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0768 - Das Ende der Ewigkeit

0768 - Das Ende der Ewigkeit

Titel: 0768 - Das Ende der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dario Vandis
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leblose Gesicht des Mannes vor ihm wirkte der Hinterkopf, dessen oberer Teil wie mit einem präzisen Sägewerkzeug geöffnet schien. Ein Teil der Schädels fehlte, und in die Öffnung führten jene verdickten, knorpeligen Pflanzenfaser hinein, die den Gefangenen wie eine undurchdringliche Hülle umgaben.
    Ted spürte, wie sein Herzschlag sich beschleunigte. Wie kamen diese Menschen hierher, auf diesen Planeten, von dem Zamorra und Nicole gesagt hatten, dass hier kein irdisches Wesen existieren könnte?
    Langsam ließ er den Strahl der Taschenlampe über die Wand gleiten. Sechs, sieben, acht solcher Kokons reihten sich aneinander, und in jedem von ihnen steckte ein Mensch - fünf Männer und drei Frauen. Wie bei dem ersten Mann auch, fehlten ihnen die Schädeldecken, und das Pflanzengespinst war auf bizarre Art und Weise mit dem Gehirn verwachsen.
    Ted dachte an Zamorras Berichte, wonach die Unsichtbaren sich als Eroberer und Forscher verstanden. Befand er sich hier etwa in ihrem Laboratorium? Waren diese Gefangenen ihre Versuchskaninchen?
    Ted überwand sich und betrachtete die Gesichter genauer. Trotz der seltsamen Verbindung mit den Pflanzen schienen diese Menschen nicht tot zu sein. Ihre rosafarbene Haut wirkte gesund, als schliefen sie nur und würden bei dem geringsten Geräusch aufwachen. Es gab keine Anzeichen von Verwesung.
    Für einen Moment glaubte er eine Bewegung in einem der Gesichter wahrgenommen zu haben.
    Der Strahl der Taschenlampe wanderte über den Halsansatz des Mannes. Dort wo der Körper der Gefangenen in den dichten, eiförmigen Kokons verschwand, zeichnete sich der Ansatz eines Kragens ab.
    Eines silberfarbenen Kragens.
    Die Überraschungen nahmen kein Ende. Der Gefangene war ein Ewiger.
    ***
    »Vorwärts, Doc. Wir werden jetzt einen kleinen Ausflug machen.«
    Für einen Moment hatte Dr. Berenga geglaubt, dass es vorbei wäre - so oder so. Aber Todd Radcliffe hatte nicht ihn erschossen, sondern den Unsichtbaren! Jetzt begriff der Arzt überhaupt nichts mehr.
    »Was soll das? Wollen Sie mich etwa entführen?«
    »Erraten. Und ich hoffe für Sie, dass Sie mir keine Schwierigkeiten machen werden.«
    »Ich kann hier nicht weg. Das Projekt…« Er fixierte Radcliffe. »Der Werkschutz wird Sie aufhalten, und dann…«
    »Schnauze, Doc. Ich habe Sie verschont - vorläufig. Aber ich kann meine Entscheidung jederzeit ändern. Los jetzt!«
    Mit vorgehaltener Waffe zwang Radcliffe den Arzt zum Ausgang. Bevor sie die Tür öffneten, versteckte er die Halbautomatik unter seinem Overall. Nur wer genauer hinsah, konnte die Ausbeulung in der Tasche erkennen.
    Aber es würde niemand hinsehen. Die anderen Mitarbeiter des Werkschutzes kannten ihn. Es war nichts Verdächtiges daran, dass er zusammen mit Doc Berenga durch die Korridore schlenderte.
    »Das ist Wahnsinn«, flüsterte Nome Berenga. »Sie bringen uns beide in Teufels Küche. Wer hat Sie beauftragt? Ein anderer Konzern? Glauben Sie ernsthaft, die T.I. wird zulassen, dass Sie an geheime Informationen gelangen?«
    »Sie denken zu viel, Doc. Zerbrechen Sie sich nicht meinen Kopf. Gehen Sie einfach voraus - und denken Sie daran: immer schön langsam.«
    Todd Radcliffe öffnete die Tür. Berenga konnte nicht sehen, dass seine Hand einen feuchten Abdruck auf dem Schalter hinterließ. Radcliffe hatte Angst. Angst zu versagen.
    Sie legten die Strecke zum Lift zurück, ohne dass ihnen ein anderer Mitarbeiter über den Weg lief. Vor dem Fahrstuhl wartete der Werkschutzmann Jerry, der Todd bereits beim Eintreffen gegrüßt hatte.
    »Schon Feierabend?«, fragte er grinsend.
    »Schön wär’s«, entgegnete Radcliffe bemüht locker. Es gelang ihm nicht vollständig, die Anspannung zu überspielen.
    »Alles in Ordnung?«, fragte Jerry stirnrunzelnd. Sein Blick irrte zwischen Radcliffe und Doc Berenga hin und her.
    Er hat Verdacht geschöpft, dachte Radcliffe entsetzt. Natürlich. Die T.I. beschäftigt nur Leute, die etwas von ihrem Handwerk verstehen. Seine Hand krampfte sich um die Pistole.
    Da sprang ihm Nome Berenga bei. »Ich benötige ein paar Geräte aus dem unteren Stockwerk. Mr. Radcliffe war so freundlich, mir seine Hilfe anzubieten. Es wird nicht lange dauern.«
    Der Werkschutzmann nickte.
    Radcliffe atmete auf, als sich die Lifttüren hinter ihnen schlossen. »Das war knapp. Vielen Dank, Doc.«
    Berenga musterte ihn. »Sie waren kurz davor, die Nerven zu verlieren. Sie sind kein Killer. Weshalb haben Sie den Unsichtbaren getötet?«
    »So lautete der

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