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077 - Die Hexe von Andorra

077 - Die Hexe von Andorra

Titel: 077 - Die Hexe von Andorra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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Rand der Lichtung erreichte, war die Hitze bereits so groß, daß er stehenbleiben mußte.
    Er hielt die Hände schützend vors Gesicht und versuchte, die Flammen mit den Augen zu durchdringen. An dem vom Feuer umzingelten Pfahl lehnte eine Gestalt; der Kopf hing seitlich herunter. „Sixta!"
    Leb wohl, Dorian, hörte er eine lautlose Stimme in seinem Geist.
    Bildete er sich das nur ein? Spielten ihm seine überreizten Sinne einen Streich?
    Es ist so am besten für alle Beteiligten, hörte er wieder diese Stimme in seinen Gedanken.
    „Sixta, lebst du?" rief er.
    Es war unvorstellbar, daß inmitten dieser Flammenhölle noch ein Funken Leben in ihr war. Die Gestalt an dem Pfahl brannte lichterloh. Jetzt neigte sich der Kopf noch weiter hinunter, fiel vom Rumpf und rollte vor Dorians Füße.
    Der Dämonenkiller starrte ungläubig und unsagbar erleichtert darauf. Das Ding, das er für einen Kopf gehalten hatte, war in Wirklichkeit nur ein kugelförmiges Gebilde aus Holz, das mit anderen, bis zur Unkenntlichkeit verkohlten Materialien verflochten war.
    Anstatt Sixtas brannte auf dem Scheiterhaufen nur eine Puppe.
    Leb wohl, Dorian, hörte er ein letztes Mal die lautlose Stimme in seinem Kopf. Wir werden uns nie wiedersehen. Es muß sein, so schwer es mir fällt.
    „Leb wohl, kleine Hexe", sagte er.
    Dorian wandte sich vom Scheiterhaufen ab und marschierte auf die Burg zu, die sich vor dem dämmrigen Himmel als dunkle Silhouette abhob.
    Aber Castillo Basajaun hatte nichts Erschreckendes mehr an sich. Hier würden nie mehr unschuldige Menschen leiden müssen. Im Gegenteil: dieser Ort des Schreckens sollte zu einem Rehabilitationszentrum für jene werden, die anders als die anderen waren.
    Der Dämonenkiller fragte sich, was während seiner Abwesenheit hier vorgefallen war. War es Sixta möglich gewesen, Quintanos. Leute derart zu täuschen, daß sie sie für eine leblose Puppe hielten und diese an Sixtas Statt verbrannten? Oder hatten sie einfach eine Puppe stellvertretend für die Hexe verbrannt?
    Dorian würde die Wahrheit wohl nie erfahren, denn die Beteiligten würden sich hüten, darüber zu sprechen. Und Sixta war mit unbekanntem Ziel verschwunden.
    Wie dem auch war, Dorian war, überzeugt, daß die Bewohner dieses Tales nun ihre Vergangenheit endgültig überwunden hatten; und es war besser, diese Vergangenheit ruhen zu lassen.
    Als der Dämonenkiller den Platz vor der Burg erreichte, standen dort bereits die Wagen der Polizei und des Rettungsdienstes.
    Damit war dieses Kapital abgeschlossen. Ein neues würde beginnen, wenn die Burg den Besitzer gewechselt hatte.
    Der Kauf von Castillo Basajaun war für Dorian eine beschlossene Sache.

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