0763 - Inferno im Kosmos
auf.
„Dann tun Sie endlich etwas zu Ihrer Rettung!" schrie er. „Wenn Sie auch nur eine Minute länger warten, wird es zu spät sein. Ich versuche, die Laren auf mein Schiff zu ziehen, aber viel wird es nicht nützen."
Doch Ghaner Vreik schien ihn gar nicht zu hören.
„Verraten!" schrie er. „Niemand will uns als Menschen anerkennen. Alle wollen uns töten! Wir sind abscheuliche Monstren, vor denen alle echten Lebewesen sich ekeln."
„Nein, nein!" schrie Perry Rhodan. „Ghaner Vreik, so hören Sie doch! Sie sind Menschen! Wir sind Ihre Freunde und bitten Sie, sich zu retten."
„Monstren!" sagte Vreik mit dumpfer Stimme. „Abscheuliche Monstren!" Der Bildschirm wurde schwarz.
Rhodan schaltete den Interkom zur Funkzentrale durch.
„Stellen Sie Kontakt mit Taatlon her!" befahl er.
Aber Taatlon meldete sich nicht mehr...
*
Ich lag in einem Versteck in der Nähe des Mineneingangs, beobachtete die vier schwerbewaffneten Taatlons, die dort Wache hielten, und sammelte Kräfte für den Angriff, der zur Befreiung der LYCKOLA-Besatzung unvermeidlich war.
Plötzlich knisterte und rauschte etwas. Ich blickte mich um und sah, daß die Geräusche von den überall angebrachten schwarzen Lautsprechersäulen ausgingen.
Nach einem scharfen Knacken sagte die Stimme von Ghaner Vreik: „Bürger des Sternenreichs Yolschor! Freut euch, denn unser Pakt mit dem Konzil ist perfekt. Eine große Flotte der Laren befindet sich im Anflug auf die Yolschor-Dunstwoike, um die SOL zu vertreiben und uns gegen Übergriffe des NEI zu schützen.
Ab sofort brauchen wir nicht mehr darum zu bangen, daß unsere Menschenwürde und Freiheit angezweifelt werden könnte. Wir werden ein Freudenfest vorbereiten, das wir gemeinsam mit der Delegation des Konzils begehen, die ich in Kürze auf Taatlon erwarte. Weitere Meldungen folgen."
Die vier Wächter vor dem Minentor warfen die Arme in die Luft und stießen Freudenschreie aus. Ich wollte, ich hätte ihre Freude teilen können. Mich hätte es nicht gestört, wenn die Taatlons unter der Schirmherrschaft des Konzils ihr Leben so gestalteten, wie sie es für richtig hielten. Für mich hatte Machtpolitik stets hinter der Menschlichkeit zurückgestanden. Aber nicht für Hotrenor-Taak.
Ich kannte den Laren besser als die Taatlons, denn ich hatte mit ihm und Rorvic zusammen die Galaxis Myorexis-Chanbar bereist. Gemeinsam hatten wir unter ständiger Lebensgefahr die Bedrohung abgewendet, der Laren, Menschen und Laktonen gleichermaßen durch das unheilvolle Wirken der Traumhändler des Universums ausgesetzt gewesen waren.
Mein Freund Hwltysch-Pan hatte auf Lakton seine Metamorphose beendet und war in den Schoß der symbiotischen Lebensgemeinschaft eingegangen, die Lakton beherrschte.
Danach aber hatte Hotrenor-Taak die alte Mauer der Feindschaft wieder zwischen sich und den Menschen errichtet.
Für ihn zählte eben nur die Macht. Für die Erhaltung seiner Macht war er nur dann zu Kompromissen bereit, wenn es gar nicht anders ging.
Aber hier ging es anders!
Hotrenor-Taak brauchte die Taatlons nicht. Warum also sollte er einen Pakt mit ihnen eingehen, der ihnen alles, ihm aber nichts bedeutete? Wenn er mit einer Flotte kam, dann bestimmt nicht, um die Taatlons gegen mögliche Übergriffe des NEI zu schützen.
Ich überlegte, ob ich nicht noch einmal versuchen sollte, Ghaner Vreik zur Vernunft zu bringen. Doch dann sagte ich mir, daß Perry Rhodan das bereits versucht haben würde. Wenn die Taatlons nicht auf ihn gehört hatten, würden sie auf mich erst recht nicht hören. Aber falls die Flotte der Laren das Pseudo-NEI angriff, war auch die Besatzung der LYCKOLA in größter Gefahr.
Wenn die Taatlons sich nicht helfen lassen wollten, mußte ich wenigstens den Frauen und Männern von der LYCKOLA helfen, die unverschuldet in ihre Lage gebracht worden waren.
So weit mit meinen Überlegungen gekommen, entsicherte ich meinen Paralysator. Ich wollte die vier Wächter paralysieren, die Gefangenen befreien und zu einem der zahlreichen Großkampfschiffe bringen, die auf dem Raumhafen von Taatlon City bereitstanden. Wie es danach weiterging, wußte ich nicht, denn die Taatlons würden uns kaum einfach entkommen lassen.
Doch versuchen mußte ich es.
Ich kam jedoch nicht dazu, mein Vorhaben auszuführen, denn bevor ich angreifen konnte, ertönte abermals Vreiks Stimme aus den Lautsprechersäulen. Diesmal aber klang sie ganz anders als wenige Minuten zuvor? Panik schwang unüberhörbar in ihr
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