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0768 - Das Ende der Ewigkeit

0768 - Das Ende der Ewigkeit

Titel: 0768 - Das Ende der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dario Vandis
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Grinsen. Es wirkte nicht fröhlich, sondern wölfisch. »Ich wusste, dass Sie ein Menschenkenner sind! Radcliffe hat Berenga, der nebenbei gesagt einer der größten Geheimnisträger der T.I. ist, vor einer Viertelstunde mit unbekanntem Ziel entführt.«
    Burke fühlte sich, als würde jemand genüsslich einen Schneeball auf seinem Rücken zerreiben. »Was sagen Sie da…?«
    Riker klappte die Akte zu. Seine Miene wurde hart. »Ein Werkschutz-Mitarbeiter hat Alarm geschlagen, nachdem er eine ziemlich ungewöhnliche Entdeckung im Labor machte.«
    »Was für eine Entdeckung?«
    »Nichts, was Sie interessieren müsste. Die Werkschutz-Leute auf dem Parkplatz kamen zu spät. Sie haben Radcliffe nur noch vom Gelände fahren sehen. Er hat die Stadt in nördlicher Richtung verlassen.«
    Dafür wird er mich feuern. Ausgerechnet Radcliffe, verdammt. Er hatte ihn tatsächlich für einen loyalen Mitarbeiter gehalten. Wie man sich doch täuschen kann.
    »Ich werde Sie nicht feuern«, sagte Riker, als hätte er seine Gedanken gelesen. »Aber ich verlange von Ihnen, dass Sie die Angelegenheit bereinigen. Geräuschlos und unverzüglich.«
    »Die Polizei könnte…«
    Er verstummte, als Riker sich vorbeugte. »Ich will, dass Sie es tun! Und ich will, dass niemand etwas von dem Vorfall erfährt. Nicht einmal Robert Tendyke.«
    Burke nickte langsam. »Was soll mit Radcliffe passieren?«
    »Teeren und federn Sie ihn, hängen Sie ihn verkehrt hemm im Wald auf, ist mir egal. Berenga aber muss in Sicherheit gebracht werden. Sollte er verletzt oder gar getötet werden«, Riker lächelte ihn mit falscher Freundlichkeit an, »dann werde ich Sie feuern - und dafür sorgen, dass Sie nirgendwo anders mehr einen Job bekommen. Haben wir uns verstanden?«
    Burke nickte.
    »Schön.« Riker lehnte sich zurück. »Ich gebe Ihnen noch achtundvierzig Stunden.«
    Walter Burke verließ das Büro mit der Gewissheit, dass seine Zukunft bei der T.I. an einem seidenen Faden hing.
    ***
    Binnen weniger Sekunden nach dem Start fanden sie sich im Weltraum wieder. Die Hornissen hatten das Arsenal verlassen, ohne dass klar war, auf welchem Weg dies geschah. Zamorra versuchte erst gar nicht, die Ewigentechnik in diesem Punkt zu verstehen. Es reichte ihm, wenn sie funktionierte. Vielleicht spielte auch die Dhyarra-Magie eine Rolle.
    »Ich habe das Signal des Peilsenders«, sagte Nicole. »Außerdem habe ich eine Funkverbindung zu der vermissten Hornisse hergestellt.«
    »Wie zum Teufel ist dir denn das gelungen?«
    »Weibliches Technikverständnis. Das würdest du nie begreifen.« Doch sofort wurde Nicole wieder ernst. »Die beiden Signale überlagern sich um hundert Prozent.«
    »Das heißt, dass sich Ted in der Nähe des Senders befindet.«
    »Das heißt, dass sich die Hornisse in der Nähe des Senders befindet. Oder zumindest so nahe dran, dass die Abweichung von der Rundungsdarstellung im Rechner ausgelöscht wird.«
    »Und wie groß kann die Abweichung deshalb höchstens sein?« Er liebte es, wenn Nicole Klartext sprach.
    »Keine Ahnung. Bei unserer Entfernung vom Unsichtbaren-Planeten nach den Strahlensätzen der Schulmathematik höchstens ein paar Millionen Kilometer…«
    »Sehr hilfreich. Ich habe den Punkt jedenfalls auf meinem Bildschirm. Legen wir los.«
    Sie wechselten auf Überlichtgeschwindigkeit.
    Der Flug dauerte nicht mehr als zwei Stunden, dann beendete die Automatik den Überlichtflug. Wie aus dem Nichts tauchte der Unsichtbaren-Planet vor Zamorra und Nicole auf.
    Der Meister des Übersinnlichen ließ seinen Blick über die graue Kugel schweifen. Aus der Feme betrachtet, ähnelte der Planet eher dem Mond als der Erde. Graue, zerklüftete Felsformationen mit einigen kraterähnlichen Vertiefungen dazwischen - der Koloss wirkte noch unwirtlicher als bei ihrer ersten Reise über die Regenbogenblumen.
    »Du bist sicher, dass wir hier richtig sind?«, fragte Nicole. »Merlin soll mich holen, wenn auf diesem kargen Felsen auch nur eine Regenbogenblume wächst. Außerdem ist es hier stockfinster.«
    »Klar, weil wir uns auf der sonnenabgewandten Seite befinden. Ich bin dafür, dass wir den Planeten einmal umfliegen, bevor wir landen. Außerdem…« Er stockte, als er das heftige Blinken auf der Steuerungsanzeige bemerkte. »Warte mal. Augenscheinlich will das Schiff mit mir sprechen.« Sein Blick flog über die griechischen Zahlenkolonnen, die über den Monitor huschten. Die Anzeigen waren für Ewige gemacht, nicht für Menschen, aber Zamorras Kenntnisse

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