0760 - Die Geisterfee
Person zeigte.
Es war Kyle Wayne!
***
Sie sah den Dolch, der auf sie wie ein tödlicher Finger wirkte, und sie wäre am liebsten tief im Boden versunken. Beinahe hatte sie es sich schon gedacht, denn mit ihr hatte sich Alexa länger beschäftigt als mit den anderen. Sie hatte auch den Opferdolch mitgenommen, wahrscheinlich hatte ihr Plan da schon festgestanden.
»Du mußt!« sagte Alexa.
Zwei Worte, die keinen Widerspruch duldeten, und plötzlich leuchtete auch der Kristall in ihrer offenen Stirn wieder stärker auf. Er schickte sein Licht, seinen Bann gegen eine Person.
Kyle schrak zusammen. Sie duckte sich, sie legte ihren Kopf zur Seite, als könne sie so dem Tod entwischen, aber die Geisterfee war erbarmungslos.
»Komm, Kyle, komm her zu mir. Du bist es gewesen, die dem Teufel besonders gern dienen wollte, kannst du dich erinnern?« Sie lachte. »Du wirst deshalb auch für die anderen mit gutem Beispiel vorangehen und ein besonderes Opfer bringen…«
Kyle wollte nicht. Sie brauchte Hilfe, doch wen sie auch anschaute, die Gesichter ihrer Verbündeten drehten sich von ihr weg. Sie fühlte sich ausgestoßen, denn niemand wollte jetzt noch etwas mit dieser Verfluchten zu tun haben.
»Geh!« sagte eine Frauenstimme.
»Ja, geh!« fiel auch eine andere mit ein.
Und dann riefen sie es im Chor, so daß sich Kyle gezwungen sah, die Ohren zuzuhalten. Sie duckte sich und drehte sich auf dem Fleck. Sie schrie selbst und wurde plötzlich von zwei Händen gepackt, die sie eisern festhielten, bevor sie Kyle herumdrehten und ihr einen Stoß gaben, der sie genau auf die lauernde Alexa zukatapultierte.
Kyle schaute nach vorn.
Die Dolchspitze schien sie anzugrinsen. Sie kam näher, und sie wäre wohl in sie hineingetaumelt, hätte sie sich nicht in die Knie fallen lassen und den Kopf gesenkt.
Alexa Santos lachte. »Das nutzt dir gar nichts.«
Kyle hörte die Schritte, als Alexa auf sie zukam. Sie ahnte schon, welche Haltung diese wahnsinnige Person eingenommen hatte. Wahrscheinlich hatte sie den rechten Arm in die Höhe gehoben, hielt den Dolchgriff fest und war bereit, die Klinge nach unten in den Körper des Opfers jagen zu lassen.
Das war schlimm…
Trotzdem hob Kyle den Kopf.
Alles stimmte.
Sie stand vor und gleichzeitig über ihr. Die Dolchspitze zielte gegen ihren Nacken. Wie ein Pickel in das Eis, so würde sie in den Nacken hineinrammen.
»Eine mußte es sein!« sagte Alexa und holte noch einmal aus.
Da änderte sich plötzlich die Lage mit einer unglaublichen und irrwitzigen Geschwindigkeit…
***
Vier Männer betraten von vier verschiedenen Seiten die Lichtung, und gleichzeitig huschten vier Lampenstrahlen dem Zentrum entgegen und holten die beiden Akteure aus der Finsternis.
»Halt!« rief jemand.
Selbst Alexa Santos war nicht mehr Herr der Lage. Sie drehte den Kopf nach rechts, von dort hatte sie die Stimme gehört. Und genau da löste sich eine Gestalt.
Der Mann war ich.
Suko kam von der anderen Seite. Seine Dämonenpeitsche hielt er schlagbereit in der Hand. Ich merkte, wie ein Ruck durch die Gestalt der Totenfee ging.
Das sah nicht nach einer Aufgabe aus. Im nächsten Augenblick erlebte ich ihren Angriff.
Sie warf sich mir entgegen.
Das Messer raste schräg in die Tiefe. Es sollte mich aufspießen. Ich hörte noch die Schreie der geschockten Frauen, und dann wurde die Geisterfee mitten im Sprung gestoppt.
Drei Riemen hatten sich wie angriffsschnelle Schlangen um ihren Körper gewickelt.
Suko trug dafür die Verantwortung. Er zerrte die Person zurück. Das Messer senkte sich zwar, aber es erwischte mich nicht, dafür hackte es in den weichen Boden, und der dumpfe Aufprall wurde von Alexas Fluch begleitet.
Mußte ich noch eingreifen?
Ich war darauf gefaßt, ihr das Kreuz gegen den Stirnkristall zu drücken, doch das war nicht mehr nötig. Etwas zischte auf, Dampf entstand, und dann hatten es die drei Riemen der Dämonenpeitsche geschafft, den Körper zu teilen.
Ihre Kraft war stärker, und ihre Kraft sorgte auch dafür, daß sich der Kristall von seinem Platz löste und mir vor die Füße rollte.
Ich legte mein Kreuz darauf.
Er explodierte, wurde zu Staub, und der wurde weggeweht.
Vor mir lag eine Frau und gleichzeitig ein Monstrum, denn in ihrer Stirn befand sich ein faustgroßes Loch. Kein Hirn war zu sehen, auch kein Blut.
Vor uns lag eine Hülle, von der Suko die Riemen der Peitsche durch eine Gegenbewegung loswickelte.
Bill und Tanner standen in der Nähe. Sie waren zum
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