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0769 - Kinder der Unendlichkeit

Titel: 0769 - Kinder der Unendlichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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hob besänftigend die Hände.
    „Ich weiß es auch nicht", erklärte er.
    „Dann halte bitte den Mund", forderte Rhodan. Er drehte sich um und befahl: „Alle drei Schiffsteile greifen die gesamte Umgebung mit Paralysestrahlern an."
    „Du gehst ein hohes Risiko ein, Perry", mahnte Atlan. „Woher weißt du, daß dieses Wesen auch wirklich darauf reagiert?
    Was passiert, wenn es den Angriff unbeschadet übersteht und uns dann seinerseits attackiert?"
    „Sollte es soweit kommen, Arkonide, dann werden wir mit Energiestrahlern feuern."
     
    7.
     
    In den Zentralen der drei Schiffsteile der SOL flammten die Alarmsignale auf. Mentro Kosum gab den Befehl Rhodans an die anderen Kommandanten weiter. Die Gefechtsstände wurden besetzt.
    „Ich warne dich noch einmal, Perry", sagte der Arkonide. „Ein Angriff wäre nicht gut."
    „Es bleibt bei meiner Entscheidung", erwiderte Rhodan.
    Er gab Mentro Kosum ein Zeichen.
    Die Paralysestrahler der SOL traten in Aktion. Unsichtbare Strahlenschauer rasten über das Land dahin. Die Reaktion erfolgte augenblicklich. Bäume und Büsche stiegen wie vom Katapult geschnellt aus dem Boden auf. Das Land wölbte sich auf. Die Berge verschoben sich. Alles geriet in Bewegung.
    Rhodan spürte, daß sich etwas Fremdes auf ihn stürzte. Er fühlte die Gewalt, doch sie glitt wirkungslos an ihm ab.
    Die lähmenden Strahlen erzielten die angestrebte Wirkung.
    Das Land beruhigte sich. Bäume und Büsche fielen auf den staubigen Boden zurück. Die Berge verflachten sich, so als ob sie wie ein zäher Brei auseinanderflössen.
    Rhodan trat näher an den Hauptbildschirm heran. Er blickte sich flüchtig um, als Fellmer Lloyd und Atlan zu ihm kamen.
    „Unglaublich", sagte der Telepath. „Alles verändert sich. Die Farben werden blaß und stumpf."
    „Das Land stirbt", bemerkte Atlan.
    Fellmer Lloyd hob abwehrend eine Hand.
    „Nein", entgegnete er. „Ich fühle ganz deutlich, daß es nicht stirbt, sondern in einen tiefen Schlaf versinkt."
    „Du hast Kontakt?" fragte Rhodan überrascht.
    „So kann man das nicht nennen. Ich habe immer gefühlt, daß das da draußen Leben ist, eine Lebenseinheit. Aber ich habe nie so etwas wie Gedanken empfangen können. In mir ist der Eindruck einer großen Müdigkeit. Das ist alles."
    „Nur Müdigkeit? Dann reicht es noch nicht ganz", sagte Rhodan. Er gab Mentro Kosum ein Zeichen, und wenig später lösten die Offiziere an den Waffenleitständen die Paralysestrahler erneut aus. Dieses Mal erfolgte keine sichtbare Reaktion.
    „Nun?" fragte Rhodan.
    „Ich würde sagen, es ist paralysiert", erwiderte Fellmer Lloyd.
    „Sobald du spürst, daß es sich aus der Lähmung löst, wirst du Alarm schlagen. Dann werden wir erneut feuern. Ich will, daß wir in den nächsten Tagen absolute Ruhe haben."
    „Selbstverständlich, Perry", antwortete der Mutant.
    Rhodan fühlte sich unendlich erleichtert. Der Druck und die Spannung waren von ihm abgefallen und er fragte sich unwillkürlich, warum er die Paralysestrahler nicht schon früher eingesetzt hatte. Doch das hätte vorzeitige Resignation bedeutet.
    Das Ziel war gewesen, sich mit dem gigantischen Wesen in irgendeiner Weise zu verständigen.
    Rhodan wollte die Zentrale verlassen, doch Fellmer Lloyd hielt ihn zurück.
    „Perry, warte bitte", sagte er.
    Verwundert drehte Rhodan sich um. Fellmer Lloyd stand mit gesenktem Kopf neben Atlan. Einige Minuten verstrichen, dann blickte der Mutant auf. Er lächelte.
    „Es ist kaum zu glauben", sagte er. „Eben habe ich einige Gedankenfetzen aufgefangen. Es ist, als ob die Paralysestrahlung die trennende Bariere zerstört hätte. Hast du es auch gemerkt, Kleiner?"
    Gucky setzte sich in einen Sessel und nickte.
    „Das Ding ist eifersüchtig", behauptete er.
    „Eifersüchtig?" fragte Atlan verblüfft. „Wieso das?"
    „Vor unserer Ankunft war es der absolute Herrscher dieser Gegend. Alle Kreaturen, die hier sonst noch existieren, lebten unter seinem Einfluß und in Harmonie mit ihm", berichtete Fellmer Lloyd.
    „Aber dann kamen wir", fuhr Gucky fort. „Und wir waren mächtiger. Und die drei Schiffsteile, die das Ding für Lebewesen hält, konnten sogar fliegen."
    „Kein Wunder, daß sich unter diesen Umständen Minderwertigkeitskomplexe und Eifersucht entwickelten", ergänzte Lloyd.
    „Versucht, Verbindung mit dem Wesen zu bekommen", bat Rhodan. „Vielleicht klappt es jetzt. Wir wollen schließlich nicht, daß sich hier neurotische Zustände entwickeln, wenn wir abgeflogen

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