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0764 - Der Wall um die Welt

Titel: 0764 - Der Wall um die Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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den Wall entlang und zwar so, daß jeder einzelne von ihnen das Wrack im Auge behielt und jeden unter Feuer nehmen konnte, der sich von ihm aus dem Wall näherte. Da sie nun genügend Telekome zur Verfügung hatten, konnten sie alle jederzeit miteinander in Verbindung treten.
    Dann tat Tager das, was auch Parl und Aden unabhängig voneinander taten.
    Er wartete ebenfalls.
     
    *
     
    Es war Tolot klar, daß sie alle nur dann eine Chance hatten, wenn es ihm gelang, Aden aus dem Wrack zu locken. Und doch blieb ein Risiko: Adens Leute.
    Er programmierte die Strukturlücke in den Aggregatkomputer des Energieschirms und nahm das kleine Fernsteuerungsgerät mit, um Öffnen und Schließen der Lücke von außerhalb des Schiffes bewerkstelligen zu können.
    Sein ganzer Plan beruhte auf der Tatsache, daß Aden nicht wußte, ob das Schiff der Haluter den Energieschirm eingeschaltet hatte oder nicht. Ein einfacher Schuß aus einem Gewehr konnte ihm das verraten -das war das zweite Risiko, das Tolot bedachte, auf das er jedoch keinen Einfluß hatte.
    Das dritte Risiko war das gefährlichste. Es konnte sein, daß Aden tatsächlich Sprengladungen im Wrack verteilt hatte, deren Zündung das Leben aller Kolonisten gefährdete.
    Die Frage blieb nur, ob er diese Zündung ferngesteuert vornehmen konnte, ob er eine Zeituhr angebracht hatte, oder ob er Leute im Wrack zurückließ, die den Sprengmechanismus auslösten, wenn ihm etwas passierte.
    Drei Risiken - und doch eine Chance!
    Als er aus dem Antigravschacht trat, entdeckte er Parl auf der Teleskopstütze. Er ging zu ihm.
    „Alles bereit. Sie können sich noch immer anders entscheiden, ich werde Sie gehen lassen. Wollen Sie mit Aden sprechen?"
    Parl stand auf.
    „Ich habe es mir gründlich überlegt. Ich will mit ihm sprechen, aber nicht von hier aus. Darf ich zu ihm ins Wrack gehen?"
    Tolot schüttelte den Kopf.
    „Das wäre unklug, für uns beide. Aden muß ins Freie kommen, dann können Sie mit ihm reden. Wir werden ihm das sagen."
    Tolot wollte seine Geisel, die zugleich Kronzeuge sein sollte, nicht verlieren.
    „Einverstanden."
    Tolot öffnete die Strukturlücke und rief Aden über Telekom.
    Der Diktator meldete sich sofort, ein sicheres Zeichen dafür, wie konzentriert er darauf gewartet hatte.
    „Aden!"
    „Hier Tolot, der Haluter. Ich bin außerhalb meines Schiffes.
    Kommen Sie her!"
    Aden lachte.
    „Damit Sie mich erledigen, was?"
    „Ich dachte, Sie besäßen eine Sicherheit, Aden. Es stimmt also nicht, daß Sie Sprengladungen anbringen ließen?"
    Es entstand eine winzige Pause, dann sagte Aden: „Natürlich stimmt es, Tolot. Ich werde kommen. Aber ich bringe ein paar von meinen Leuten mit. In einer halben Stunde verlasse ich das Wrack."
    „Noch etwas", rief Tolot, ehe Aden die Verbindung unterbrach.
    „Ich habe jemand bei mir, der ebenfalls mit Ihnen sprechen möchte. Sie kennen ihn gut, es ist Parl, Ihr Freund."
    „Parl...? Habt ihr ihn erwischt?"
    „Sie können mit ihm reden, wenn Sie kommen."
    Aden gab keine Antwort.
     
    *
     
    Genau dreißig Minuten später sah Tolot - und mit ihm sahen es auch Karantor, Tager und die anderen Rebellen - Aden aus dem Wrack steigen. Er ging ein Stück und wartete, bis seine Begleiter ebenfalls das Schiff verlassen hatten.
    Tolot zählte eine Begleitmannschaft von dreißig Männern, alle mit Energiegewehren bewaffnet. Er fragte: „Wieviel können im Schiff zurückgeblieben sein, Parl?"
    Der zuckte die-Achseln.
    „Ich weiß nicht, wieviel bei dem Erdbeben umgekommen sind.
    Insgesamt waren wir an die dreihundert, wenn man die Zuträger und unwichtigen Mitläufer mitzählt. Aber wie ich Aden kenne, läßt er die Kolonisten nicht allein. Sie sind seine Lebensversicherung."
    Das sah Tolot ein, der die Mentalität der Terraner gut genug kannte -und wußte, daß sie sich in vielen Dingen auch über Jahrtausende hinweg kaum geändert hatten.
    Aden ließ seine Begleitmannschaft in militärischer Ordnung antreten, dann setzte er sich an ihrer Spitze in Marsch, auf das Schiff der Haluter zu.
    Tolot ließ ihn bis auf fünfzig Meter herankommen, dann sagte er über Funk: „Anhalten, Aden! Die Entfernung genügt."
    „Wo ist Parl? Der Terraner neben Ihnen?"
    „Erkennen Sie ihn nicht?"
    „Was hat er zu sagen?"
    Tolot übergab Parl den Telekom.
    Parl, der trotz des schützenden Energieschirms, der unsichtbar blieb, seine Hemmungen nicht überwinden konnte, versuchte es mit einem Kompromiß: „Es hat doch alles keinen Sinn mehr, Herthigo!

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