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0770 - Sie suchen Menschen

Titel: 0770 - Sie suchen Menschen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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verbraucht wurden - nämlich fast alle. Damit mußten Sie rechnen, Rhodan, obwohl wir durch die Septadim-Modifikation viel Treibstoff einsparten..."
    „Ja, ich erinnere mich Ihrer Worte, Dobrak", warf Rhodan ein, der wahrscheinlich befürchtete, daß sich der Kelosker über für menschliche Gehirne unverständlich ndimensionale Mathematik auslassen könnte. „Soviel haben unsere Wissenschaftler immerhin herausgefunden, daß wir bei einem konventionellen Flug auf der Septadim-Halbspur höchstens zwei Drittel dieser Strecke bewältigt hätten. Uns allen ist auch klar, daß wir eine enorme Distanz zurückgelegt haben. Die Wissenschaftler nehmen an, daß es sich um eine Strecke von einer halben Billion Lichtjahre handelt. Stimmt das annähernd, Dobrak?"
    „Die Entfernung läßt sich nicht einfach in einer einzigen Zahl ausdrücken", erwiderte der Kelosker. „Ich komme aber gern auf mein Angebot zurück, Ihnen genaueste Berechnungen zur Verfügung zu stellen."
    „Nein, danke, das ist nicht nötig, Dobrak", meinte Rhodan. „Das ist dann alles."
    Nachdem die Verbindung unterbrochen war, sagte Atlan: „Ich kann mir nicht helfen, aber manchmal habe ich den Eindruck, daß sich die Kelosker nur hinter ihrer n-dimensionalen Logik verschanzen, um uns keine Auskünfte geben zu müssen."
    „Das siehst du falsch, Atlan", erwiderte Rhodan. „Dobrak hat sich immer ehrlich bemüht, uns sein Wissen zu vermitteln. Aber er kann einfach nicht aus seiner Haut heraus. So wie sich eine Eintagsfliege nicht mit dir identifizieren kann, kannst du dich auch nicht in sie hineinversetzen. Ich will damit sagen, daß eine Superintelligenz nicht auch allmächtig sein muß. Die Kelosker haben sich in ihrer Entwicklung so weit von uns entfernt, daß sie einfach nicht mehr in für sie so primitiven Bahnen denken können."
    „Ich gebe mich geschlagen", sagte der Arkonide seufzend.
    In die entstandene Stille hinein sagte ich: „Bleibt immer noch das Problem der Treibstoffbeschaffung."
    „Sind Sie eine Nervensäge, Galto", schnauzte Atlan mich an. „Warum bleiben Sie nicht einfach bei Ihren Posbis und Willys und lassen sich verhätscheln."
    „Aber die Treibstofffrage ist ein Problem!" beharrte ich. „Unsere Hoffnung ist, daß wir auf der Erde auftanken können", erklärte Rhodan. „Die Drift, in der sich die Erde befand, war nicht so stark, daß sie in eine unüberwindliche Distanz abgetrieben wurde. Unser NUG-Vorrat reicht jedenfalls, um Terra zu erreichen. Das hat eine erste Hochrechnung gezeigt."
    „Glauben Sie, die Aphiliker dazu bewegen zu können, uns die benötigten NUG-Behälter zu geben?" bohrte ich weiter. Ich hatte mich eingehend mit den Geschehnissen auf Terra bis zum Jahr 3540 beschäftigt und glaubte, die dortigen Verhältnisse so gut zu kennen, wie jemand, der den Sturz in den Mahlstrom mitgemacht hatte. „Und selbst wenn Sie einen Weg finden, sich mit den Aphilikern zu arrangieren, was schwer genug sein wird - wie wollen Sie die Menschen der SOL vor dem Waringer-Effekt schützen? Kaum auf der Erde gelandet, würden alle selbst zu Aphilikern werden."
    „Sollten wir das für die Posbis und Willys geltende Verbot nicht auch auf ihn ausweiten?" erkundigte sich Atlan bissig.
    Rhodan machte eine müde Handbewegung. „Ich kann verstehen, daß Sie sich Sorgen machen, Galto", sagte er zu mir. „Ähnlich ergeht es jedermann an Bord - vielleicht ausgenommen die Solgeborenen. Aber wir sollten nichts überstürzen. Fliegen wir Terra zuerst einmal an. Dann werden wir weitersehen. Immerhin sind seit unserem Start zweiundvierzig Jahre vergangen. In dieser Zeit kann viel geschehen, und wer weiß, vielleicht sind die Verhältnisse auf der Erde heute ganz anders, als wir sie in Erinnerung haben."
     
    6.
     
    Rhodans Befürchtungen, daß es zu einer Panik kommen würde, wenn er bekanntgab, daß die Erde nicht sofort geortet werden konnte, waren unbegründet. Es wäre gar nicht notwendig gewesen, die Mannschaft schonend darauf vorzubereiten.
    Die Mahlstrom-Terraner nahmen die Meldung recht gelassen hin, denn sie waren ja mit den Gesetzen des Mahlstroms vertraut und wußten, daß die Erde mitsamt ihrer neuen Sonne in einer Strömung trieb.
    Die Solgeborenen dagegen verfielen sogar in einen Freudentaumel, als sie von der verschwundenen Erde hörten. Das zeigte der Infra-Test: Ihnen war das Schicksal Terras ziemlich egal, ihnen lag nur die SOL am Herzen.
    Als Rhodan dann über die Rundrufanlage bekanntgab, daß man die neuen Koordinaten Terras

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