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0768 - Terra-Patrouille

Titel: 0768 - Terra-Patrouille Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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müden Menschen gesehen.
    Aber irgend etwas hielt Kanthall auf den Beinen.
    Er torkelte an Speideck vorbei und blieb vor dem Mann mit der Maske stehen.
    „Sie ... Sie sind Saedelaere?"
    „Ja", sagte Alaska.
    Kanthall hustete und schnaubte, dann schleuderte er das blutgetränkte Tuch in den Schnee und wischte sich mit dem Handrücken über das verschmierte Gesicht.
    „Von nun an", sagte er mit erhobener Stimme, „übernehme ich wieder die Regierungsgeschäfte."
    Dann schlug er der Länge nach hin und rührte sich nicht mehr.
    Tingmer und Kanube trugen ihn ins Haus.
    Jemand zupfte den wie gelähmt dastehenden Speideck am Arm. Es war Bluff Pollard.
    „Werden Sie gegen ihn kämpfen?" fragte der Junge begierig.
    Speideck dachte einen Augenblick nach und schüttelte dann langsam den Kopf.
    „Mit solchen Typen prügelt man sich nicht", versetzte er. „Ich will dir auch erklären warum, mein Junge. Du kannst solche Menschen k.o. schlagen, sooft du willst - die stehen immer wieder auf!"
     
    9.
     
    Jentho Kanthall schlief einen Tag und eine Nacht, dann stand er auf, badete, aß zwölf Sandwiches und trank acht Flaschen Bier.
     
    *
     
    Alaska Saedelaere stand im Hintergrund des Raumes und beobachtete Kanthall beim Essen.
    Der Gerettete war knapp 1,80 Meter groß und massig. Auf den ersten Blick hätte man denken können, Kanthall würde zum Fettansatz neigen, aber Alaska wußte es besser. Er hatte Kanthall aus dem Waschraum kommen sehen, nur mit Unterhose und Strümpfen bekleidet. Der Mann, der sich in jungen Jahren in einer von gnadenlosen Aphilikern gebildeten Regierung bis zum Stellvertreter Casalles hochgearbeitet hatte, war muskulös und durchtrainiert.
    Kanthall hatte alle Haare vom Kopf entfernen lassen (offenbar hielt er sie für sinnlos), so daß nur seine buschigen Augenbrauen darauf hinwiesen, daß die freiwillig geopferte Haarpracht pechschwarz gewesen war.
    Kanthall hatte große hellblaue Augen, mit denen er scheinbar staunend alles betrachtete, was er zu Gesicht bekam. Doch auch dieser Eindruck täuschte, denn in Wirklichkeit waren Kanthalls Blicke forschend. Alaska war sicher, daß diesem Mann so schnell nichts entging.
    Als er fertig gegessen hatte, sah Kanthall auf. Alaska war sicher, daß seine Anwesenheit dem anderen nicht entgangen war, und Kanthalls erste Worte bestätigten das.
    „Wenn Ihre einzige Beschäftigung darin besteht, anderen Menschen beim Essen zuzusehen, kann ich mir ausrechnen, welche Fortschritte wir mit unserer Arbeit machen."
    „Da Sie mich abgelöst haben, mußte ich mir ein Urteil bilden", sagte Alaska belustigt.
    Die dichten Augenbrauen hoben sich.
    „Und zu welchem Ergebnis sind Sie gekommen?"
    „Ich bitte Sie!" rief Alaska. „Ich wäre ein schlechter Beobachter, wenn ich meine Erfahrungen sogleich preisgeben würde."
    „Aha!" machte Kanthall. Damit schien das Thema für ihn erledigt zu sein. „Ich bin dafür, daß wir Bestandsaufnahme machen. Sie berichten mir, was hier los ist, danach treffe ich meine Entscheidungen."
    „Werden Sie unser Manifest unterschreiben?"
    Kanthall streckte eine Hand aus. „Geben Sie her! Da Sie die Führung dieser Gruppe an mich abgegeben haben, besteht kein Grund, die TERRA-PATROUILLE aufzulösen. Die Ziele sind schließlich vernünftig."
    Nachdem Kanthall unterschrieben hatte, fragte Alaska: „Die anderen sagten mir, daß Sie über eine besondere Fähigkeit verfügen. Sie nannten Sie einen Situations-Diagnostiker. Was soll ich darunter verstehen?"
    „Mein Gehirn gibt mir in allen denkbaren Situationen mathelogische und psychoparaemotionelle Impulse", antwortete Kanthall. „Darüber hinaus besitze ich ein außerordentliches technisches und hyperphysikalisches Wissen."
    „Sind Sie immer so selbstbewußt?" Kanthall lachte auf. „Wie, denken Sie, wird man Stellvertreter Casalles - mit Händchen halten?"
    „Gewiß nicht!" beteuerte der Transmittergeschädigte. „Ich habe bereits davon gehört, daß Sie einige Mitbewerber skrupellos aus dem Feld geschlagen haben."
    Kanthalls Gesicht wurde abweisend.
    „Wir waren alle Aphiliker!"
    „Richtig! Mich interessiert auch nicht sosehr der Aphiliker Kanthall, sondern das, was von ihm übriggeblieben ist."
    „Das sehen Sie vor sich!" Mit wuchtigen Schritten durchquerte Kanthall den Raum. „Aber lassen wir das jetzt. Es gibt Arbeit.
    Sie wollen mit der Gruppe nach Imperium-Alpha umziehen?"
    „Wenn Sie damit einverstanden sind!"
    „Was wollen Sie eigentlich?" knurrte Kanthall. „Soll ich die

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