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076 - Der magische Schrumpfkopf

076 - Der magische Schrumpfkopf

Titel: 076 - Der magische Schrumpfkopf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Earl Warren
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Scheck“, sagte er.
    Cazador musterte ihn, und zum erstenmal konnte Lord bei ihm so etwas wie Anteilnahme erkennen.
    „Araquui ist ein Dämon, ein Teufel“, flüsterte der Antiquitätenhändler. „Er bringt Unglück. Sein Besitzer zieht das Unglück magisch an, Araquui treibt ihn ins Verderben. Herr Lord, was glauben Sie, wie es mir ergangen ist? Ich habe mehr mitgemacht, als ein Mensch ertragen kann. Darüber bin ich halb verrückt geworden. Jetzt bin ich soweit, daß das Unglück und das Leid meiner Mitmenschen mir eine böse Freude einflößen, weil ich dann weiß, daß ich nicht der einzige bin, der leiden muß. Ich war einmal ganz anders, Herr Lord, aber das ist eine lange Geschichte.“
    „Behalten Sie sie für sich“, sagte Lord kalt. „Ich will mit Ihnen nichts mehr zu tun haben. Wenn ich nur noch eine Minute länger hier stehe, dann reiße ich einen Dolch von der Wand und bringe Sie um, Cazador.“
    Der Bucklige wich zurück. Angst flackerte in seinem Blick. Frederik Lord ging ohne ein weiteres Wort. Er warf krachend die Tür hinter sich zu, verließ das Haus.
     

     

In der Universitätsklinik konnte Lord seinen Sohn sehen, der zu seinem Erstaunen bei vollem Bewußtsein war und sehr gesund aussah. Die rasche Rekonvaleszenz stellte die Ärzte und besonders den Professor vor ein weiteres Rätsel nach dem überraschenden Erfolg der Operation. Alle waren sehr optimistisch.
    „Wenn es so weitergeht, können Sie Ihren Jungen schon in vierzehn Tagen bis drei Wochen mit nach Hause nehmen, Herr Lord“, sagte der Professor.
    Lord fiel auf, daß sein Sohn völlig apathisch war, sein Blick stumpf und leer. Ein dünner Speichelfaden sickerte aus seinem Mund. Selbstverständlich war Dieter Lord noch sehr mitgenommen nach den schweren Operationen, doch den Fabrikanten beschlich eine böse Vorahnung, als er ihn so sah.
    Frederik Lords Wunsch war in Erfüllung gegangen, sein Sohn lebte. Aber in seinen Ohren hallte noch das höhnische, triumphierende Gelächter Araquuis, das er in seinen Träumen gehört hatte.
     

     
    Drei Wochen später kehrte Dieter Lord nach Hause zurück. Körperlich war er völlig gesund und genesen. In unwahrscheinlich kurzer Zeit hatte er die Folgen der schweren Hirnverletzungen überwunden – körperlich. Aber Dieter Lord war schwachsinnig geworden.
    Alle Bemühungen der Ärzte waren erfolglos geblieben. Frederik Lord hatte mit dem Professor gesprochen, der die Operation vorgenommen hatte, und mit namhaften anderen Gehirnspezialisten, Psychologen und Psychiatern. Keiner hatte ihm Hoffnung machen können.
    „Vielleicht tritt mit der Zeit eine Besserung ein“, hatte ein bekannter Wissenschaftler gesagt, der mehrere aufsehenerregende Publikationen in Fachzeitschriften über Hirnschädigungen und Schwachsinn als Folge von Verletzungen geschrieben hatte. „Ihr Sohn ist noch jung, Herr Lord, und im Lauf der Jahre mag er vielleicht einen gewissen Fortschritt erzielen.“
    „Was verstehen Sie unter einem gewissen Fortschritt?“
    „Nun, wenn er jetzt auf der Stufe eines Dreijährigen steht, dann kann er später auf der Stufe eines Sechs – oder Siebenjährigen stehen.“
    „Und mit viel Glück wird er als sechzig jähriger Mann eventuell geistig soweit sein wie ein Achtjähriger“, sagte Lord bitter. „Welche Behandlungsmöglichkeiten sehen Sie für ihn?“
    „Im Moment keine besonders geeigneten. Das beste für Ihren Sohn wäre, wenn er in eine Umgebung käme, die ihm von Kind auf vertraut ist. Dort könnte er zu sich selbst finden, zur Ruhe kommen. Je nachdem, wie er sich entwickelt, kann man in etwa eine Jahr entscheiden, welche Therapie für ihn am geeignetsten ist.“
    „Sie meinen, der Junge sollte nach Hause?“
    „Ja, Herr Lord.“
     

     
    Das war das entscheidende Gespräch gewesen. Frederik Lord nahm seinen Sohn zu sich in die Villa. Er bemühte sich rührend um ihn, versuchte immer wieder, seinen schwachsinnigen Geist aufzurütteln, ihm etwas beizubringen, versuchte, aus ihm wenigstens einen Abglanz des vitalen, intelligenten Jungen zu machen, der er einmal gewesen war.
    Doch ohne Erfolg. Der Siebzehnjährige, einsdreiundachtzig groß, mit wenig Fleisch auf den Knochen, blondem Haar und blauen Augen, konnte nur einige unzusammenhängende Wörter in der Kindersprache sprechen. Er benahm sich wie ein dreijähriges Kind, aber wie ein böses, verstocktes Kind.
    Er zerstörte alles, was ihm unter die Finger kam, und seine Wutanfälle waren fürchterlich. Dieter konnte

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