Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0770 - Sie suchen Menschen

Titel: 0770 - Sie suchen Menschen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
rechnerisch - wenn auch nicht ortungstechnisch - erfaßt habe, mußte das bei den Solgeborenen einige Enttäuschung hervorrufen. Noch schlimmer traf sie jedoch die Ankündigung, daß man die letzten Treibstoffreserven verwenden wollte, um Terra anzufliegen.
    Schon wenige Minuten nach Rhodans Durchsage rief Joscan Hellmut in der Kommandozentrale an. „Ich spreche als Vertreter aller Solgeborenen", sagte er knapp. „Wir bitten Sie, nichts zu unternehmen, bevor Sie nicht unseren Standpunkt gehört haben. Sind Sie bereit, unsere Delegation zu Verhandlungen zu empfangen, Perry Rhodan?"
    „Worüber wollen Sie verhandeln?" erkundigte sich Rhodan. „Über das weitere Schicksal der SOL und der auf diesem Schiff Geborenen", sagte Hellmut.
    Rhodan zögerte, bevor er Hellmuts Forderungen zustimmte. „Start auf unbestimmte Zeit verschoben", gab Rhodan dann bekannt. Man konnte deutlich erkennen, wie sich die Solgeborenen in der Kommandozentrale entspannten.
    Atlan schüttelte tadelnd den Kopf. „Darauf hätte ich mich an deiner Stelle nicht eingelassen, Perry", meinte er. „Wenn diese Praktiken Schule machen, dann wirst du als Kommandant bald keine Entscheidung mehr treffen können, ohne daß nicht irgendeine Interessengruppe dagegen Einspruch erhebt."
    „Die Solgeborenen genießen einen besonderen Status", versuchte Rhodan seine Nachgiebigkeit zu erklären. „Wenn Perry nicht nachgegeben hätte, wäre mit passivem Widerstand zu rechnen gewesen", mischte sich Gucky ein. „Ich kann es aus den Gedanken der Solgeborenen in der Kommandozentrale herauslesen, daß sie keinen Finger für den Start gerührt hätten."
    „Die Stimmung der Solgeborenen gefällt mir überhaupt nicht", sagte Galbraith Deighton. „Ich spüre ganz deutlich ihre panische Angst..."
    „Angst wovor?" fragte Atlan.
    Aber der Erste Gefühlsmechaniker gab ihm keine Antwort.
    Wenig später traf die sechsköpfige Delegation mit Joscan Hellmut an der Spitze ein; er schenkte mir überhaupt keine Beachtung. Ich erkannte unter seinen Begleitern die Anführer verschiedener Interessengruppen. Einer davon war Hoggard Zanta, der Wortführer der Radikalen. Hatte sich Joscan doch mit ihm verbündet? Das gefiel mir gar nicht. Rhodan und seinen Leuten war anzumerken, daß sie ebenso dachten.
    Rhodan führte die Delegation in einen Konferenzraum, der an die Kommandozentrale grenzte. Ich schloß mich Atlan, Deighton und den Mutanten Gucky, Fellmer Lloyd und Ras Tschubai an. Ich versuchte, Joscans Blick zu begegnen, doch es schien, als weiche er mir krampfhaft aus. Rhodan bot den Solgeborenen Platz an, doch Joscan lehnte mit der Begründung ab: „Wir werden Sie nicht lange aufhalten, sondern nur unseren Standpunkt darlegen."
    „Aus welchem Grund wollen Sie den Flug zur Erde eigentlich hinauszögern?" begann Rhodan. „Da liegt ein Irrtum vor", antwortete Joscan, und seine Begleiter nickten dazu mit verkniffenen Gesichtern. „Wir wollen den Flug nicht hinauszögern, sondern wir werden ihn verhindern!"
    „Das ist ein starkes Stück!" rief Atlan aus.
    Rhodan winkte beschwichtigend ab. „Und warum wollen Sie das?" erkundigte er sich. „Sie kennen die Gründe. Aber ich will sie gerne noch einmal aufzählen", sagte Joscan. „Die Menschen der Erde sind aphilisch. Wenn sie die SOL orten, werden sie augenblicklich das Feuer eröffnen. Aber selbst wenn sie das nicht tun, sondern uns nur gefangennehmen und auf die Erde bringen, dann verfallen wir selbst alle der Aphilie. Und das wäre noch schlimmer als der Tod. Dieses Risiko wollen wir nicht eingehen, deshalb bestehen wir darauf, daß die SOL die Erde meidet."
    „Ich kann Ihre Befürchtungen verstehen, Joscan", sagte Rhodan. „Sie wissen, daß ich immer für die Probleme der Solgeborenen eingetreten bin. Aber was Sie jetzt verlangen, das geht zu weit. Die SOL gehört nicht nur jenen, die darin geboren wurden. Sie gehört allen Terranern, auch jenen auf der aphilischen Erde. Und es ist unsere Pflicht, dieses Schiff in den Dienst jener Menschen zu stellen, deren Väter es gebaut haben. Uns darf kein Risiko zu groß sein, um den Aphilikern zu helfen."
    „Das sehen wir anders", erwiderte Joscan. „Vielleicht fühlen Sie sich moralisch verpflichtet, etwas für die Aphiliker der Erde zu tun. Aber wir Solgeborenen haben weder zur Erde noch zu den Terranern eine Beziehung. Wir stellen keine Ansprüche an die Erde und ihre Bewohner, deshalb haben sie auch keinen Anspruch auf die SOL."
    „Wir pfeifen auf die Erde, jawohl", rief

Weitere Kostenlose Bücher