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076 - Die Jenseitskutsche von Diablos

076 - Die Jenseitskutsche von Diablos

Titel: 076 - Die Jenseitskutsche von Diablos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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zweiten Hieb aus. Da wurde der Kerl
Opfer von Kunaritschews Fäusten. Iwan erwischte ihn an den Schultern und riss
ihn herum. Dann versetzte er dem Überraschten zwei schallende Ohrfeigen, so
dass der andere nicht mehr wusste, wie ihm geschah. Er starrte Kunaritschew wie
einen Geist an und torkelte schrittweise zurück.
    Er hielt seinen Totschläger in der Hand, der wie ein
Pendel zwischen seinen Fingern hin und herschwang. Mit kleinen Schritten und
weiteren Ohrfeigen trieb Iwan den Gangster zurück. Dabei kam es noch mal zu
einer kritischen Situation. Die beiden Burschen, die Kunaritschew wie
Hampelmänner einige Schritte weiter an den Astgabeln zurückgelassen hatte,
konnten sich in der Zwischenzeit befreien. Sie griffen Kunaritschew von hinten
an und rissen ihn zu Boden. Ein kurzer harter Kampf entspann sich. Dabei verlor
Iwan Kunaritschew seine Fliege, und durch sein heftiges Engagement sprang ihm
auch der oberste Knopf seines Hemdes davon. Das war aber noch nicht alles. In
den Nähten des Abendanzuges krachte es verräterisch. Iwans Blick hellte sich
auf, als er merkte, wie groß seine Bewegungsfreiheit wurde. Er konnte weiter
ausholen. Nun hatte Larry beide Hände frei und kam seinem Freund zu Hilfe.
    Zwei Minuten später war die Angelegenheit erledigt.
Die fünf Schläger waren außer Gefecht gesetzt oder suchten ihr Heil in der
Flucht. X-RAY-3 klopfte sich den Staub vom Anzug. Iwan Kunaritschew unternahm
den gleichen Reinigungsversuch. »Da ist nicht mehr viel zu retten, Towarischtsch.«
Wie er es sagte, klang es nicht mal traurig.
    »Ich hab von Anfang an gewusst, dass es besser gewesen
wäre, zur Geburtstags-Party ins Tavern im Rollkragenpullover zu kommen.
Dann hätten wir mit den Burschen schnellen Prozess machen können. So hat’s
immerhin drei Minuten gedauert.« Der Abendanzug war hin. Der linke Ärmel war
unter der Achsel ausgerissen, die Naht zwischen den Schultern geplatzt.
    »Hervorragend«, sagte Larry und versetzte dem Freund
einen freundschaftlichen Schlag auf die Schulter. »Der Anzug sitzt so salopp
wie ein Pulli. Irgendwie, Brüderchen, kommt man im Leben doch immer zu dem, was
man sich wünscht.«
    Sie kümmerten sich um den Überfallenen. Der Mann hatte
es während der Auseinandersetzung geschafft, aufzustehen und lehnte schwer
atmend an einem Baumstamm. Iwan bückte sich, hob Armbanduhr und Brieftasche
auf, die man dem Unglücklichen abgenommen hatte und ging auf den Mann zu.
    »Alles okay, Mister?«, erkundigte er sich. »Wir
konnten die Burschen vertreiben, und ich nehme an, dass alles, was die Kerle
Ihnen abgenommen haben, zurückgelassen wurde.« Mit diesen Worten wollte er dem
Überfallenen sein Eigentum zurückgeben. Da ereignete sich Unglaubliches. Weder
Larry noch Iwan rechneten mit einer solchen Möglichkeit. Der Mann hielt
plötzlich etwas in der Hand. Ein Feuerstrahl zuckte hervor. Die
Mündungsflamme einer Pistole!
    Der Schuss löste sich krachend, und Iwan Kunaritschew
brach getroffen zusammen.
     
    ●
     
    »Das gibt’s doch nicht!«
    Hans Marner glaubte seinen Augen nicht trauen zu
können: Der Platz hinter ihm war tatsächlich leer! Hatte der Alte unbemerkt
während der Fahrt die Tür geöffnet und war herausgefallen?
    Sie dachten beide seltsamerweise zuerst an diese
Möglichkeit. Doch dann verwarfen sie den Gedanken ebenso schnell wieder, wie er
ihnen gekommen war. Es war unmöglich, dass der Mann während der Fahrt aus dem
Auto gefallen war. Das wäre ihnen nicht entgangen. Schließlich hatten sie nicht
geschlafen. Petra Strauß beugte sich nach hinten. Ein Stöhnen entrann sich
ihren Lippen. »Hans... auf dem Rücksitz... schalt doch mal die Innenbeleuchtung
an... da liegt etwas.« Marner hielt sofort. Im schwachen Licht der
Innenbeleuchtung war ein flaches Häuflein grauer Asche auf dem Rücksitz und
davor zu sehen. Es war alles, was von dem alten Mann übrig geblieben war.
     
    ●
     
    »Sag, dass ich träume, dass nicht wahr ist, was wir
sehen...« Petra Strauß’ Stimme zitterte. Die Frau war aschfahl im Gesicht.
Fahrig fuhr sie sich durch das halblange Haar und wusste nicht, wohin sie
zuerst blicken sollte. Auf die Reste dessen, was von dem Mann übrig geblieben
war, oder auf ihren Begleiter. »Ich werd verrückt«, entfuhr es Marner. »Wenn
das so weitergeht, erreichen wir heute Nacht nicht mehr unser Ziel.« Hart griff
er nach der Taschenlampe, stieg aus und leuchtete den Rücksitz ab, nachdem er
die hintere Tür geöffnet hatte. »Er ist zu Staub

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