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0760 - Kampf der Diplomaten

Titel: 0760 - Kampf der Diplomaten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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würden."
    „Jetzt wirst du sarkastisch", tadelte Tifflor.
    „Ich habe auch allen Grund dazu." Atlan sprang wütend auf und begann mit einer rastlosen Wanderung durchs Zimmer. „Perry hat es leicht. Er braucht sich sozusagen nur ins warme Nest zu setzen. Er braucht nur herumzureisen und Versprechungen zu machen, und alle vertrauen ihm unbesehen, klammern sich blind an ihn, den Retter, der in der Stunde der Not aus dem Nichts auftaucht!"
    „Wir haben die Blues zu sehr vernachlässigt", gab Tifflor zu bedenken. „Und es ist uns auch nicht gelungen, die GAVÖK innerhalb eines Jahres zu konsolidieren. Das sind Versäumnisse, für die uns nun die Rechnung präsentiert wird."
    „Natürlich haben wir die Blues vernachlässigt, wie man uns überhaupt viele Versäumnisse nachsagen kann", rief Atlan erregt. „Aber Perry hätte es in unserer Lage auch nicht besser gemacht."
    „Das läßt sich nicht beweisen - obwohl ich deiner Meinung bin", erwiderte Tifflor. „Aber mach das den Milchstraßenvölkern klar.
    Sie kreiden es Perry nicht an, daß er fort war, sondern sie verbuchen es auf seiner Aktiva, daß er keine Fehler gemacht hat.
    Paradox, aber wahr. Er hat es leicht..."
    „Wir werden ihm die Sache aber erschweren. Kampflos gebe ich die GAVÖK nicht an ihn ab. Unsere Chancen stehen im Augenblick zumindest gleich."
    „Mich wundert nur eines", sagte Tifflor stirnrunzelnd. „Warum hat sich Rhodan bisher noch nicht an die stärksten Gruppen der GAVÖK gewandt - an die Akonen und Umweltangepaßten?"
    „Das", sagte Atlan mit beißendem Sarkasmus, „wird der große Meister bestimmt selbst übernehmen wollen. Und da haken wir ein. Wir werden ihm einen Strich durch die Rechnung machen.
    Komm, Tiff, wir treffen sofort unsere Vorbereitungen."
    Atlans Entschluß kam für Julian Tifflor völlig überraschend.
    „Was hast du vor, Atlan?"
    „Wir verlassen die Provcon-Faust."
    „So überstürzt? Mit welchem Ziel?"
    Atlan zuckte die Achseln.
    „Wir werden improvisieren müssen. Aber so schwer ist das nicht zu erraten. Wir haben gerade von den Umweltangepaßten und den Akonen gesprochen. Wir werden Perry zuvorkommen."
    Atlan und Julian Tifflor hatten ihr Kommen angekündigt. Es war alles vorbereitet. Das Ärzteteam erwartete sie bereits in dem abgedunkelten Raum, in dem nur die rote Notbeleuchtung brannte.
    Die beiden mächtigsten Männer des NEI nahmen in den nebeneinanderstehenden Behandlungssesseln Platz.
    Zwei Krankenhelferinnen rollten ihnen die Ärmel bis über den Ellbogen hinauf.
    „So feierlich?" scherzte Tifflor. „Man könnte fast meinen, die bereiten eine lebensgefährliche Operation mit uns vor."
    „Verhält es sich nicht so?" meinte die eine Krankenschwester.
    „Das müssen Sie mir erklären."
    „Wer in unsere Abteilung kommt, dem steht ein gefährlicher Einsatz bevor", antwortete die Schwester.
    Atlan lächelte grimmig.
    „Das mag in der Regel so sein, aber in unserem Fall trifft es nicht zu. Wir wappnen uns nur für ein Kräftemessen mit dem gewieftesten Burschen des Universums. Das wird bestimmt nervenaufreibend, von lebensgefährlich kann aber keine Rede sein."
    „Wo bleibt das flüssige PEW?" fragte Tifflor ungeduldig.
    „Schon da."
    Eine Klappe öffnete sich, und auf einem Kraftfeld schwebten zwei Würfel mit einer Kantenlänge von 60 Zentimetern herein.
    Bis auf eine Fläche waren alle anderen glatt und fugenlos, nur oben ragte ein konischer Aufsatz auf den Würfeln, der die Meßgeräte und die Kontrollen enthielt. Bei den beiden Würfeln handelte es sich um Energiekonserven, die von einem Mikrogenerator betrieben wurden. Dieser erzeugte ein strahlungssicheres Energiefeld, in dem die Stahlampullen mit einem Inhalt von je 10 Milliliter flüssigem PEW-Metall aufbewahrt wurden. Solange der Mikrogenerator lief, blieb das PEW-flüssig unverändert erhalten. Erst wenn man den Behälter öffnete, begann es zu zerstrahlen und verlor innerhalb von drei Minuten seine Wirksamkeit.
    In dieser Zeit mußte es injiziert werden. Erst wenn es in den Körper eines Menschen gelangte, stabilisierte es sich dort endgültig durch die Individualausstrahlung.
    Das Team arbeitete schnell. Das Öffnen der Energiekonserven, das Entfernen der Stahlampullen, Anschließen an eine Kanüle und das Injizieren in die beiden Trägerindividuen Atlan und Tifflor war ein einziger Arbeitsablauf.
    „So, fertig", sagte der Teamleiter. „Jetzt müssen Sie mindestens sechs Stunden warten, bis der Wandelprozeß der Grundstofflösung zum

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