0770 - Sie suchen Menschen
sich ganz eindeutig nicht an den angegebenen Koordinaten."
*
„Danke", sagte Rhodan. gewahren Sie darüber vorerst Stillschweigen."
Er unterbrach die Verbindung. Ich verstand nicht, daß er und Atlan und Galbraith Deighton angesichts dieser erschütternden Meldung so ruhig bleiben konnten. Mir selbst hatte die Nachricht, daß die Erde nicht mehr auf ihrem Platz war, einen gehörigen Schrecken eingejagt.
Mir zitterten geradezu die Hände. „Bedeutet das, daß die Kursberechnungen der Kelosker nicht stimmen?" platzte ich heraus. „Haben sie den Rasterplan falsch berechnet?"
Erst jetzt bemerkten Rhodan und seine beiden Freunde meine Anwesenheit. „Werden Sie nicht gleich hysterisch, Galto", ermahnte mich Atlan. „Es war doch nichts anderes zu erwarten."
Ich blickte verständnislos von einem zum anderen. „Dann haben Sie die ganze Zeit über gewußt, daß wir die Erde nicht erreichen?" stammelte ich. „Wir werden die Erde finden", beruhigte Rhodan mich. „Wir müssen ihren Standort nur neu berechnen. Die Kursberechnungen der Kelosker waren jedenfalls richtig. Wir kamen an jenen Koordinaten heraus, an denen sich Medaillon und Terra vor mehr als hundertzwanzig Jahren befanden."
„Und wo ist Terra jetzt?" fragte ich noch immer verständnislos. „Überlegen Sie, Galto", sagte Rhodan geduldig. „Sie haben sich die Unterlagen über den Mahlstrom doch beschafft. Demnach wissen Sie auch, daß es hier verschieden starke Strömungen gibt. Und in einer dieser Strömungen befindet sich auch die Erde."
„Jetzt ist mir alles klar", sagte ich aufatmend. „Entschuldigen Sie, daß ich mich dumm angestellt habe. Aber die Nachricht, daß die Erde verschwunden sei, erschreckte mich so, daß ich keinen klaren Gedanken fassen konnte."
„Ähnlich könnten auch andere reagieren", sagte Atlan. „Darum halten wir die Ortungsergebnisse vorerst geheim. Zuerst müssen wir eine Aufklärungskampagne starten."
Ich nickte. Zu dumm, daß ich die Wahrheit nicht sofort erkannt hatte, obwohl mir doch alle Angaben bekannt waren.
Ausgehend vom Standort der Erde im Solsystem, hatten die Kelosker jene Stelle des Mahlstromes errechnet, an der die Erde im Jahre 3460 in den Mahlstrom gestürzt war. Und an genau derselben Stelle war auch die SOL im Mahlstrom herausgekommen.
Die Erde befand sich hier aber längst nicht mehr, das wußten Rhodan und alle, die den Sturz Terras in den Mahlstrom mitgemacht hatten. Denn schon im Jahre 3450, als die SOL gestartet war, hatte die Erde in der Drift des Mahlstroms ein beträchtliches Stück zurückgelegt. „Die Erde zu finden, bereitet überhaupt keine Schwierigkeiten", erklärte Rhodan. „Wir kennen die Strömungsgeschwindigkeit und können uns so leicht ausrechnen, wo sie jetzt sein muß. Mir bereitet nur etwas anderes Kopfzerbrechen."
Er begab sich mit Atlan und Deighton zum Kommandopult, und da mich niemand daran hinderte, folgte ich ihnen. „Dobrak hat gesagt, daß unsere Treibstoffvorräte für den Flug in den Mahlstrom ausreichen würden", sagte Rhodan wie zu sich selbst. „Und während unserer Zwischenlandung auf dem Planeten der Sonne Rasterstop, war annähernd die Hälfte unserer Treibstoffvorräte bereits verbraucht..."
Als Rhodan den Namen Rasterstop erwähnte, begann ich unwillkürlich zu seligen Erinnerungen zu schwelgen. Ich hatte damals die Gelegenheit genutzt und mich mit einem knusprigen Mädchen in der paradiesischen Urwelt dieses unbekannten Sauerstoffplaneten vergnügt... Aus und vorbei! Am besten nicht mehr daran denken! Irgendwie hatte ich sowieso ein schlechtes Gewissen, weil ich es mir hatte gutgehen lassen, während sich auf der SOL dramatische Ereignisse abgespielt hatten.
Ich riß mich zusammen und fand in die Wirklichkeit zurück.
Rhodan hatte über Visiphon mit Dobrak Verbindung aufgenommen. „... der Rechenverbund wieder voll einsatzfähig, obwohl noch einige Teile des Shetanmargts fehlen", erklärte Dobrak gerade. „Sie können in wenigen Minuten eine Aufstellung aller durch den Septadim-Koller entstandenen Schäden bekommen. Wollen Sie auch eine Abhandlung über die Natur des Septadim-Kollers haben?"
„Nein!" wehrte Rhodan schnell ab. „Ich würde aus diesen Erklärungen ohnehin nicht schlau werden, auch wenn Sie sie noch so allgemeinverständlich abfassen. Es genügt mir zu wissen, daß Sie die Situation bereinigt haben. Mich interessiert nur, wie viele NUG-Behälter wir noch auf Vorrat haben."
„Sie sollten besser fragen, wieviel davon
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