0762 - Aufstand der Cyborgs
verlassen. Mein Sekretär wird Ihnen aber alle anfallenden Fragen ausführlich beantworten. Ich wünsche Ihnen viel Erfolg bei der Diskussion und werde morgen wieder hier sein, um die Abstimmung zu verfolgen."
Er zog sich durch eine Tür, die unmittelbar hinter dem Rednerpult war, zurück und begab sich so schnell wie möglich in seine Diensträume, die mehr der Kommandozentrale eines riesigen Raumschiffs glichen als den Dienstzimmern früherer Regierungschefs der Menschen.
Eine ausgesuchte und erprobte Mannschaft aus Spezialisten hielt die Zentrale der Macht des NEI besetzt. Es waren alles Frauen und Männer, die jeweils mindestens zehn Jahre galaktischen Außendienst getan hatten und deshalb genau wußten, was die Praxis erforderte. Bürokraten und Funktionäre konnte Atlan nicht gebrauchen.
Neres Breckon, der Chef vom Dienst, erstattete ihm Meldung.
Breckon war Spezialist wie alle anderen Mitglieder der Zentralmannschaft. Er hatte keinen höheren Rang, denn so etwas gab es nicht, weil nur das Zusammenspiel Gleichberechtigter ein reibungsloses Funktionieren des gigantischen Apparates garantierte. Als Chef vom Dienst füngierte er lediglich als Sammelstelle für alle Fälle mit höchster Dringlichkeitsstufe und entschied, wer für welche Sonderaufgabe eingesetzt wurde.
Und er war, für die Dauer seiner Chef tätigkeit, dem Prätendenten des Neuen Einsteinischen Imperiums gegenüber verpflichtet, die wichtigsten Informationen persönlich zu überbringen.
Diesmal waren es nur zwei Informationen, die als vordringlich eingestuft worden waren.
„Spezialist Riker Gowner ist von seinem Besuch einer zentralen Stelle der GAVÖK zurückgekehrt und hält sich zur Berichterstattung bereit", sagte Neres Breckon. „Außerdem hat der Vincraner, der Gowners Raumschiff einschleuste, um eine Unterredung mit Ihnen gebeten. Er heißt Anser Este-Vita."
„Was will er?" fragte Atlan kurzangebunden.
„Er möchte sein Anliegen nur Ihnen persönlich vortragen, Chef", erwiderte Breckon Atlan wollte aufbrausen, zwang sich aber zur Ruhe, weil er genau wußte, daß er die Vincraner nicht verärgern durfte. Die Errichtung des Neuen Einsteinischen Imperiums der Menschheit innerhalb der Dunkelwolke Provcon-Faust war überhaupt nur durch die großzügige Hilfe der Vincraner möglich gewesen.
Nur sie waren aufgrund einer besonderen parapsychischen Begabung in der Lage, Raumschiffe durch die sich ständig verändernden Energiestrudel der Provcon-Faust zu lotsen, weshalb sie auch Vaku-Lotsen genannt wurden.
Falls es ihnen eines Tages einfiel, den Menschen ihre Hilfe zu versagen, würde das Neue Imperium total von der übrigen Galaxis abgeschnitten sein. Dann kamen weder Raumschiffe hinein noch hinaus.
„Zuerst Spezialist Gowner, dann der Vincraner!" entschied Atlan.
Er nahm in einem Abteil der Zentrale Platz, das durch Energiewände gegen störende Geräusche abgeschirmt war.
Neres Breckon verschwand und kehrte kurz darauf mit einem hochgewachsenen rothaarigen Mann zurück.
„Bitte, setzen Sie sich, Gowner!" sagte Atlan nach der Begrüßung. „Tasten Sie sich, wonach Ihnen gelüstet!" Er lächelte. „Allerdings liefert unsere Versorgungsautomatik nur Speisen, Getränke und Tabakwaren. Frauen sind nicht im Programm."
Riker Gowner lächelte über den Scherz und tastete sich einen Kaffee und einen Kognak.
„Frauen suche ich mir lieber selbst aus, Chef", erwiderte er und zündete sich eine Zigarette an. „Darf ich anfangen?"
Als Atlan nickte, sagte er: „Die Völker der Koalition sind erleichtert darüber, daß wir die Initiative nicht Rhodan überlassen haben. Sie fürchten eine neue kriegerische Konfrontation mit dem Konzil und sind schon aus diesem Grund unsere natürlichen Verbündeten gegen den terranischen Kriegshetzer."
Atlan fuhr hoch.
„Sie vergessen sich, Spezialist Gowner!" sagte er eisig.
„Nennen Sie Perry Rhodan nie wieder einen Kriegshetzer!"
„Aber Sie haben doch selbst erst kürzlich gesagt, daß Rhodans Politik auf eine neue kriegerische Konfrontation aus wäre", widersprach Gowner.
Atlan schüttelte den Kopf.
„Ich habe gesagt, daß Rhodans Politik die Gefahr einer kriegerischen Auseinandersetzung heraufbeschwört!" erklärte er.
„Aber Rhodan will den Krieg nicht. Er nimmt an, seine Politik würde zum Zerbrechen der Konzilsmacht führen, ohne daß es große kriegerische Verwicklungen gäbe. Ich halte das für einen Irrtum, aber ich muß auch seinen guten Willen anerkennen."
„Ich bitte, meinen
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