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0768 - Das Ende der Ewigkeit

0768 - Das Ende der Ewigkeit

Titel: 0768 - Das Ende der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dario Vandis
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einem Überhang an der Seite. Eine Höhle! Und der Weg führte direkt darauf zu.
    Die Wurzel wich dem Fels aus und führte links an ihm vorbei in die Feme, um sich mit Hunderten weiterer Stränge zu vereinigen oder zu teilen. Erst beim zweiten Hinsehen erblickte Ted die fingerdicken Fasern, die aus dem Gespinst abzweigten und zum Eingang der Höhle führten.
    Immer wieder warf er einen Blick auf die Kontrollanzeigen am Handgelenk seines Anzugs. Der Peilsender war knapp einen Kilometer entfernt. Wenn er jetzt angegriffen wurde, blieben ihm nur der Kristall und die Blaster.
    Der Eingang der Höhle war unregelmäßig geformt und schien eine Laune der Natur zu sein. Im Inneren wurden die Seitenwände ebener und gleichmäßiger.
    Ted ging weiter. Der Strahl der Taschenlampe fuhr wie ein geisterhafter Finger über den schartigen Boden, folgte den gerade wie Stromkabel dahinlaufenden Pflanzenfasern - und stieß auf eine Öffnung, die von einem eigenartigen Lichtschimmer erfüllt war.
    Ted trat an den Abgrund heran. Es handelte sich um einen kreisförmigen Schacht, wie von einem riesigen Bohrer in den Stein gefräst. Er führte etwa drei Meter in die Tiefe, verbreiterte sich auf der unteren Ebene.
    Wie der Zugang zu einem Kellerraum.
    Ted legte die Lampe auf den Boden. Die Lichtquelle auf der unteren Ebene war hell genug. Der Raum unter der Höhle schien etwa zwanzig Quadratmeter groß zu sein. Die Pflanzenfasern führten durch den Schacht nach unten zum hinteren Teil des Raumes, wo sich die unbekannte Lichtquelle befand.
    Er legte sich auf den Bauch und steckte den Kopf durch die Öffnung. Geblendet schloss er die Augen. Seine Augen hatten sich inzwischen an die Dunkelheit auf der Planetenoberfläche gewöhnt.
    Als er die Augen wieder öffnete, stockte ihm der Atem.
    Sein Gefühl hatte ihn nicht getäuscht. Diese Art der Lichtquelle kannte er nur zu gut. Etwas Ähnliches befand sich in seinem Keller. Eine miniaturisierte Sonne, von der niemand wusste, aus welcher Energiequelle sie gespeist wurde.
    Und darunter wuchs - wie bei ihm zu Hause in der Villa Etemale - eine Kolonie von Regenbogenblumen.
    ***
    Ted ließ seinen Blick durch den sonderbaren Raum schweifen. Die Pflanzenfasern, die in die Blumenkolonie mündeten, liefen zuvor über die Steinwände, wo dicke knorpelige Stränge abzweigten. Ein weiteres Geflecht entstand, das wie eine Miniaturausgabe jener Monstrosität auf der Planetenoberfläche wirkte. Einer Efeuranke ähnlich umhüllte es mehrere mannshohe eiförmige Gebilde an der hinteren Wand, die jedoch so weit von der Miniatursonne entfernt war, dass ihre Struktur fast in einem diffusen Dämmerlicht verschwand. Die Umrisse der merkwürdigen Rieseneier waren von hier aus eher zu erahnen denn zu sehen.
    Ted schossen die wildesten Vermutungen durch den Kopf. Sah er hier zum ersten Mal die Samenkerne der Regenbogenblumen? Wenn ja, dann waren sie geradezu monströs, verglichen mit den späteren Blumen. Zu den riesigen Wurzelgeflechten passten sie wiederum ganz gut…
    Ted suchte nach einem Weg, in den unteren Raum hinabzusteigen. Am Rand der Öffnung erblickte er keilförmige Vorsprünge, die in regelmäßigem Abstand nach unten führten. Eine Treppe… Damit war der letzte Beweis erbracht, dass diese Höhle nicht natürlichen Ursprungs war.
    Er stieg die primitive »Leiter« hinunter und fanclsich inmitten des Wurzelgeflechts wieder. Seine Stiefel sanken bis zu den Knöcheln zwischen den Ranken ein.
    Vorsichtig ging er um die Blumenkolonie herum und näherte sich der hinteren Wand. Erst jetzt erkannte er, dass auf jedem der eiförmigen Gebilde ein zweites, kugelförmiges Etwas aufgesetzt war. Es besaß einen Durchmesser von vielleicht dreißig Zentimetern, eine Art Hülle, bestehend aus winzigen Pflanzenfasern, die etwas anderes vor seinen Blicken verbarg.
    Ted schaltete die Lampe ein, um die Schatten zu vertreiben… und stockte.
    Unter der Hülle aus Pflanzenfasern erblickte er - den Kopf eines Menschen!
    Deutlich sah er Augen, Nase und Mund, die jedoch allesamt unter dem dichten, netzähnlichen Gespinst verborgen waren.
    Die Erkenntnis traf ihn wie ein Schlag: Die eiförmigen Gebilde waren keine Samen, sondern Kokons! Und in diesen Kokons befanden sich Menschen, eingesponnen und zur Bewegungslosigkeit verdammt.
    Der Strahl der Taschenlampe verharrte auf dem Gesicht des Gefangenen. Ted fühlte, dass sein Gaumen trocken wurde. Er hatte das Gefühl, sich in einem Albtraum zu befinden.
    Schrecklicher noch als das

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