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0760 - Die Geisterfee

0760 - Die Geisterfee

Titel: 0760 - Die Geisterfee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Dolch!
    Jetzt besonders gut zu erkennen, weil der Widerschein einer kalten Flammenzunge über die Klinge strich und ihr dabei ein zuckendes Muster verlieh.
    Auch Tanner hatte den Dolch gesehen. »Verdammt, Suko, das ist eine Mordwaffe…«
    »Ich weiß.«
    »Will sie vielleicht die Frauen töten…?«
    Er bekam keine Antwort, denn Suko war durch die Vorgänge abgelenkt. Er sah, wie Alexa den rechten Arm hob und mit dem Dolch ausholte. Suko griff zur Waffe, mehr ein Reflex. Er konnte sie nicht mehr ziehen, denn die Geisterfee war schneller.
    Sie schleuderte den Dolch in die Tiefe!
    Kein Körper wurde erwischt, denn diese Waffe war für das Zentrum geschaffen worden.
    Für die Teufelsfratze inmitten der Flammen.
    Und dort raste sie auch hinein!
    ***
    Das war genau der Moment, wo auch die Hexenschwestern aus ihrer teuflischen Andacht gerissen wurden. Sie schauten zu, wie das Verderben buchstäblich aus dem Himmel herabsauste und mit Vehemenz in das Feuer hineinfuhr.
    Löschte es die kalte Höllenflamme?
    Keine Frau schrie, keine stöhnte auch nur auf, und keine verließ den Kreis. Sieben Augenpaare starrten gebannt in die Mitte, wo sich der Dolch tief in den weichen Boden hineingebohrt hatte und nicht nur von den Flammen umtanzt wurde, denn auch die Teufelsfratze war in Bewegung geraten und drehte sich in einem rasenden Kreis um den Griff, als wollte sie ihn verbrennen.
    Das Gegenteil trat ein.
    Der Dolch löschte das Höllenfeuer und schaffte es sogar, den Teufelskopf zu vernichten.
    Mit einem letzten Zischen, es stank dabei penetrant nach Schwefel, sackten die restlichen Flammen zusammen. Noch einmal huschten sie als letzte Blitze über den Boden. Sie benahmen sich dabei so wie zu Beginn, dann aber verschwanden sie in den Erdspalten und waren nur mehr Erinnerung.
    »Das ist ein Ding!« flüsterte Tanner und freute sich wie ein Schneekönig. »Mein Gott, das hat sich wie von selbst erledigt. Man sollte dieser Geisterfrau dankbar sein.«
    Suko enthielt sich der Stimme. Im Gegensatz zu Tanner war er anderer Meinung, aber er wollte auch nicht vorgreifen, sondern sehen, wie sich Alexa Santos verhielt.
    Sie schwebte langsam tiefer. Bisher war sie noch immer nicht von den Frauen gesehen worden. Die starrten dorthin, wo einmal das Höllenfeuer seinen fahlen Glanz abgegeben hatte und wunderten sich, weshalb es nicht mehr brannte. War daran nur der Dolch schuld?
    So dachte auch Kyle Wayne, die ihre Waffe natürlich erkannt hatte und sich nun an den unheimlichen Besuch erinnerte.
    Sie schaute hoch.
    Und sie entdeckte die nach unten schwebende Gestalt der Alexa Santos als erste. Noch sagte sie nichts, behielt alles für sich, sie wollte keinen aus dem Kreis beunruhigen, aber sie sah in dieses strahlende Licht an der Stirn hinein, und sie spürte sehr deutlich, daß dies etwas Besonderes war.
    Angefacht von einer anderen Kraft, die Alexa auch ihren neuen Weg gezeigt haben mußte.
    Sie schwebte weiter.
    Und sie wurde gesehen.
    Jetzt auch von den anderen Hexen, die wie auf ein gemeinsames Kommando hin die Köpfe erhoben hatten.
    »Das gibt es doch nicht. Das darf nicht wahr sein…« Es war Sina Savallo, die einen Kommentar gab.
    Es stimmte.
    Sie bekamen es alle bestätigt, als die Geisterscheinung inmitten ihres Kreises landete, sich bückte, den Dolch aus dem Boden zog und dabei immer mehr materialisierte.
    »Du, Alexa«, hauchte Harriet, eine blonde Hexenschwester.
    »Ja, ich.«
    »Und nun?«
    »Rechne ich mit euch ab!«
    ***
    Alexa Santos hatte die Worte so leicht und locker gesprochen, als wären sie die normalsten von der Welt. Sie hatte dabei sogar gelächelt, aber nicht eben freundlich, und diesen Ausdruck hatte nur Kyle Wayne konkret mitbekommen.
    Sie ahnte Schlimmes.
    Die Stirn dieser Person schimmerte in einem grünen Licht. Die Haut dort war völlig verschwunden, um diesem breiten Kristall einen genügenden Platz schaffen zu können. Er war die Triebfeder, er war der Motor, er ersetzte das Hirn und möglicherweise auch die Seele der Alexa Santos, die sie irgendwo zurückgelassen hatte. Auf ihrem neuen Weg, in der anderen Welt, die sich von der des Teufels unterschied.
    Keine der Frauen floh. Jede wußte, daß ihnen die ehemalige Mitschwester nicht gerade freundlich gegenüberstand und etwas von ihnen wollte, so warteten sie gespannt ab, bis Alexa sprach.
    Sie spielte mit dem Dolch, strich die Klinge mit der Breitseite über ihre Lippen hinweg und flüsterte dann: »So einfach war es, den Teufel zu vertreiben. Und ich

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