Du hast mir das eingebrockt!«
»Ich weiß nicht, wovon du redest!«, schrie Stygia zurück.
»Du hast mir mit diesem Stewish eine Falle gestellt!«
In diesem Moment griffen Zamorra und Nicole ein.
Beide hielten ihre Blaster in den Händen. Zamorra zielte auf Calderone, Nicole auf Stygia. In diesem Moment war es beiden egal, ob die Fürstin der Finsternis ihnen noch von Nutzen sein konnte - es gab die Chance, beide auszulöschen.
Stygia sah zufällig im gleichen Moment zur Türöffnung, als Zamorra und Nicole abdrückten und die beiden blassroten Laserstrahlen aus den Abstrahlpolen ihrer Waffen fauchten. Sie schaffte es gerade noch, sich zu ducken und verschwand hinter dem Blutaltar.
Calderone allerdings wurde von Zamorra getroffen. Doch weil er sich gerade in diesem Moment bewegte, durchschlug der Nadelstrahl nur seine Schulter.
Der Dämon schrie auf und setzte seine ausweichende Drehbewegung fort. Im nächsten Moment verschwand er. Ebenso wie Stygia, die die Deckung des Altars ausnutzte. Es stank penetrant nach Schwefel.
»Merde!«, fauchte Zamorra und schaltete den Blaster auf Paralyse-Modus um.
Die betäubenden Strahlen erfassten die Satansjünger und ließen sie betäubt zusammenbrechen, ehe sie begriffen, was überhaupt geschah. Auch Nicole feuerte jetzt die Elektroschocks ab.
Innerhalb weniger Sekunden trat Ruhe ein.
»Schade«, sagte Asmodis gelassen, als er in den Raum schritt. »Wieder eine Chance vergeben.«
Zamorra heftete die Strahlwaffe wieder an die Magnetplatte und versetzte Asmodis einen Hieb gegen die Brust. »Was sollte dieser Mist? Weshalb hast du Stygia beschworen?«
Der Ex-Teufel grinste. »Ich hielt es für eine nette Idee, die beiden im Angesicht des Todes aufeinander zu hetzen. Leider sind sie entkommen, aber dafür wird jetzt in den Schwefelklüften einiges fällig sein. Schade, dass ich das nicht direkt mitverfolgen kann.«
»Du bist und bleibst ein Teufel!«, fauchte Nicole und steckte ihre Waffe ebenfalls zurück. »Was war das eben, als du mich…«
Asmodis unterbrach sie. »Ich brauchte für diesen Zauber die rechte Hand«, sagte er. »Du erinnerst dich, dass du sie mir einst in Ash’Naduur abgeschlagen hast? Du warst es mir schuldig, dafür Ersatz zu bieten.«
»Ich hätte dir den Kopf abschlagen sollen«, knurrte sie.
»Wie hast du das überhaupt geschafft, Stygia zu beschwören? Für gewöhnlich braucht man für eine Dämonenbeschwörung ein Blutopfer…«
»Das gab es ja auch«, sagte Asmodis. »Als Calderone dem Sektenführer die Kehle durchschnitt, habe ich die Lebensenergie für meine Beschwörung benutzt und damit Stygia gerufen.«
»Ich fasse es nicht«, flüsterte Nicole blass. »So viel Kaltschnäuzigkeit kann doch kein Mensch besitzen.«
»Ich bin kein Mensch«, erinnerte Asmodis trocken. »Und ich habe auch nicht den Ehrgeiz, einer zu werden.«
»Irgendwann bringe ich dich um«, drohte Nicole.
Zamorra ging langsam zum Blutaltar und blieb vor Giscard Bellaux stehen.
Der drehte den Kopf. »Sie sind zu spät gekommen.«
Der Dämonenjäger zuckte
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